Sie sind hier:

Vier Wände für alle!

Wie Wohnraum bezahlbar werden kann

"plan b: Vier Wände für alle! - Wie Wohnraum bezahlbar werden kann": Vier Männer und eine Frau mit Bauhelmen stehen vor einem Rohbau mit Stahlgerüst und einem Modell und Bauplan auf einer Holzkabeltrommel und unterhalten sich.

Wohnraum ist knapp und teuer. 341 000 neue Wohnungen müssten in Deutschland pro Jahr entstehen, gebaut wird nur etwa die Hälfte. Welche Lösungen gibt es für mehr Häuser und bezahlbare Mieten?

Datum:
22.07.2022
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Viele Visionäre nehmen das selbst in die Hand: In Basel engagieren sie sich für eine neue Bodenpolitik, mit entschlackten Bauvorschriften schaffen sie in Holland schnell günstigen Wohnraum, und in Heidelberg bauen Studenten ein ganzes Wohnheim.

"Wir haben keinen günstigen Wohnraum für uns gefunden. Also haben wir gesagt: Das machen wir einfach selbst. Eine ganz schön dumme Idee", schmunzelt Karl Kraus vom Collegium Academicum. Das ist eine etwa 30-köpfige Studentengruppe aus Heidelberg. Vor acht Jahren hatten sie die Idee, aber kaum Eigenmittel. So suchten sie neben den üblichen Bankkrediten nach anderen Lösungen: zum Beispiel Direktkredite. Über zwei Millionen Euro haben sie von privaten Förderern schon eingesammelt. Baukosten insgesamt: 19 Millionen.

Mittlerweile steht der Rohbau, doch tagtäglich gibt es neue Herausforderungen. Können sie die verschiebbaren Wände selbst machen und einbauen? Architekt Hans Drexler sieht darin das Geheimnis, wie man überall bezahlbaren Wohnraum schaffen kann: "Die Grundrisse müssen anpassungsfähig sein, damit die Gebäude lange Zeit genutzt und damit günstiger werden. Später können so in den flexiblen Räumen auch Senioren oder Familien wohnen.

Letztere finden in deutschen Städten oft überhaupt keinen bezahlbaren Wohnraum und drängen in Neubaugebiete aufs Land. Doch in den Ortskernen herrscht dort oft Leerstand. Der sogenannte Donut-Effekt. Ein Dilemma und Wahlkampfthema. Im oberpfälzischen Waldsassen will der Bürgermeister Bernd Sommer Vorbild auch für andere Gemeinden sein. Er lässt alte Häuser im Ortskern sanieren und tüftelt an neuen Lösungen, um zum Beispiel ein Wohngebiet aus den 50er-Jahren geschickt weiter zu nutzen. Er ist überzeugt: "Wenn wir keine attraktiven Wohnungen auf dem Land schaffen, drängen noch mehr Leute in die Städte."

Dort verschärfen vor allem Spekulanten die Situation. Sie treiben die Preise für Bauland nach oben. Bis zu 80 Prozent der Gesamtbaukosten muss man vielerorts in München allein für den Grund zahlen. Im schweizerischen Kanton Basel-Stadt schraubte sich die Preisspirale ähnlich nach oben. Doch dort wehrten sich die Bürger in mehreren Volksentscheiden. "plan b." begleitet Mitinitiator Klaus Hubmann von der Stiftung Habitat und Genossenschaftsaktivist Ivo Balmer. Sie nehmen mit dieser neuen Bodeninitiative den Kanton in die Pflicht. Er darf seinen Grund und Boden nicht mehr verkaufen, sondern muss dazukaufen. Auf diesem Boden können dann auch Genossenschaften bauen, ohne ihn direkt zu besitzen. Das Erbbaurecht macht es möglich. Wie in Lysbüchel-Süd. Durch Balmers und Hubmanns Hilfe konnte dort das Wohnhaus Abakus entstehen. Die ersten Mieter sollen jetzt einziehen. Gleich nebenan, auf dem Areal "Volta Nord", ist die Bodenfrage komplizierter. In einer Begehung mit Regierungsrätin Tanja Soland wollen Balmer und Hubmann eine Lösung finden.

In der Schweiz ist ein Neubau teuer. Schuld sind auch die detaillierten Bauvorschriften. In Holland hat man sie vor gut zehn Jahren entschlackt. Die Folge: Es kann schneller und günstiger gebaut werden. Die deutsch-niederländischen Architekten Matthias Rottmann und Erik Roerdink bauen in Groningen ein ganzes Quartier neu und fragen immer wieder: "Kann man nicht vielleicht etwas weglassen? Kann man einfacher bauen?" Getreu dem Motto: "Weniger ist mehr!" Gefordert ist nicht weniger Qualität, sondern auch ein Mentalitätswandel. Die Deutschen bauen fürs Leben, die Niederländer für den nächsten Lebensabschnitt. Auch ein Schlüssel für bezahlbaren Wohnraum.

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.