Update am Morgen: Land hinter einer Mauer aus Schweigen

zum zweiten Mal jährt sich der Tag, an dem die Taliban die Macht in Afghanistan übernahmen. Ihr Traum von einem Gottesstaat ist zum Albtraum von Millionen Menschen geworden, vor allem der Frauen. Mädchen dürfen nur noch bis zur 6. Klasse die Schule besuchen, ihre Mütter sind von nahezu allen Berufen ausgeschlossen. In keinem Land der Welt werden Frauen so weitgehend ihrer Rechte und ihrer Zukunft beraubt wie in Afghanistan.

Ich bin zurückgekehrt, um aus diesem Land zu berichten, das immer weiter hinter einer Mauer aus Schweigen verschwindet - und doch noch nicht verstummt ist. Es waren die jungen Frauen, die den Taliban im August 2021 mutig entgegentraten. Inzwischen haben sie ihren Protest ins Geheime verlegt, denn Prügel, Folter und sogar Schüsse jagen selbst den Mutigsten Angst ein. Dass der Westen, der Afghanistan Knall auf Fall aufgegeben hat, ihren Kampf unterstützt, darauf hoffen sie nicht mehr.

Und doch wollen sie, dass die Welt erfährt, was sie erleiden. Auch deshalb gehen sie das Wagnis ein, offen vor der Kamera zu sprechen.

Die Taliban möchten sich zu diesen Entwicklungen nicht äußern, überhaupt ist die Regierung in Kabul inzwischen sehr restriktiv, wenn es darum geht, ausländischen Journalisten ein Arbeitsvisum zu erteilen. Und doch wissen sie, dass sie ihr Land nicht völlig isolieren können, dass sie auf internationale Hilfe - auch aus dem Westen - angewiesen sind.

Die Welt müsse Druck ausüben, dürfe Afghanistan nicht sich selbst und den wenigen Hilfsorganisationen, die sich auf die Bekämpfung von Hunger beschränken, überlassen. Eine Botschaft, die Mahooba Seraj, Afghanin aus altem Adel, an den Westen sendet. Die 75-Jährige, die in ihrem Leben schon so oft flüchten musste, will diesmal bleiben, kämpfen.

Hightech-Schutz gegen Russlands Drohnen: In der Ukraine werden jede Menge Drohnen eingesetzt. Kiew will die ukrainischen Panzer künftig besser gegen russische Drohnen-Attacken schützen.

Ukraine: Russland greift Hilfskräfte an: Bei russischen Angriffen auf die Stadt Pokrowsk wurden Wohnhäuser und ein Hotel getroffen. Die zweite Attacke erfolgt 40 Minuten nach der ersten - und trifft auch Rettungskräfte.

Moskau: Wieder feindlicher Drohnenangriff abgewehrt Die russische Hauptstadt ist nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin wieder Ziel eines feindlichen Drohnenangriffs geworden. Zwei Drohnen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, teilte Sobjanin am Mittwochmorgen bei Telegram mit.

Dürfen Frauen in iranische Fußballstadien? In Iran startet heute die Fußballliga. Doch die internationale Gemeinschaft wird eher auf die Tribünen statt aufs Spielfeld schauen. Zuvor hatte das iranische Regime angekündigt, dass Frauen im Stadion mitfiebern dürfen - ob sie wirklich eingelassen werden, zeigt sich heute.

Gedenken an Atombombe auf Nagasaki: Vor 78 Jahren warf ein US-Bomber die Atombombe "Fat Man" über der japanischen Stadt Nagasaki ab. Um 11.02 Uhr explodierte sie. Zehntausende Menschen verloren im Zuge der Bombe und der damit einhergehenden Verstrahlung ihr Leben oder wurden verletzt. Heute Vormittag gedenkt die Stadt diesen Menschen mit einer Schweigeminute - um exakt 11.02 Uhr.

Von der Leyen in Slowenien: Verheerende Überschwemmungen und Starkregen sorgten in den vergangenen Tagen für Chaos in Slowenien. Mehrere Menschen sind gestorben. Heute besucht EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das Land und reist in die schwer betroffenen Gebiete. Anschließend gibt es Gespräche über die Beseitigung der Schäden und Prävention künftiger Naturkatastrophen.

Ein Kunstwerk für den Naturschutz: Michael Uy hat auf einer brachliegenden Wiese bei Frankfurt (Oder) mit verschiedenen Blumen und Pflanzen überdimensionale Bilder gepflanzt. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist gleichzeitig auch ein Naturschutzprojekt.

2012 starb Whitney Houston, die bis heute als eine der größten Sängerinnen der Geschichte gilt. Houston wurde 1963 geboren - heute würde die "I Will Always Love You"-Interpretin ihren 60. Geburtstag feiern.

Am Mittwoch gibt es an den Küsten, im Osten und Südosten zeitweise Regen und einzelne Gewitter. Im Westen ist es meist freundlich. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 17 Grad an der Ostsee und 25 Grad am Oberrhein.

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