Challenger 2: Russland kritisiert Uran-Munitions-Pläne

    Geschosse für Challenger 2:Londons Uran-Munitions-Pläne: Moskau empört

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    Großbritannien könnte der Ukraine panzerbrechende Munition aus abgereichertem Uran liefern. Prompt folgen Drohungen aus Russland.

    Russischer Panzer auf einem Acker
    Die Uran-Munition könnte wirksam gegen russische Panzer eingesetzt werden. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Russland hat sich erbost über britische Pläne geäußert, der angegriffenen Ukraine durchschlagskräftigere Munition aus abgereichertem Uran zu liefern. So sagte Putin am Dienstag nach einem Treffen mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in Moskau:

    Ich möchte anmerken, dass Russland gezwungen sein wird, entsprechend zu reagieren, wenn all dies passiert.

    Wladimir Putin, russischer Präsident

    Auch Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu drohte: "Natürlich hat
    Russland eine Antwort parat."

    Britische Verteidigungssekretärin: Sehr effektive Waffen

    Am Montag hatte die britische Regierung mitgeteilt, dass sie zusätzlich zu den bereits versprochenen Kampfpanzern vom Typ Challenger 2 der Ukraine auch Munition liefern werde. Dazu gehöre panzerbrechende Munition aus abgereichertem Uran, hieß es in einer Antwort von Verteidigungsstaatssekretärin Annabel Goldie auf eine Frage im Oberhaus.
    "Solche Geschosse sind sehr effektiv, um moderne Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zu bezwingen", betonte Goldie. Putin behauptete, es handele sich um "Waffen mit einer nuklearen Komponente".

    Europäische Kommission: Keine Hinweise auf Gesundheitsrisiken

    Uran ist ein radioaktives Metall. Wegen seiner höheren Dichte als Stahl oder Blei hat abgereichertes Uran eine höhere Durchschlagskraft. Die Geschosse wurden etwa in den Kriegen im Irak sowie in Serbien und Kosovo eingesetzt.
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    Nach einem Gutachten des Wissenschaftlichen Ausschusses Gesundheit und Umweltrisiken der Europäischen Kommission (SCHER) von 2010 gibt es "keine Hinweise auf Umwelt- und Gesundheitsrisiken" durch abgereichertes Uran:

    Die Strahlenexposition durch abgereichertes Uran ist, gemessen an der natürlich vorhandenen Strahlung, sehr gering.

    aus dem Gutachten des Wissenschaftlichen Ausschusses Gesundheit und Umweltrisiken der Europäischen Kommission

    Aus dem Irak gab es aber auch Medienberichte über Missbildungen, die auf die zuvor im Krieg verwendete Munition zurückgeführt wurden. Laut Experten besitzt auch Russland Uran-Munition.



    Ungeachtet dessen, dass Putin den Krieg gegen das Nachbarland vor mehr als einem Jahr selbst angeordnet hat, schiebt er die Schuld für die andauernden Kämpfe immer wieder dem Westen zu.
    Ein besonderer Dorn im Auge sind Moskau die westlichen Waffenhilfen, auf die die Ukraine angewiesen ist, um ihr Staatsgebiet zu verteidigen und besetzte Gebiete zurückzuerobern. Einschließlich der bereits 2014 einverleibten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Russland insgesamt fünf ukrainische Gebiete völkerrechtswidrig annektiert.
    Quelle: dpa
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