Das Land sei durch Zusagen aller seiner Regierungen „so mit der Existenz und der Sicherheit Israels verbunden“, dass „wir die Allerletzten sein werden, die diese Solidarität mit Israel aufkündigen“, sagte Gauck am Donnerstag in der ZDF-Sendung „maybrit illner“. „Und in welcher Form wir diese Solidarität ausüben, das hängt auch davon ab, was die Israelis von uns verlangen. Aber wir werden weder in den Vereinten Nationen, noch wenn die israelische Politik Fehler macht, aufhören, solidarisch zu sein“, fügte er hinzu. Es gebe Fehler, die „seien schwer zu ertragen“, aber „noch schwerer zu ertragen wäre es, wenn das Volk derer, die Abermillionen hingemordet haben, sich gänzlich abwendet und so tut, als ginge uns das nichts an“.
Angesprochen auf seine Bedenken zum Versprechen von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), wonach Israels Sicherheit für Deutschland Staatsräson sei, sagte Gauck: „Was ich niemals wollte, ist die Verbindlichkeit unseres Beistandes in Frage zu stellen.“ Das Gegenteil sei der Fall gewesen. Er habe sich seinerzeit gesorgt, dass es zu Frustrationen komme, „wenn man sich zu viel vornimmt und das nicht einhalten kann“. Eigentlich sei das eine Äußerung gewesen, „die vielleicht ein Bundespräsident nicht machen sollte“, räumte das frühere Staatsoberhaupt ein.