Südukraine: Russland evakuiert wohl Bevölkerung in Frontnähe

    In der Südukraine:Moskau will besetzte Gebiete teils evakuieren

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    Moskau will wohl Bewohner aus frontnahen Gebieten in Saporischschja evakuieren. Den von Wagner-Chef Prigoschin angedrohten Abzug der russischen Söldner aus Bachmut bezweifelt Kiew.

    Mann steht vor den Ruinen seinen Hauses in Kamjanka. (Archivbild)
    Zivilisten geraten im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder zwischen die Fronten. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Die russischen Besatzer wollen im Angriffskrieg gegen die Ukraine frontnahe Gebiete in der Region Saporischschja evakuieren. Das verkündete Wladimir Rogow, Vertreter der russlandtreuen Verwaltung, in seinem Telegram-Kanal.

    Die Obrigkeit des Gebiets Saporischschja hat entschieden, die Bewohner von 18 frontnahen Ortschaften wegen des zunehmenden ukrainischen Beschusses zeitweise tiefer in die Region zu verlegen.

    Wladimir Rogow, Vertreter Russlands in Saporischschja

    Unter anderem soll auch die Stadt Enerhodar, in der das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja liegt, geräumt werden. Daneben sollen nach den Angaben auch die Bewohner der Städte Tokmak und Polohy sowie der Großsiedlungen Kamjanka und Rosiwka ihre Koffer packen.

    Ukrainische Gegenoffensive könnte bald beginnen

    Die Ortschaften liegen teilweise bis zu 40 Kilometer hinter der aktuellen Frontlinie. Allerdings wird in der näheren Zukunft mit einer ukrainischen Gegenoffensive gerechnet.
    Mölling wird im Heute Journal geschaltet
    Militärexperte Christian Mölling äußert sich zur geplanten Gegenoffensive der Ukraine. Trotz wenig motivierter russischer Soldaten sollten die Erwartungen "nicht in den Himmel schießen". 28.04.2023 | 4:37 min
    Als eine Möglichkeit gilt dabei ein militärischer Vorstoß im Gebiet Saporischschja in Richtung der Küste des Asowschen Meeres. Die Anschläge auf strategisch wichtige Objekte im von Russland kontrollierten Hinterland der Front haben zuletzt stark zugenommen.

    Ukraine zweifelt an Wagner-Abzug aus Bachmut

    In der seit vergangenen Herbst umkämpften Stadt Bachmut hingegen sieht das ukrainische Militär trotz einer Ankündigung von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin keine Anzeichen für einen baldigen Abzug der russischen Söldner.
    "Diese Erklärungen wurden vor dem Hintergrund gemacht, dass er ein weiteres Versprechen, Bachmut bis zum 9. Mai zu erobern, nicht erfüllen kann", sagte der Sprecher der ukrainischen Militäraufklärung, Andrij Tschernjak, der Nachrichtenagentur RBK-Ukrajina.
    Jewgeni Prigoschin, Chef russischen Söldnergruppe Wagner, steht vor mehreren Leichen, die an einem nicht genannten Ort auf dem Boden liegen.
    Wagner-Chef Prigoschin hat mit einem Abzug seiner Truppen aus dem ukrainischen Bachmut gedroht. Es werde zu wenig Munition geliefert, sagte der Chef der russischen Söldner-Gruppe.05.05.2023 | 0:23 min
    Jewgeni Prigoschin versuche damit nur, die Verantwortung auf andere abzuschieben, heißt es. Das ukrainische Militär sieht bei den Russen auch - anders als von Prigoschin dargestellt - keinen Munitionsmangel.

    Allein heute wurde in Bachmut und Umgebung 520-mal aus Artillerie unterschiedlichen Typs geschossen.

    Serhij Tscherewatyj, Sprecher der ukrainischen Armee

    Der eigentliche Hintergrund der Erklärungen Prigoschins seien die hohen Verluste der Wagner-Truppen von 100 und mehr Toten pro Tag, so der ukrainische Armeesprecher.
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    Quelle: dpa
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