Nach Abzugsdrohung: Wagner-Chef erhält Munitionslieferungen

    Nach Abzugsdrohung:Wagner-Chef erhält Munitionslieferungen

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    Wagner-Chef Prigoschin hatte dem Kreml mit dem Abzug seiner Söldner aus Bachmut gedroht. Nun hat er, was er wollte: Putin lieferte dem Chef der Wagner-Gruppe neue Munition.

    Jewgeni Prigoschin
    Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin (Archivbild).
    Quelle: imago

    Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin hat drei Tage nach seiner Abzugsdrohung den Erhalt neuer Munitionslieferungen für den Kampf um die ostukrainische Stadt Bachmut gemeldet. In einer am Montag verbreiteten Audiobotschaft sagte der Chef der Söldnertruppe Wagner, "nach vorläufigen Daten" hätten die Lieferungen für seine Kämpfer begonnen.

    Prigoschin drohte mit Abzug seiner Söldner aus Bachmut

    Am Freitag hatte Prigoschin in Videobotschaften mit dem Abzug seiner Kämpfer aus Bachmut gedroht und Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow mit drastischen Worten vorgeworfen, dringend benötigte Munitionslieferungen zu verzögern.
    Um seine Abzugsdrohung zu unterstreichen, bat der Wagner-Chef die russische Führung am Samstag darum, die bisher von den Wagner-Söldnern gehaltenen Stellungen an Kämpfer des Tschetschenenführers Ramsan Kadyrow übergeben zu können. Kadyrow erklärte, seine Kämpfer seien für den Einsatz in Bachmut bereit.
    Links drei Wagner-Söldner in militärischer Uniform, dahinter eine Karte von Afrika und Europa mit blauer Einfärbung dort, wo die Wagner-Kämpfer aktuell vor Ort sind
    Nicht nur in der Ukraine sind russische Söldner aktiv. Gerade in Afrika will der Kreml so an Einfluss gewinnen. ZDFheute live über die globale Macht privater Militärunternehmen.03.05.2023 | 26:49 min

    Prigoschin: In Bachmut laufen "heftige" Kämpfe

    Prigoschins Angaben in der nun veröffentlichten Audiobotschaft zufolge laufen in Bachmut derzeit "heftige" Kämpfe, bei denen die Wagner-Kämpfer vorrückten. Die ukrainische Armee kontrolliere noch "rund 2,36 Quadratkilometer" Gelände in Bachmut.
    19.03.2023, St. Petersburg, Russland: Masken von Putin, Prigoschin und Lukaschenko in einem Souvenirladen.
    Prigoschin, Chef der berüchtigten Söldnergruppe Wagner, prangert die russische Militärführung an. Er droht sogar damit, seine Truppen aus dem ostukrainischen Bachmut abzuziehen.05.05.2023 | 3:30 min

    Wagner-Chef kritisierte russische Führung

    Am Sonntag sagte Prigoschin schließlich, künftig werde der russische Armeegeneral Sergej Surowikin, ein Stellvertreter des von ihm kritisierten Generalstabschefs Gerassimow, den Einsatz der Wagner-Söldner in der Ukraine beaufsichtigen.
    "Er ist der einzige dekorierte General, der weiß, wie man kämpft", sagte Prigoschin in einem erneuten Seitenhieb auf die russische Armeeführung. Surowikin war im Oktober zum Militärkommandeur für die Ukraine ernannt worden. Drei Monate später wurde er durch Gerassimow abgelöst.
    Russland Expertin Klein
    Wagner-Chef Prigoschin nutze den Krieg in der Ukraine, um sich sein Geschäft zu sichern, so Russland-Expertin Magarete Klein. Wagner sei mittlerweile zu einer Marke geworden.05.05.2023 | 7:52 min

    Kampf um Bachmut mit symbolischer Bedeutung

    Prigoschin kritisiert die russische Armeeführung seit Monaten immer wieder wegen mangelnder Munitionslieferungen. Die jüngst von ihm verbreiteten Videos waren jedoch in ihrer rüden Wortwahl und persönlichen Kritik außergewöhnlich direkt.
    Russische und ukrainische Truppen kämpfen seit Monaten um die ostukrainische Stadt Bachmut. Auf russischer Seite führen die Wagner-Söldner den Kampf an. Angesichts der Dauer der Kämpfe und der hohen Verluste hat der Ort für beide Seiten inzwischen hohe symbolische Bedeutung.
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    Quelle: AFP
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