Anfang der Woche startete das erste Schiff, jetzt sind drei weitere unterwegs: Die Getreidelieferungen aus der Ukraine können nach monatelanger Blockade endlich wieder fahren. Der erste Getreidefrachter, der schon Anfang der Woche losgefahren ist, ist inzwischen schon fast im Libanon angekommen. Die drei Frachter, die am Freitag gestartet sind, liefern tonnenweise Mais nach Irland, Großbritannien und die Türkei.
Warum die Lieferungen lange nicht möglich waren
Die Ukraine hatte vor dem Krieg sehr viel Getreide in viele Länder der Welt geliefert. Wegen des Krieges war das aber nicht mehr möglich. Das liegt unter anderem daran, dass Russland die Häfen der Ukraine monatelang blockiert hat. So konnte die Ukraine kein Getreide per Schiff in andere Länder bringen.
Russland hat das wohl gemacht, um der Ukraine zu schaden: Wenn das Land kein Getreide verkaufen kann, nimmt es auch kein Geld ein. Noch vor einer Woche hatte Russland den wichtigen Hafen in Odessa angegriffen - obwohl es da eigentlich schon eine Einigung vorher gegeben haben soll.
Warum ohne die Lieferungen Hunger droht
Russland hat damit aber nicht nur der Ukraine geschadet. Überall auf der Welt ist Getreide knapp geworden. Vor allem in ärmeren Ländern ist das ein großes Problem: Vielen Menschen auf der Welt droht Hunger, wenn nicht bald wieder regelmäßig und zuverlässig viel Getreide aus der Ukraine geliefert wird.
Das Problem ist noch nicht gelöst
Bis das Getreideproblem gelöst ist, ist es aber noch ein langer Weg: Denn 20 Millionen Tonnen Getreide lagern zurzeit noch in der Ukraine. Um die abzutransportieren sind viele, viele Frachtschifffahrten nötig. Bis dahin verstopft diese riesige Getreidemenge die Lagermöglichkeiten. Das Getreide von diesem Jahr wird nämlich gerade geerntet. Aber wohin damit, wenn in allen Lagerräumen noch das Getreide des vergangenen Jahres liegt und dort teils verschimmelt? Wenn es nicht bald freien Platz für das neue Getreide gibt, wird das nichts mit der neuen Ernte.
Aber auch die neue Ernte ist ein Problem. Die fällt in diesem Jahr wegen des Krieges nicht besonders gut aus. Denn viele Felder in der Ukraine sind zerstört, genau wie einige Maschinen, die das Getreide transportieren könnten. Auch Straßen in einigen Regionen sind zerstört. Ein weiteres Problem ist, dass viele der ukrainischen Bauern im Krieg kämpfen und gar nicht genügend Menschen da sind, um das Getreide zu ernten.
Diesen Text haben Luisa und Meike geschrieben.