Die Anhänger des Nationalsozialismus fanden zum Beispiel, dass Deutsche mehr Rechte als andere Menschen hätten. Deshalb wollten die Nationalsozialisten die Macht der Deutschen vergrößern.
Die NSDAP
1919 wurde die Deutsche Arbeiterpartei (DAP) gegründet. Im Februar 1920 wurde die Partei in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) umbenannt. Adolf Hitler wurde 1921 ihr Chef. Vielen Deutschen ging es damals sehr schlecht. Viele von ihnen hatten keine Arbeit und auch nicht genug Geld, um ihre Familien ausreichend zu ernähren. Adolf Hitler versprach, dass es ihnen viel besser gehen würde, wenn er Deutschland regieren würde.
1933: Hitler kommt an die Macht
Adolf Hitler konnte sehr gut reden. Viele Menschen glaubten damals, dass er das Beste für die Deutschen wollte. 1933 bekam seine Partei, die NSDAP, die meisten Stimmen bei der Regierungswahl.
Der Wahlkampf war aber nicht fair gewesen. Anhänger anderer Parteien durften zum Beispiel nicht so viel Werbung machen, wie die Partei von Hitler. Demonstrationen wurden verboten. So schaffte es Hitlers Partei, immer mehr Wählerinnen und Wähler zu gewinnen.
Quelle: ap
Die NSDAP hatte zwar viele politische Gegner, doch es gab auch Politiker anderer Parteien, die den Zielen der NSDAP zustimmten. Mit ihrer Hilfe schaffte es Hitler, ein Gesetz beschließen zu lassen, mit dem er Staatsoberhaupt, Regierungschef und Chef der deutschen Armee zugleich wurde. Hitler wurde also immer mächtiger.
Grausamer Herrscher
Hitler bekämpfte alle Menschen, die gegen ihn waren. Er verbot Zeitungen, die kritisch über ihn schrieben und redete den Menschen ein, dass sie das tun sollten, was er sagte. Nur dann könnte er für Deutschland das Beste tun. Damals glaubten ihm viele Leute und taten, was er wollte. Menschen, die Hitler als minderwertig betrachtete oder die zum Beispiel eine andere Meinung oder Religion hatten, wurden verfolgt.
Vor allem Hass auf Juden
Adolf Hitler hatte von Anfang an einen grausamen Plan: Er wollte alle Juden in Deutschland und anderen Ländern töten. Hitlers Plan war es, alle Menschen jüdischen Glaubens zu vernichten. Um dieses Vorhaben durchzusetzen, behauptete er, dass Juden schlechtere Menschen wären als alle anderen. Er wollte ihnen zum Beispiel die Schuld daran geben, dass es so viel Armut gab, obwohl sie genauso wenig für die Situation in Deutschland konnten wie alle anderen.
Unmenschliche Gesetze
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Ab September 1935 galten immer mehr Gesetze, die jüdischen Menschen das Leben in Deutschland sehr schwer machten. Zum Beispiel durften jüdische und nicht jüdische Menschen nicht mehr heiraten. Juden durften abends ihre Häuser nicht mehr verlassen und ihre Kinder durften nicht mehr zur Schule gehen. Erwachsene verloren ihre Arbeit. Ab 1941 mussten Juden einen gelben Stern tragen, damit sie für alle als Juden erkennbar waren.
Es gab ganz viele solcher Gesetze, die nur ein Ziel hatten: die jüdischen Menschen zu quälen. Und Hitlers Hass übertrug sich auf viele Menschen im damaligen Deutschen Reich. Sie glaubten den Worten Hitlers und taten das, was der von ihnen verlangten. So behandelten sie Juden schlecht und wollten nichts mehr mit ihnen zutun haben. Sie beschmierten die Häuser, in denen Juden lebten und beschimpften sie auf der Straße. Später verrieten manche der Polizei sogar, wo sich Juden versteckt hielten, damit die sie verhaften konnte.
Der Holocaust
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Denn es reichte den Nationalsozialisten nicht, Juden mit Gesetzen zu quälen. Hitler und seine Leute wollten die Juden vernichten. Sie begannen damit, Juden zu verhaften, obwohl die gar nichts getan hatten. Es reichte aus, dass sie Juden waren. Anschließend wurden sie in Konzentrationslager gebracht. Das waren große Lager, in denen Menschen schwer arbeiten mussten. Neben Juden wurden zum Beispiel auch Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen oder Homosexuelle dorthin gebracht. Viele von ihnen wurden dort hingebracht, um ermordet zu werden. Andere mussten arbeiten und starben oder wurden umgebracht, wenn sie nicht mehr konnten.
Ermordung der Juden
Nach 1941 wurden Juden nur noch aus einem einzigen Grund in Konzentrationslager geschickt: um sie dort zu ermorden. Insgesamt wurden von 1933 bis 1945 in Europa mehr als sechs Millionen Juden ermordet. Diesen Massenmord an Juden nennt man auch Holocaust. Das kommt von dem griechischen Wort "holokaustus" und heißt "völlig verbrannt". Juden nennen den Holocaust auch Shoa. Das ist Hebräisch und bedeutet so viel wie "Katastrophe".
Widerstand gegen Hitler
Viele Menschen in Deutschland unterstützten die Nationalsozialisten und ihren Hass auf Juden. Aber natürlich gab es auch Menschen, die damit nicht einverstanden waren. Die meisten unternahmen aber nichts, aus Angst davor, dass sie selbst Ärger kriegen könnten. Die Nationalsozialisten verfolgten nämlich auch die Menschen, die gegen die Judenverfolgung waren und Juden zum Beispiel halfen, sich zu verstecken. Einige wenige Deutsche waren so mutig, jüdischen Menschen trotzdem zu helfen. Sie versteckten sie oder halfen ihnen bei der Flucht aus Deutschland.
Ewiges Gedenken in Berlin
Ein riesiges Mahnmal erinnert an die sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens, die zwischen 1933 und 1945 in Europa ermordet wurden. Das Mahnmal in Berlin soll die Menschen dazu ermahnen, so etwas Furchtbares nie wieder geschehen zu lassen.
Mehr als 2.700 Betonklötze, jeder einen knappen Meter breit, über zwei Meter lang, aber unterschiedlich hoch, stehen auf einem großen Platz mitten in Berlin. Unterhalb des Mahnmals gibt es eine Ausstellung. Dort kann man noch mehr über den Holocaust erfahren.