ISW: Russische Offensive in Bachmut steckt fest

    Krieg gegen die Ukraine:ISW: Moskaus Offensive in Bachmut steckt fest

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    Die russischen Angriffe in der ukrainischen Stadt Bachmut sind festgefahren. Das ist die Einschätzung der US-Denkfabrik ISW. Es gebe keine Hinweise auf ein weiteres Vordringen.

    Ukrainische Militärangehörige feuern eine Haubitze M119 an einer Frontlinie in der Nähe der Stadt Bachmut, aufgenommen am 10.03.2023
    Ukrainische Soldaten in Bachmut (Ukraine)
    Quelle: Reuters

    Die russischen Angriffe in der ukrainischen Stadt Bachmut sind nach Einschätzung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War festgefahren. Es gebe keine Hinweise auf ein weiteres Vordringen, teile das ISW mit.
    Nach Angaben des Sprechers der ukrainischen Streitkräfte im Osten, Serhij Tscherewaty, habe es binnen 24 Stunden 23 Gefechte in der Stadt gegeben. Zuvor hatte es Berichte über einen russischen Vormarsch gegeben.

    Russische Truppen berennen Bachmut seit August

    Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums kontrollieren paramilitärische Einheiten der von der russischen Regierung kontrollierten Wagner-Gruppe inzwischen den Ostteil der Stadt weitestgehend. Die Front verläuft demnach entlang des Flusses Bachmutka, der mitten durch die Stadt fließt.
    Seit sieben Monaten dauern die harten Kämpfe um die Stadt Bachmut in der Ostukraine an – mit hohen Verlusten auf beiden Seiten. Drohnenbilder zeigen das Ausmaß der Zerstörung:
    Jeder weitere Vorstoß werde die russischen Invasoren wahrscheinlich hohe Verluste kosten.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, dass sich die ukrainischen Truppen nicht aus Bachmut zurückziehen würden. Der Gründer der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, teilte am Sonntag über die Telegram-App mit, die Lage in Bachmut sei ...

    ... schwierig, sehr schwierig; der Feind kämpft um jeden Meter.

    Jewgeni Prigoschin

    Selenskyj mit aufsehenerregendem Video

    Bei russischen Angriffen in anderen Regionen der Ukraine wurden insgesamt mindestens fünf Menschen getötet und sieben verletzt, wie am Sonntagmorgen mitgeteilt wurde. Der Gouverneur von Donezk, Pawlo Kyrylenko berichtete, in Kostjantyniwka und Tonenke sei je ein Mensch getötet worden.
    Außerdem seien vier Zivilisten verletzt worden. In Cherson gab es nach Angaben der Regionalbehörden drei Tote und drei Verletzte.
    Selenskyj teilte am Sonntag mit, dass er einem getöteten Soldaten aus einem aufsehenerregenden Video posthum den höchsten Titel des Landes verliehen habe - "Held der Ukraine".

    Video sorgte für Empörung

    Bei dem Geehrten handele es sich um Olexandr Mazijewsky. Das Video war in diesem Monat aufgetaucht und hatte für Empörung gesorgt. Darin ist ein Mann zu sehen, der in einem Waldgebiet eine Zigarette raucht und "Ruhm der Ukraine" ruft, bevor er erschossen wird.
    Ranghohe ukrainische Behördenvertreter warfen russischen Soldaten vor, den Mann getötet zu haben, bei dem es sich um einen unbewaffneten Kriegsgefangenen gehandelt habe. Weitere Beweise dafür lieferten sie nicht. Selenskyj sagte, Mazijewsky sei "ein ukrainischer Krieger" gewesen.

    London: Hohe Verluste unter Angehörigen ethnischer Minderheiten

    Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums sind die äußerst hohen Verluste der russischen Truppen unter Angehörigen ethnischer Minderheiten besonders groß.
    Während Großstädte wie Moskau und St. Petersburg relativ geringe Verluste verzeichneten, liege die Todesrate in östlichen Regionen Russlands bezogen auf die Bevölkerung 30 bis 40 Prozent höher als in der russischen Hauptstadt. In der südrussischen Region Astrachan seien etwa 75 Prozent der Opfer Kasachen oder Tataren.
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