Hubschrauberabsturz nahe Kiew: Innenminister getötet

    Hubschrauber bei Kiew abgestürzt:Ukrainischer Innenminister stirbt bei Absturz

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    Bei dem Absturz eines Hubschraubers nahe Kiew sind 14 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Innenminister Monastyrskyj und Kinder.

    Bei einem Hubschrauberabsturz nahe der Hauptstadt Kiew ist nach Behördenangaben der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj ums Leben gekommen.

    Auch Kinder unter den Toten

    Bei dem Absturz in der Kleinstadt Browary habe es 14 gegeben, teilte der Zivilschutz am Nachmittag mit. Unter den Toten sind auch der Vize-Innenminister Jehwhenij Jenin und ein Staatssekretär.
    Die ukrainischen Behörden hatten zunächst von mindestens 18 Todesopfern gesprochen, darunter drei Kinder, korrigierten die Zahl aber später auf 14. Zudem wurden 25 Menschen bei dem Absturz verletzt, darunter elf Kinder. Der Helikopter war nach Angaben Kulebas in einem Wohngebiet bei einem Kindergarten abgestürzt.
    Ukrainischer Innenminister Denys Monastyrskyj, aufgenommen am 16.07.2021
    Denys Monastyrskyj (Archivfoto)
    Quelle: Imago

    Selenskyj spricht von Tragödie

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Hubschrauber-Absturz bei Kiew als eine "schreckliche Tragödie", die "unaussprechlichen Schmerz" auslöse.
    "Ich habe den Sicherheitsdienst der Ukraine angewiesen, in Zusammenarbeit mit der Nationalen Polizei der Ukraine und anderen autorisierten Stellen alle Umstände des Geschehens herauszufinden", erklärte Selenskyj. Den Freunden und Familien der Opfer sprach er sein Beileid aus.

    In dieser Minute sind drei Kinder gestorben. Der Schmerz ist unbeschreiblich.

    Wolodymyr Selenskyj, Präsident Ukraine

    Kuleba: Großer Verlust

    Auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nannte den Absturz eine Tragödie und sprach den Angehörigen der Opfer bei Twitter sein Beileid aus. "Insbesondere denen der Kinder". Der Tod von Monastyrskyj und Jenin sei ein "großer Verlust für uns alle".
    Tweet von Dmytro Kuleba
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    Absturzursache noch unklar

    Die Absturzursache war zunächst unklar. Laut dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, handelte es sich um einen Hubschrauber des Typs Airbus H225. Eine Kommission werde die Ursachen untersuchen. "Das wird nicht nur ein bis zwei Tage dauern, denn die Untersuchung einer Flugkatastrophe braucht eine gewisse Zeit", sagte Ihnat.
    Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hatte 2016 gegen den H225 wegen Sicherheitsbedenken ein vorläufiges Flugverbot verhängt. Schon das Vorgänger-Modell AS332 war in mehrere Flugunfälle verwickelt.
    Der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, teilte Journalisten in Browary mit, dass die Führungsriege des Innenministeriums auf dem Weg zu einem der Frontabschnitte gewesen sei. Nähere Angaben wollte er nicht machen.



    Kondolenz-Bekundungen aus Brüssel und Berlin

    Aus Brüssel und Berlin kamen derweil Kondolenzen: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich bestürzt. Der Absturz zeige erneut den "immensen Tribut", den die Ukraine in diesem Krieg zahle, schrieb er bei Twitter.
    Tweet von Kanzler Scholz
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    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach den Familien der Opfer, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie der gesamten Ukraine ihr tiefes Beileid aus. Bei Twitter schrieb sie:

    Wir trauern mit Ihnen.

    Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin

    Tweet von Ursula von der Leyen
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    Ähnlich äußerte sich EU-Ratschef Charles Michel. Monastyrskyj sei ein guter Freund der Europäischen Union gewesen. EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola zeigte sich "untröstlich". Ihre Gedanken seien bei den Familien und Angehörigen Monastyrskyjs sowie der anderen Opfer.
    Tweet von Charles Michel
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    Deutschland bietet Hilfe bei Aufklärung an

    Die Bundesregierung bot der Ukraine Unterstützung bei der Klärung der Ursachen für den Hubschrauber-Absturz an. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) teilte mit, sie habe dem ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev in einem Telefonat ein entsprechendes Angebot unterbreitet. In dem Gespräch habe sie auch ihre "tief empfundene Anteilnahme ausgedrückt", erklärte Faeser.

    Kiew immer wieder Angriffsziel

    Die Ukraine kämpft seit fast elf Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg. Immer wieder gibt es Luftalarm in dem Land wegen russischer Raketen- und Drohnenangriffe. Auch die Hauptstadt Kiew war wie andere Teile des Landes immer wieder Angriffsziel. Monastyrskyj war im Jahr 2021 zum Innenminister ernannt worden.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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    Quelle: dpa, AFP
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