Vielleicht habt ihr die Namen der Geschwister Sophie und Hans Scholl schon einmal gehört. Zum Beispiel, weil ihr eine Straße oder eine Schule kennt, die nach ihnen benannt ist. Damit will man an die beiden erinnern, weil sie vor mehr als 75 Jahren etwas ganz besonders Mutiges getan haben, was sich damals kaum jemand getraut hat. Sie haben sich mit dem brutalen Herrscher Adolf Hitler angelegt und ihn öffentlich kritisiert.
Damals waren in Deutschland die Nationalsozialisten, kurz Nazis, an der Macht. Deren Anführer war Adolf Hitler. Ein extrem brutaler Herrscher, der Millionen von Menschen ermorden ließ, vor allem Juden. Auch jeder, der etwas gegen ihn oder seine Partei sagte, musste Angst haben, im Gefängnis zu landen und sogar getötet zu werden. Es gab nur wenige, die sich trauten, etwas gegen Hitler und die Nationalsozialisten zu sagen oder zu tun.
Die "Weiße Rose" wollte etwas gegen Hitler tun
Quelle: ZDF/Christina Rose
Die jungen Studenten Hans und seine Schwester Sophie aber waren so mutig. In München schlossen sie sich heimlich mit anderen Studentinnen und Studenten in einer Gruppe zusammen, die sich "Weiße Rose" nannte. Sie wollten Widerstand leisten, also etwas gegen Adolf Hitler und die Nazis unternehmen. Sie schrieben Botschaften auf Blätter und verteilten heimlich zehntausende von ihnen im ganzen Land. In diesen sogenannten Flugblättern kritisierten sie Hitler. Sie sagten, dass Hitler deutsche Soldaten sinnlos in den Krieg und damit in den Tod schicke. Außerdem forderten sie die Menschen auf, sich gegen die Nationalsozialisten zu wehren.
Die beiden wurden erwischt
Eine Zeit lang ging alles gut, doch als Hans und Sophie am 18. Februar 1943 in der Münchner Universität Flugblätter aus einem Koffer im Treppenhaus auf die anderen Studierenden heruntersegeln ließen, wurden sie vom Hausmeister beobachtet und verraten. Sie wurden von Hitlers Leuten verhaftet und zum Tode verurteilt. Danach wurden auch weitere Mitglieder der Gruppe "Weiße Rose" verhaftet.
"Es lebe die Freiheit!"
Quelle: Imago
Obwohl klar war, dass sie zur Strafe getötet würden, sagte Sophie, dass sie die Flugblattaktion nicht bereue. Und ihr Bruder Hans rief kurz bevor er getötet wurde noch: "Es lebe die Freiheit!" Vor der Hinrichtung durften die Eltern Hans und Sophie noch kurz besuchen. Sie hatten das Gefühl, dass die beiden ohne Furcht in den Tod gingen und dass es etwas gab, das sie in dieser Situation sogar zufrieden machte. Vielleicht ahnten sie, dass sie etwas besonderes getan hatten und dass sehr viele Menschen von ihrer Aktion und ihrer Kritik an Hitler erfahren würden. So kam es dann auch. Heute wird in Geschichtsbüchern von dem Mut der Geschwister Scholl und der "Weißen Rose" erzählt.