In unserem Nachbarland Frankreich ist gerade echt was los: Viele Menschen sind richtig unzufrieden! Zehntausende gehen auf die Straße und demonstrieren. Außerdem streiken sehr viele Menschen - das heißt sie verweigern aus Protest die Arbeit, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen.
Deshalb fahren am Mittwoch kaum Züge in Frankreich und auch kaum Busse und Bahnen in der Hauptstadt Paris. Auch in Kitas und Schulen wird gestreikt. Das Ganze löst natürlich ziemlich viel Chaos aus. Was ist da los?
So haben die Streiks begonnen
Schon vor ein paar Wochen haben die Menschen, die in Raffinerien und an Häfen arbeiten, begonnen zu streiken. Raffinerien sind Industrieanlagen, in denen zum Beispiel Erdöl zu Benzin verarbeitet wird. Das heißt: Benzin ist gerade echt knapp in Frankreich. An vielen Tankstellen bilden sich deshalb lange Schlangen. Denn einige können wegen des Kraftstoffmangels nicht mehr ausreichend beliefert werden.
Das ist natürlich für ziemlich viele Menschen ziemlich blöd, weil sie dann ihre Autos nicht tanken können, mit denen sie zum Beispiel zur Arbeit fahren oder ein Geschäft betreiben. In Frankreich beginnen auch bald die Schulferien und viele Menschen würden gerne verreisen. Ohne Sprit wird das aber schwierig. Streiks sind also für viele Menschen sehr ärgerlich. Wieso werden sie dann eigentlich gemacht? Im Video erfahrt ihr mehr darüber:
Was die Menschen mit den Streiks bewirken wollen
Die Menschen in Frankreich streiken nicht einfach, weil sie keine Lust zu arbeiten haben, sondern um Aufmerksamkeit für ihre Probleme zu bekommen. Die Arbeiterinnen und Arbeiter an den Häfen und in den Raffinerien wollen nämlich eine bessere Bezahlung durchsetzen. Ähnlich wie in Deutschland gibt es gerade in Frankreich eine sehr hohe Inflation, wodurch sehr viele Waren viel teurer werden. Die Menschen wollen durchsetzen, dass ihre Löhne daran angepasst werden - also, dass sie mehr Lohn bekommen, um die höheren Preise bezahlen zu können.
Weil das bisher nicht passiert ist, sind sie ziemlich unzufrieden mit der Politik unter dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Der will nämlich noch etwas in Frankreich durchsetzen: Und zwar, dass die Menschen erst mit 65 Jahren in Rente gehen, statt wie bisher mit 62 Jahren, also dass alle drei Jahre länger arbeiten sollen. Das gefällt vielen in Frankreich überhaupt nicht. Zusammen mit den gestiegenen Preisen sorgt das für viel Unzufriedenheit im Land.
Warum sich die Streiks ausweiten
Inzwischen streiken wie gesagt auch Menschen im Zug-, Bus- und Bahnverkehr, in Kindertagesstätten und Schulen. Und viele gehen eben auch auf die Straße, weil sie ebenfalls mit der Regierung unzufrieden sind. Da wegen der Raffinerien-Streiks der Kraftstoff so knapp geworden ist, hat die französische Regierung beschlossen, einige Menschen zur Arbeit zu zwingen, um wieder Diesel und Benzin herzustellen. Auch das hat viele Menschen wütend gemacht.
Auch in Atomkraftwerken wird mittlerweile gestreikt. Das könnte Frankreich noch ziemliche Probleme bereiten. Denn wenn dort zu wenige Menschen arbeiten, kann nicht ausreichend Strom in den Kraftwerken hergestellt werden.
Lösung in Sicht?
Die französische Regierung hat am Dienstag reagiert und die Chefs der großen Raffinerie-Firmen aufgefordert, die Löhne zu erhöhen. Vielen Menschen in Frankreich reicht das aber alles nicht - die Streiks werden also wohl noch länger andauern.
Diesen Text hat Meike geschrieben.