Ukraine: Mehr als 50 Tote bei russischem Angriff

    Gebiet Charkiw:Ukraine: Über 50 Tote bei russischem Angriff

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    Bei einem Angriff auf ein Dorf in der Region Charkiw sind Behördenangaben zufolge mindestens 51 Menschen getötet worden. Eine Rakete soll ein Geschäft und ein Café getroffen haben.

    Zu sehen sind Rettungskräfte in Trümmern nach dem russischen Angriff auf den Ort Hroza.
    Russlands tödlicher Beschuss auf die Ukraine geht unvermindert weiter: Ein Geschäft und ein Café nahe Kupjansk in der ostukrainischen Region Charkiw waren heute Ziel der Angriffe.05.10.2023 | 1:07 min
    Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff mindestens 51 Menschen getötet worden. Unweit der Stadt Kupjansk seien im Ort Hrosa ein Café und ein Lebensmittelgeschäft getroffen worden, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Unter den Toten sei auch ein sechs Jahre altes Kind. Sieben weitere Menschen wurden demnach verletzt.
    Nach Angaben von Militärgouverneur Oleh Synehubow ereignete sich der Beschuss gegen 13:15 Uhr Ortszeit (12:15 Uhr MESZ). Es liefen Rettungsarbeiten, schrieb er auf Telegram.
    Der ukrainische Innenministers Ihor Klymenko sagte Medien zufolge, dass sich zum Zeitpunkt des Angriffs so viele Menschen vor Ort aufgehalten hätten, weil sie in dem Café an einer Trauerfeier für einen verstorbenen Mitbürger teilgenommen hätten. In dem kleinen Ort mit seinen rund 330 Bewohnern sei von dem verheerenden russischen Beschuss wohl jede Familie betroffen, fügte er demnach hinzu.

    Selenskyj verurteilt russischen Angriff

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram von einem "demonstrativ grausamen russischen Verbrechen". Seinen Angaben zufolge schlug in Hrosa eine Rakete ein. Der russische Terror müsse gestoppt werden, fügte er hinzu. Wer Russland etwa bei der Umgehung von Sanktionen helfe, sei mitschuldig an dem Verbrechen.
    Ukraine-Korrespondentin Anne Brühl im Gespräch mit Moderator Mitri Sirin.
    Es ist einer der blutigsten Angriffe seit Beginn des russischen Angriffskrieges: Nahe des ostukrainischen Kupjansk sterben mehr als 50 Menschen. Anne Brühl berichtet aus Kiew.05.10.2023 | 1:00 min
    Selenskyj war am Morgen in Spanien angekommen, um in der Stadt Granada am Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft teilzunehmen. Dort bespreche er gerade mit den europäischen Staatschefs die weitere Hilfe für die Ukraine, die insbesondere auch weitere Flugabwehrwaffen beinhalten müsse, schrieb er nun. Zuvor hatte er bereits zur Einheit der Europäer im Kampf gegen die russische Aggression aufgerufen.

    Heftige Kämpfe rund um Charkiw

    Die nun betroffene Region rund um die Stadt Kupjansk hatte die Ukraine im vergangenen Herbst bei ihrer Offensive im Nordosten des Landes aus russischer Besatzung befreit. Damals gelang es dem ukrainischen Militär auch, den Fluss Oskil zu überqueren und teilweise bis in das benachbarte Gebiet Luhansk vorzudringen.
    Schaltgespräch mit Thomas Walde am 05.10.2023
    In Granada findet das Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft statt, Hauptthema ist der Ukraine-Krieg. ZDF-Korrespondent Thomas Walde berichtet vor Ort.05.10.2023 | 1:30 min
    Inzwischen haben in der Region allerdings wieder die russischen Streitkräfte die Initiative erlangt. Seit Wochen toben wieder erbitterte Kämpfe im Osten der Region Charkiw.
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    Quelle: AFP, AP, Reuters, dpa
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