Russland warnt vor einer Gefährdung der Sicherheit des AKW Saporischschja. Hochwasser könne zu einem Bruch des Kachowka-Staudamms führen - und die Stromkabel des AKW überfluten.
Hochwasser könne zu einem Bruch des Nowa-Kachowka-Staudamms führen. Dann würden die Stromkabel für die Pumpstation der Kühlsysteme des Atomkraftwerks überflutet. Das bringe Risiken für die nukleare Sicherheit, sagte Renat Karchaa, Berater des Generaldirektors von Rosenergoatom.
Karte: Saporischschja
Quelle: ZDF
Überflutetes Gebiet könnte zehntausende Menschen betreffen
Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur TASS könnten mindestens drei größere bewohnte Gebiete überflutet werden, wenn der Damm bricht: Kamenka-Dneprovskoye, Blagoveshchenka und Vodyanoye, in denen insgesamt etwa 15.000 bis 18.000 Menschen leben.
Der Berater wird demzufolge mit den Worten zitiert:
In diesem Fall werde das zusätzliche Wasser abgelassen und die Gefahr sei gebannt, so Karchaa. Die andere Möglichkeit bestehe darin, "all diese Menschen zu evakuieren".
Ukrainische Behörden: Zu wenig Wasser für Kühlung
Ukrainische Behörden hatten dagegen Ende März davor gewarnt, dass es im Sommer zu wenig Wasser zur Kühlung der Reaktoren des Atomkraftwerks geben werde, weil die russischen Streitkräfte Wasser aus einem Versorgungsreservoir abgelassen hätten.
Das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine ist das größte in Europa. Russland hatte es kurz nach Beginn seines Angriffskrieges eingenommen und hält es seitdem besetzt. Moskau und Kiew beschuldigen sich immer wieder gegenseitig, für Angriffe um und auf das Atomkraftwerk verantwortlich zu sein.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.