Politbarometer: Klimaschutz starke finanzielle Belastung

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    ZDF-Politbarometer:Klimaschutz starke finanzielle Belastung

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    Fast die Hälfte der Befragten sieht für sich starke oder sehr starke finanzielle Belastungen durch Maßnahmen zum Klimaschutz. Das zeigt das aktuelle ZDF-Politbarometer.

    Auf dem Bild ist eine Grafik zu sehen, welche zeigt wie die Bürger die Kosten der Klimaschutzmaßnahmen einschätzen.
    Das aktuelle ZDF-Politbarometer zeigt: Jeder Zweite in Deutschland sieht für sich selbst starke finanzielle Belastungen durch Klimaschutz-Maßnahmen. Gespalten ist die Bevölkerung auch bei dem Thema Waffenlieferungen an die Ukraine. 21.04.2023 | 1:45 min
    Persönliche finanzielle Belastungen durch Maßnahmen zum Klimaschutz …
    In Deutschland wird für den Klimaschutz getan …
    Gehen illegale Klimaschutz-Aktionen wie Blockaden von  Hauptverkehrsstraßen zu weit?
    Jetzt wurden die letzten deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet. Finden Sie das gut?
    Projektion: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre ...
    Bewertung der zehn wichtigsten Politiker/innen
    Bewertung der zehn wichtigsten Politiker/innen
    Bundeskanzler Olaf Scholz:
    Führt Christian Lindner die FDP erfolgreich in die Zukunft?
    Öffentl. Dienst: Sollten die Gewerkschaften im Tarifstreit dem Schlichterspruch zustimmen?
    Die Bundesregierung will den Besitz und Verbrauch geringer Mengen Cannabis legalisieren.
    Der Westen sollte die Ukraine militärisch unterstützen…
    Ukraine: Wird es in demnächst zu Verhandlungen zur Beendigung des Krieges kommen?
    Projektion  
    Politische Stimmung in Deutschland
    Keine Wahlabsicht
    Gewünschte Koalitionen
    Gewünschte Koalitionen
    Zufriedenheit mit der Regierung
    Was halten Sie von ...
    Was halten Sie von ...
    Was halten Sie von ...
    Allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland
    Eigene Wirtschaftslage
    Wirtschaftskompetenz
    Mit der Wirtschaft in Deutschland| geht es eher ...   
    Bringt die EU-Mitgliedschaft der deutschen Bevölkerung eher ...
    Bundeskanzler Scholz macht seine Arbeit eher ...
    Wie kommen die Politbarometer-Ergebnisse zustande?
    Wann sind Umfragen repräsentativ?
    Wie genau sind die Umfragen?
    Bei den wichtigsten politischen Problemen in Deutschland liegt nach Meinung der Befragten "Klima und Energie" mit 51 Prozent wieder sehr deutlich vor "Kosten und Preise" mit 23 Prozent und dem Krieg in der Ukraine mit 19 Prozent.

    Bevölkerung beim Klimaschutz gespalten

    Das Thema Klimaschutz führt in der Bevölkerung zu einer gewissen Polarisierung: Zwar sind die meisten (48 Prozent) der Meinung, dass bei uns zu wenig für den Klimaschutz getan wird, 23 Prozent aber halten die bisherigen Maßnahmen für gerade richtig und weitere 25 Prozent meinen, dass dafür zu viel getan wird (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht"). Besonders hoch fällt dieser Anteil bei den Anhängern der AfD aus (67 Prozent), aber auch in der Anhängerschaft der CDU/CSU sagen mit 32 Prozent überdurchschnittlich viele, dass für den Klimaschutz zu viel getan wird. Umgekehrt sieht es bei den Anhängern der Grünen aus, bei denen 87 Prozent Defizite feststellen.
    David 1
    Trotz der finanziellen Belastungen wollen viele Befragte mehr Klimaschutz.
    Quelle: ZDF

    Diese Einstellungen müssen vor dem Hintergrund gesehen werden, dass knapp die Hälfte der Befragten (46 Prozent) persönlich eine sehr starke oder starke finanzielle Belastung durch die Klimaschutzmaßnahmen wahrnimmt (weniger starke oder keine: 52 Prozent).
    Illegale Aktionen wie etwa das Blockieren von Hauptverkehrsstraßen durch Klimaaktivisten gehen für 82 Prozent aller Befragten zu weit, für 16 Prozent gehen sie nicht zu weit. Dabei kritisieren in sämtlichen Parteianhängerschaften unterschiedlich große Mehrheiten diese Protestformen.

