Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin (Archivbild).
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Der russische Söldnerführer
Jewgeni Prigoschin hat drei Tage nach seiner Abzugsdrohung den Erhalt neuer Munitionslieferungen für den Kampf um die ostukrainische Stadt Bachmut gemeldet. In einer am Montag verbreiteten Audiobotschaft sagte der Chef der Söldnertruppe Wagner, "nach vorläufigen Daten" hätten die Lieferungen für seine Kämpfer begonnen.
Prigoschin drohte mit Abzug seiner Söldner aus Bachmut
Am Freitag hatte Prigoschin in Videobotschaften mit dem
Abzug seiner Kämpfer aus Bachmut gedroht und Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow mit drastischen Worten vorgeworfen, dringend benötigte Munitionslieferungen zu verzögern.
Um seine Abzugsdrohung zu unterstreichen, bat der Wagner-Chef die russische Führung am Samstag darum, die bisher von den Wagner-Söldnern gehaltenen Stellungen
an Kämpfer des Tschetschenenführers Ramsan Kadyrow übergeben zu können. Kadyrow erklärte, seine Kämpfer seien für den Einsatz in Bachmut bereit.
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Prigoschin: In Bachmut laufen "heftige" Kämpfe
Prigoschins Angaben in der nun veröffentlichten Audiobotschaft zufolge laufen in Bachmut derzeit "heftige" Kämpfe, bei denen die Wagner-Kämpfer vorrückten. Die ukrainische Armee kontrolliere noch "rund 2,36 Quadratkilometer" Gelände in Bachmut.
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Wagner-Chef kritisierte russische Führung
Am Sonntag sagte Prigoschin schließlich, künftig werde der russische Armeegeneral Sergej Surowikin, ein Stellvertreter des von ihm kritisierten Generalstabschefs Gerassimow, den Einsatz der Wagner-Söldner in der
Ukraine beaufsichtigen.
"Er ist der einzige dekorierte General, der weiß, wie man kämpft", sagte Prigoschin in einem erneuten Seitenhieb auf die russische Armeeführung. Surowikin war im Oktober zum Militärkommandeur für die Ukraine ernannt worden. Drei Monate später wurde er durch Gerassimow abgelöst.
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Kampf um Bachmut mit symbolischer Bedeutung
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Quelle: AFP