Vorwahlen der Republikaner:Trump gewinnt Iowa mit über 50 Prozent
von Anna Kleiser und Katharina Schuster, Des Moines, Iowa
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Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner hat Donald Trump die erste Runde für sich entschieden. Bei der Vorwahl in Iowa erhielt er die meisten Stimmen.
Donald Trump feiert seinen ersten Sieg im Wahljahr 2024. In Iowa gewann der ehemalige US-Präsident die erste Vorwahl um die Präsidentschaftsnominierung der Republikaner - mit über der Hälfte der Stimmen. Damit festigte er seinen Platz als Spitzenkandidat.
In seiner Siegesrede verkündete Trump, der in den letzten Monaten wiederholt Rache an seinen politischen Gegnern geschworen hat, eine Botschaft der Einheit:
Wir wollen zusammenkommen, egal ob es sich um Republikaner oder Demokraten, Liberale oder Konservative handelt.
Donald Trump, ehemaliger US-Präsident
Ron DeSantis, Gouverneur von Florida, sicherte sich den zweiten Platz. Die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, landete auf Platz drei.
Der Abstand zwischen Trump und DeSantis betrug rund 30 Prozentpunkte - so deutlich dominierte noch nie ein republikanischer Kandidat eine Vorwahl in Iowa.
Vorwahlen der Republikaner in Iowa
ZDFheute Infografik
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Ramaswamy gibt nach Vorwahl in Iowa auf
Vivek Ramaswamy, Unternehmer und politischer Newcomer, stieg nach einem vierten Platz aus dem Rennen um die Nominierung der Republikaner für das Weiße Haus aus. Er werde künftig Trump unterstützen, sagte er am Abend.
Ich werde heute Abend bei der Wahrheit bleiben. [...] Und ich denke, es ist wahr, dass wir die Überraschung, die wir heute Abend liefern wollten, nicht geschafft haben.
Vivek Ramaswamy, politischer Newcomer
Zwar haben die Vorwahlen in Iowa streng genommen nur eine begrenzte Bedeutung. Sie sind jedoch symbolisch wichtig. Wer in dem kleinen Bundesstaat gut abschneidet, kann mit Rückenwind bei künftigen Abstimmungen rechnen.
Die Entscheidung fiel nicht in Wahllokalen, sondern bei kleinen Parteiversammlungen, sogenannten Caucus-Treffen.
Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen DeSantis und Haley
DeSantis und Haley hatten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz geliefert. DeSantis wollte in South Carolina um Stimmen werben, wo am 24. Februar abgestimmt wird. "Wir haben unser Ticket für die Weiterfahrt gelöst", rief er seinen Anhängern am Wahlabend zu.
Haley griff sowohl Trump als auch Präsident Joe Biden an. Beide verkörperten "mehr vom Gleichen", sagte sie.
Amerika hat etwas Besseres verdient.
Nikki Haley, ehemalige UN-Botschafterin
Wie standen die Kandidaten in Umfragen da?
Drei Tage vor den Vorwahlen hatte Trump laut einer Umfrage mit 48 Prozent klar vorne gelegen. Der Abstand zu seinen wichtigsten Wettbewerbern Nikki Haley, 20 Prozent und Ron DeSantis, 16 Prozent.
DeSantis, der lange als Sieger aus Iowa hervorgehen wollte, hatte seine Erwartungen gegen Ende heruntergeschraubt. Er sprach sogar davon, dass es gut sei, der Außenseiter zu sein, weil man diese gerne unterschätzt.
In den USA bestimmt die Parteibasis ihre Kandidatin oder ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl. Das Abstimmungsverfahren der Vorwahlen ist komplex und von Staat zu Staat unterschiedlich. Der Auftakt der republikanischen Vorwahlen Iowa läutet das Wahljahr ein. Am 5. November findet schließlich die eigentliche Präsidentenwahl statt.
Quelle: dpa
Quelle: dpa
Auch Trump hatte sich bemüht zu betonen, alles über 12 Prozentpunkten Abstand sei ein historisches Ergebnis. Auch er versuchte, die Erwartungen herunterzuspielen, dass er die Hälfte der Gesamtstimmen erhalten würde.
DeSantis und Haley gelten als die aussichtsreichsten Kandidaten gegen Trump. Wie sie sich in der letzten TV-Debatte geschlagen haben:
Vorwahl unter extremen Bedingungen
Es ist extrem kalt in Iowa und das schon seit Tagen. Auch am Wahltag waren es bis zu minus 29 Grad. Bei diesem Wetter rät der nationale Wetterdienst, sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten.
Alle Kandidaten haben die Wählerinnen und Wähler aufgefordert, trotz des Wetters wählen zu gehen. Trump meinte, selbst wenn man nach der Stimmabgabe sterbe, sei es das wert.
Geht raus und rettet Amerika.
Donald Trump, ehemaliger US-Präsident
Nikki Haley riet in E-Mails mehrere Lagen zu tragen und der Kälte zu trotzen:
Egal wie kalt die Temperaturen sind, ich möchte, dass jeder von Ihnen weiß, dass dies zu wichtig ist, um zu Hause zu bleiben.
Nikki Haley, ehemalige UN-Botschafterin
Ron DeSantis betonte, es gebe nie eine bessere Gelegenheit mit seiner Stimme etwas zu bewirken.
Vor der Wahl hatte es große Debatten darüber gegeben, wem das extreme Wetter am ehesten Nutzen würde. Die arktische Kälte brachte eine gewisse Unbekannte in die Wahl. Es wurde etwa damit gerechnet, dass weniger alte, dafür mehr junge Menschen wählen würden.
Laut Umfragen galten Trumps Unterstützer am loyalsten, gefolgt von denen Ron DeSantis'. In den Städten mussten die Menschen nicht so weit fahren. Es war erwartet worden, dass das Nikki Haley helfen könnte.
Quelle: ZDF
Ist Trump noch zu stoppen?
Bis zu den Vorwahlen der Republikaner in New Hampshire ist es noch eine Woche. Auch dort führt Trump in den Umfragen, aber Haley ist ihm auf den Fersen. DeSantis liegt in den meisten Umfragen im einstelligen Bereich.
Eine der spannenden Fragen in New Hampshire wird dann sein, zu wem die ehemaligen Unterstützerinnen und Unterstützer von Chris Christie überlaufen. Christie war recht populär in New Hampshire aber vor knapp einer Woche ausgeschieden.
Die Vorwahlen enden erst im Sommer. Sollte Trump jedoch in den ersten Bundesstaaten immer mit großem Abstand gewinnen, wird er kaum zu stoppen sein.
Spätestens am sogenannten Super Tuesday, der dieses Jahr am 5. März stattfindet, wird feststehen, wer dieses Jahr für die Republikaner gegen Amtsinhaber Joe Biden ins Rennen geht.
Anna Kleiser ist Korrespondentin im ZDF-Studio Washington. Katharina Schuster ist Redakteurin im ZDF-Studio Washington.
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