    Projektion: Weiter keine Mehrheit für die Ampel

    Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 18 Prozent (minus eins) und die CDU/CSU auf 31 Prozent (plus eins). Die Grünen würden 18 Prozent (plus eins) erreichen, die FDP käme auf sechs Prozent (minus eins), die AfD auf 15 Prozent (unverändert) und die Linke nur noch auf vier Prozent (minus eins). Die anderen Parteien lägen zusammen bei acht Prozent (plus eins), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Bei einem solchen Ergebnis hätte die Ampel-Koalition weiterhin keine parlamentarische Mehrheit. Reichen würde es für eine Koalition der CDU/CSU mit den Grünen oder mit der SPD.

    Scholz und Habeck mit persönlichen Tiefstwerten

    Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung ("Was halten Sie von?") liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius unangefochten auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 1,8 (März III: 1,5) eingestuft. Auf Platz zwei folgt mit großem Abstand Annalena Baerbock mit 0,2 (0,2), danach Olaf Scholz ebenfalls mit 0,2 (0,4) und Robert Habeck mit 0,0 (0,2) - beide mit ihren schlechtesten Werten seit sie im Politbarometer zu den Top Ten gerechnet werden. Danach beginnt schon der Negativ-Bereich: Friedrich Merz mit minus 0,3 (minus 0,2), Karl Lauterbach mit minus 0,3 (minus 0,4), Christian Lindner mit minus 0,3 (minus 0,1), Markus Söder mit minus 0,3 (minus 0,3) und Nancy Faeser mit minus 0,5 (minus 0,4). Weiterhin Schlusslicht bleibt Sahra Wagenknecht mit minus 1,5 (minus 1,4), die von den Anhängern der AfD positiver bewertet wird als von denen der Linke.

    Olaf Scholz: Zu zögerlich und zu wenig politische Durchsetzungskraft

    Olaf Scholz
    Kanzler Scholz wird von vielen als zögerlich angesehen
    Quelle: dpa

    Eine Mehrheit von 61 Prozent aller Befragten meint, dass sich Olaf Scholz in wichtigen politischen Fragen eher nicht durchsetzt (setzt sich durch: 32 Prozent). Das sehen auch 72 Prozent der Anhänger des Koalitionspartners FDP, 49 Prozent bei den Grünen und 36 Prozent der SPD-Anhänger so. Dass er alles in allem eher zu zögerlich ist, meinen 73 Prozent aller Befragten, für 22 Prozent ist er das nicht. Dabei finden sich in allen Parteianhängergruppen Mehrheiten zwischen 63 Prozent und 87 Prozent, die Scholz eher für zu zögerlich halten.

    Lindner und die FDP

    Seit knapp zehn Jahren ist Christian Lindner Bundesvorsitzender der FDP. Dass er seine Partei erfolgreich in die Zukunft führen wird, glauben 40 Prozent aller Befragten, 49 Prozent meinen das nicht. In der Anhängerschaft der FDP trauen ihm 82 Prozent einen Erfolg zu und nur zehn Prozent bezweifeln das.

    Militärische Unterstützung der Ukraine

    45 Prozent aller Befragten sprechen sich für eine unveränderte militärische Unterstützung der Ukraine durch den Westen aus, 28 Prozent fordern sogar ein stärkeres Engagement und 22 Prozent plädieren für eine Verringerung, darunter mit 41 Prozent besonders viele in Ostdeutschland.

    Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst

    emonstranten der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft stehen mit Plakaten vor dem Bremer Hauptbahnhof.
    Am 22.04 werden die Verhandlungen im Tarifstreit wieder aufgenommen
    Quelle: dpa

    Die Schlichter in diesem Konflikt haben eine Empfehlung ausgesprochen, die u.a. eine über mehrere Monate verteilte Sonderzahlung in Höhe von 3.000 Euro und eine Tariferhöhung im nächsten Jahr von 5,5 Prozent vorsieht. Eine klare Mehrheit (64 Prozent) aller Befragten ist dafür, dass die Gewerkschaften diesem Schlichterspruch zustimmen. 27 Prozent wollen, dass sie bei ihren höheren Forderungen bleiben.
    Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 18. bis 20. April 2023 bei 1.266 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: SPD: 19 Prozent, CDU/CSU: 35 Prozent, Grüne: 22 Prozent, FDP: 6 Prozent, AfD: 11 Prozent, Linke: 3 Prozent. Das nächste bundesweite Politbarometer sowie ein Politbarometer-Extra zur Bürgerschaftswahl in Bremen sendet das ZDF am Freitag, den 5. Mai 2023. Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de.
    Quelle: ZDF

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