EU-Außenministertreffen: Kiew kann mit neuen Zusagen rechnen

    Außenministertreffen:Kiew kann mit neuen EU-Zusagen rechnen

    |

    Beim heutigen Außenministertreffen geht es um die weitere Unterstützung für die Ukraine. Erste Vorschläge liegen auf dem Tisch. Es geht nicht nur um Waffenlieferungen.

    Ukrainische Soldaten arbeiten an einem Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 A5.
    Ausbildung ukrainischer Soldaten an einem Kampfpanzer vom Typ Leopard 1 (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Die von Russland angegriffene Ukraine kann auf neue weitreichende Unterstützungszusagen der Europäischen Union hoffen. EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat nach dpa-Informationen zu einem EU-Außenministertreffen an diesem Donnerstag vorgeschlagen, der Regierung in Kiew eine deutliche Ausweitung des militärischen Ausbildungsprogramms für die ukrainischen Streitkräfte zuzusichern.
    Wenn die Umstände es zulassen, könnte demnach sogar eine schrittweise Verlagerung der Trainingsaktivitäten in die Ukraine in Betracht gezogen werden. Die Hoffnung ist, dass ein solcher Schritt im Falle eines Waffenstillstands einen Beitrag zur Abschreckung leisten würde.

    Borrell: Weitere Milliarden für Waffen und Ausrüstung

    Zudem empfiehlt Borrell, weitere Milliardensummen für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung bereitzustellen. Konkret will der Spanier nach dpa-Informationen unter anderem zusagen, dass sich die EU auch an Kosten für die Bereitstellung von modernen Kampfjets beteiligt.
    Zu sehen ist ein Bus in Vilnius mit einer Aufschrift, die F16-Kampfjets für die Ukraine fordert.
    Seit Wochen diskutieren die westlichen Unterstützerstaaten die Lieferung moderner Kampfjets. Russland sieht sich davon bedroht und fliegt derweil weiter Drohnen-Angriffe auf Kiew.13.07.2023 | 1:43 min
    Ende Juni hatten die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten erklärt: "Die EU und ihre Mitgliedsstaaten sind bereit, sich an künftigen Sicherheitszusagen zu beteiligen, um langfristige Stabilität in der Ukraine zu gewährleisten."
    Kurz darauf hatte dann die G7-Gruppe am Rande des Nato-Gipfels eine Rahmenvereinbarung für solche Sicherheitszusagen vorgestellt, die nun mit konkreten Inhalten gefüllt werden soll.
    Bereits jetzt haben 25.000 Soldatinnen und Soldaten ein Trainingsprogramm in EU-Staaten abgeschlossen oder absolvieren es gerade - geplant waren bislang 30.000 Ausbildungen.

    In Kürze müssen neue quantitative und qualitative Ausbildungsziele festgelegt werden.

    Vorschlagspapier für das EU-Außenministertreffen

    Mehr Zusammenarbeit mit Kiew bei Rüstungsgüterproduktion?

    Neben der Ausweitung des Ausbildungsprogramms und weiteren Waffenlieferungen will Borrell der Ukraine dem Papier zufolge auch mehr Zusammenarbeit in der Rüstungsgüterproduktion zusichern.
    Zudem könnte demnach der fortgesetzte Austausch von Geheimdienstinformationen sowie noch mehr Unterstützung bei der Minenräumung versprochen werden.

    Vorschlagspapier: Jährlich fünf Milliarden für weitere Hilfen bis 2027

    Um die weiteren Militärhilfen zu finanzieren, sollen einem gesonderten Vorschlagspapier zufolge im Zeitraum von 2024 bis Ende 2027 jährlich fünf Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. Das Geld würde nach Borrells Vorschlag über die sogenannte Europäische Friedensfazilität ausgezahlt werden.
    Allein für Hilfen für die ukrainischen Streitkräfte wurden bis zuletzt rund 5,6 Milliarden Euro freigegeben. Deutschland finanziert nach Angaben der Bundesregierung rund ein Viertel davon.
    Ob Borrells Vorschläge eins zu eins formalisiert und umgesetzt werden, dürfte sich laut Diplomaten in den nächsten Monaten zeigen. Erste Gespräche auf Spitzenebene werden beim heutigen Treffen in Brüssel erwartet.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Patriot-System
    Liveblog
    Quelle: dpa

    Aktuelle Nachrichten zur Ukraine