Ukraine hofft auf weiteren Gefangenenaustausch mit Russland

    Austausch mit Russland:Kiew hofft auf Heimkehr weiterer Gefangener

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    Fast 480 russische und ukrainische Soldaten konnten beim jüngsten Gefangenenaustausch in ihr Land zurückkehren. Signale aus Moskau lassen die Ukraine auf weitere Austausche hoffen.

    Ein vom Pressedienst des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestelltes Bild zeigt ukrainische Kriegsgefangene nach ihrer Freilassung aus russischer Gefangenschaft an einem nicht identifizierten Ort in der Ukraine am 03. Januar 2024.
    Russland und die Ukraine haben nach mehreren Monaten Pause wieder Gefangene ausgetauscht. 230 ukrainische Männer und Frauen sowie 250 Russen konnten in ihre Heimat zurückkehren.04.01.2024 | 0:21 min
    Nach dem bisher größten Austausch von Kriegsgefangenen zwischen der Ukraine und Russland hofft Kiew auf die Rückkehr weiterer inhaftierter Kämpfer in ihre Heimat. In den nächsten Wochen könnten noch mehr nach Hause zurückkehren, sagte der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez.

    Es steht die Aufgabe, absolut alle zurückzuholen.

    Dmytro Lubinez, Menschenrechtsbeauftragter Ukraine

    Nach langer Pause hatten Moskau und Kiew am Dienstag erstmals seit dem Sommer wieder Gefangene ausgetauscht.

    Russland signalisiert weitere Gesprächsbereitschaft

    230 ukrainische Männer und Frauen kehrten nach offiziellen Angaben aus russischer Gefangenschaft zurück. 248 russische Gefangene wurden in ihre Heimat entlassen, hieß es. Es hatte bereits Dutzende solcher Aktionen gegeben. Lubinez sagte auch, dass es zuletzt Bewegung auf russischer Seite gegeben habe, die Hoffnung mache auf einen neuen Austausch.
    Verschleppt und verschwunden in Russland
    Ukrainische Zivilisten wie die Ärztin Olina und ihre Familie wurden von russischen Soldaten gefoltert - ihr Ehemann und Sohn sogar entführt. Tausende teilen ihr Schicksal.07.08.2023 | 2:39 min
    Nach Berichten über Misshandlungen ukrainischer Kämpfer in russischer Gefangenschaft werten Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) Moskaus Rückkehr zur Praxis des Austauschs nach langer Pause als kalkulierten Schritt. Moskau wolle damit als Teil womöglich größer angelegter Informationsbemühungen zeigen, dass es sich an internationales humanitäres Recht halte, hieß es in der ISW-Analyse.

    Noch mehr als 4.000 ukrainische Soldaten in Gefangenschaft

    Nach Angaben aus Kiew sind noch mehr als 4.000 Ukrainer in russischer Gefangenschaft, mehr als 2.800 sind demnach bisher nach Hause zurückgekehrt. Der Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, bekräftigte das Ziel, alle Gefangenen in ihre Heimat zurückzuholen. Das ist auch Teil der sogenannten Friedensformel von Präsident Wolodymyr Selenskyj.

    Weitere Verhandlungen noch im Januar

    Jermak kündigte an, dass das nächste Treffen zu dieser Formel mit nationalen Sicherheitsberatern der Staaten noch im Januar in der Schweiz geplant sei. Einen Tag vor Beginn des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos ist dort am 14. Januar eine Ukraine-Konferenz geplant.
    Sie knüpft an ein ähnliches Treffen im Oktober auf Malta an, an dem mehr als 60 Staaten teilgenommen hatten. Die Verhandlungen dienen auch dazu, die Unterstützung für die Ukraine aufrechtzuerhalten. Russland ist nicht eingeladen zu den Treffen.
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    Quelle: dpa
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