Beide Gruppen haben einiges gemeinsam: Sunniten und Schiiten glauben an Allah (so heißt Gott im Islam), den Koran (ihre heilige Schrift) und ihren Propheten Mohammed. Sie glauben, Allah habe den Kaufmann Mohammed ausgesucht, damit er den Menschen Geschichten erzählt und Regeln nennt, an die sie sich halten sollen.
Im 7. Jahrhundert hat sich der Islam gespalten
Doch als Mohammed im 7. Jahrhundert überraschend gestorben ist, gab es Streit zwischen den Muslimen. Es ging darum, wer nach Mohammeds Tod das Sagen hat. Der Streit spaltete die Muslime vor allem in die zwei großen Gruppen Sunniten und Schiiten.
Die Schiiten waren sich sicher: Mohammed wollte, dass sein Neffe und Schwiegersohn Ali sein Nachfolger wird. Das glaubten die Sunniten nicht. Sie wählten einen anderen Freund und Weggefährten von Mohammed als dessen Nachfolger.
Der Streit dauert bis heute an
Bis heute dauert der Streit darüber an, wer nun der richtige Nachfolger des Propheten Mohammed ist, und auf wessen Worte und Regeln man hören muss. Ungefähr 85 Prozent aller Muslime auf der Welt sind Sunniten. Nur im Iran und im Irak sind die Schiiten in der Mehrzahl. Noch heute bekämpfen sich die beiden Gruppen - zum Teil auch mit heftiger Gewalt. Die unterschiedlichen Meinungen zu Mohammeds Nachfolger sind ein Grund dafür. Allerdings geht es bei den Kämpfen zwischen Sunniten und Schiiten oft auch um Macht - also darum, wer wo das Sagen hat.