Bolivien liegt in der Mitte von Südamerika. Das Land liegt zwischen Brasilien, Paraguay, Argentinien, Chile und Peru und hat keine Küste. In Bolivien leben mehr als elf Millionen Menschen. Das sind viel weniger als in Deutschland - das hat nämlich etwa 83 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Das Land selber ist aber dreimal so groß wie Deutschland. Die Hauptstadt von Bolivien heißt Sucre. Die Stadt ist bekannt für ihre leckere Schokolade. Übrigens: Die Regierung sitzt nicht in Sucre, sondern in der Stadt La Paz.
Mit dem Land verwurzelt
Die meisten Menschen in Bolivien sprechen Spanisch. Es werden allerdings auch viele andere Sprachen in Bolivien gesprochen, zum Beispiel Quechua, Aymara und andere Sprachen der Ureinwohnerinnen und Ureinwohner. Fast die Hälfte der Menschen in Bolivien stammt von Ureinwohnern ab. Ihre Vorfahren gehören also zu den ersten Menschen in dem Land. Die restlichen Einwohner Boliviens sind Nachkommen von Einwanderern, die vor allem aus Spanien kamen.
Wie in vielen anderen Ländern Südamerikas gibt es auch in Bolivien viele Tierarten, Landschaften, Gebirge und verschiedene Klimazonen: vom kalten Hochgebirgsklima in der Gebirgskette der Anden über das trockene Wüstenklima im Yungas-Tal bis hin zum feuchtheißen Klima im Regenwald.
Lebensraum Altiplano
Die meisten Bolivianer leben auf dem Altiplano. Altiplano heißt übersetzt "Hochebene" und bezeichnet eine baumlose Landschaft im Westen Boliviens, die zwischen zwei Gebirgszügen liegt. Das ganze Jahr über gibt es dort Frost und Schnee. Auf der Hochebene liegen auch zwei Seen: der Titicaca-See und der Poopó-See. Die Fische in den Seen dienen vielen Menschen als Nahrung. Richtung Süden geht die Hochebene in eine Wüste mit dem größten Salzsee der Erde über. Der See heißt Salar de Uyuni und es gibt dort eines der größten Lithium-Vorkommen der Erde. Lithium ist ein wertvoller Rohstoff, der zum Beispiel für Akkus in Elektroautos verwendet wird.
Auf dem Altiplano leben viele Bäuerinnen und Bauern. Sie züchten Lamas und Alpakas und bauen viele Kartoffelsorten an. Denn: Die Kartoffel stammt aus dem Andenhochland. Ebenfalls wichtig ist der Kokastrauch. Viele Familien leben vom Anbau der Pflanze. Viele Menschen kauen die Kokablätter, weil man dadurch weniger Hunger und Durst spürt.
Abholzungen
Der größte Teil der Koka-Ernte wird aber in andere Länder gebracht und zur gefährlichen Droge Kokain verarbeitet. Die Droge schadet dem Menschen. Für die Bauern ist der Kokaanbau aber oft die einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen. Auch im Osten Boliviens wird Koka angebaut. Für den Anbau werden dort aber immer wieder große Flächen des Regenwaldes abgeholzt. Dadurch verlieren viele Tiere, wie zum Beispiel der Bolivianische Totenkopfaffe, ihr Zuhause.
Im Westen des Landes liegt La Paz, die größte Stadt Boliviens. Dort arbeitet auch die bolivianische Regierung. La Paz liegt 3.631 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit die höchstgelegene Regierungsstadt der Welt. In La Paz wird aber nicht nur Politik gemacht, sondern auch viel gefeiert. Wie in anderen Städten Boliviens finden auch dort viele Feste statt, zu denen die Menschen aus der Umgebung zusammenkommen.
Beliebte Sportarten
Viel gefeiert wird auch bei Sportveranstaltungen. Die beliebteste Sportart bei vielen Bolivianern ist Fußball. Allerdings gehören die Nationalmannschaften der Männer und der Frauen eher zu den schwächeren Fußballmannschaften der Welt. Neben Fußball ist auch Racquetball - ähnlich dem Tennisspiel - sehr beliebt. In dieser Sportart gehören die Nationalmannschaften sogar zu den besten der Welt.