Eine TIA, bekannt als Mini-Schlaganfall, wird oft unterschätzt - häufig ist sie Vorbote eines "großen" Schlaganfalls. Wie man eine TIA erkennt und was ein Betroffener schildert.
Wie sehen die Therapie und die Nachwirkungen aus?
Wenn Schlaganfall-ähnliche Symptome nur kurz andauern, nehmen Betroffene das meist nicht ernst. Doch das kann fatal sein: Nach einer TIA, einer transitorisch ischämischen Attacke, also eine Art Mini-Schlaganfall, ist die Gefahr eines echten Schlaganfalls besonders hoch.
Beim TIA-Betroffenen Harald Roos (53) sind im vergangenen September plötzlich Sehstörungen aufgetreten - nur eines von vielen möglichen Symptomen. Der heutige Welttag will Bewusstsein für das Thema Schlaganfall schaffen. Wie lässt sich ein "kleiner Schlaganfall" erkennen und wie reagiert man dann?
So lässt sich ein Mini-Schlaganfall erkennen
Ein kleiner Schlaganfall, weist laut der Deutschen Schlaganfall-Hilfe die gleichen Symptome wie ein echter Schlaganfall auf. Allerdings halten die Anzeichen nur kurzzeitig an und verschwinden meist nach wenigen Minuten - maximal 24 Stunden.
Zu den häufigen Symptomen einer TIA gehören:
- ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl an Armen, Beinen oder einer Körper-Hälfte
- Schwindel und Unsicherheiten beim Gehen
- Lähmungen der Extremitäten oder einer Körperhälfte
- Sprech- sowie Sehstörungen
- typisch ist oft das Herunterhängen eines Mundwinkels
- eine verwaschene Sprache oder Wortfindungsstörungen
Der FAST-Test hilft dabei, eine TIA oder einen Schlaganfall schnellstmöglich zu erkennen.
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Wodurch wird eine TIA ausgelöst?
Auslöser eines Mini-Schlaganfall sind vorübergehende Durchblutungsstörungen im Gehirn, die im Unterschied zu einem Schlaganfall keine bleibenden Schäden verursachen. Dennoch ist eine TIA ein Warnsignal, laut Deutscher Schlaganfall-Hilfe folgt darauf oft ein "großer" Schlaganfall. Prof. Martin Liebetrau vom St. Josefs-Hospital Wiesbaden rät deshalb eindringlich dazu, auftretende Symptome rasch abklären zu lassen.
Besteht der Verdacht auf eine TIA sollte umgehend mit der Notrufnummer 112 ein Rettungswagen gerufen werden. Auch Harald Roos reagierte sofort und suchte eine Klinik mit einer Schlaganfall-Station - "Stroke Unit" - auf.
Wieso ein kleiner Schlaganfall oft nicht erst genommen wird
Die Diagnose einer TIA gestaltet sich oftmals schwierig, da die Symptome schnell abklingen. Deshalb wird sie deutlich seltener als ein Schlaganfall diagnostiziert. Auch bei Roos konnte die Durchblutungsstörung nicht mehr gefunden werden.
Harald Roos wurde zwei Tage im Krankenhaus untersucht - mit ständiger Blutdruckmessung, einem Ultraschall der Halsschlagadern, einer Blutentnahme und MRT. Einzig der Cholesterinwert war leicht erhöht. Er nimmt nun ein Präparat, das sein Blut verdünnt und ein Medikament, um seinen Cholesterinspiegel zu senken.
Wie kann man Durchblutungsstörungen des Gehirns vorbeugen?
Um Durchblutungsstörungen des Gehirns vorzubeugen, empfiehlt Neurologe Martin Liebetrau einen gesunden Lebensstil:
Da TIA-Betroffene ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko haben, soll Roos in Zukunft einmal jährlich zur Kontrolle in die Klinik kommen. Die unauffälligen Untersuchungsergebnisse der letzten Zeit machen ihm Mut.
Harald Roos hat schnell auf die Warnsymptome seines Körpers reagiert. Nur so können Probleme rechtzeitig erkannt werden, denn bei einem Schlaganfall - ob "mini" oder "groß" - zählt jede Minute.