Anschlag auf kremlnahen Autor Prilepin in Russland

    Östlich von Moskau:Anschlag auf kremlnahen Autor Prilepin

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    Bei einer Explosion ist der Autor Sachar Prilepin verletzt worden, sein Fahrer wurde getötet. Es ist nicht der erste Anschlag auf russische Unterstützer des Ukraine-Kriegs.

    Ein Portrait des Schriftstellers Sachar Prilepin
    In Russland hat es einen Anschlag auf den kremlnahen Schriftsteller Prilepin gegeben. Eine Bombe an seinem Auto war bei der Fahrt explodiert. Prilepin überlebte schwer verletzt.06.05.2023 | 0:23 min
    Der kremlnahe russische Schriftsteller Sachar Prilepin ist bei einem mutmaßlichen Anschlag verletzt worden. Der 47-Jährige sei am Samstag in seinem Auto in der Region Nischni Nowgorod östlich von Moskau unterwegs gewesen, als ein am Fahrzeug angebrachter Sprengsatz detonierte, meldeten mehrere staatliche russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die dortigen Behörden.
    Prilepins Fahrer sei getötet und der Schriftsteller selbst verletzt worden. Prilepins Pressedienst teilte zunächst mit, der Zustand des Autors sei "okay". Der Gouverneur der Region, Gleb Nikitin, schrieb später, Prilepin habe kleinere Brüche erlitten, schwebe aber nicht in Lebensgefahr.

    Russland macht den Westen und die Ukraine verantwortlich

    Ein Mann sei festgenommen worden, der "möglicherweise" mit dem Vorfall in Verbindung stehe. Das russische Ermittlungskomitee erklärte, eine Untersuchung wegen eines "terroristischen Aktes" sei eingeleitet worden.
    Die russische Regierung machte umgehend die Ukraine und den Westen für das Attentat verantwortlich. Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, warf den USA und der Nato auf Telegram vor, sie hätten "ukrainischen Terrorismus" unterstützt. Beweise legte sie nicht vor.

    Prilepin gilt als Unterstützer der Ukraine-Invasion

    Prilepin gilt als großer Befürworter des von Präsident Wladimir Putin vor mehr als einem Jahr angeordneten Angriffskriegs gegen die Ukraine. Schon seit 2014 setzte er sich für die pro-russischen Separatisten in der Ostukraine ein, an deren Seite er kämpfte. Seitdem reist Prilepin regelmäßig in den Osten der Ukraine.
    Der Autor von Romanen und Kurzgeschichten, in denen er seine persönlichen Erfahrungen insbesondere in Kriegsgebieten verarbeitet, beteiligte sich aktiv an patriotischen und traditionalistischen Bewegungen in Russland. Er steht seit Beginn der Invasion in die Ukraine auch auf der Sanktionsliste der EU.

    Schon der dritte Anschlag auf Kriegsunterstützer

    Es ist bereits der dritte Bombenanschlag auf eine prominente Person, die für die im Februar 2022 egonnene Invasion eintritt. Teilweise an weit von der Ukraine entfernten Orten.
    Im August vergangenen Jahres wurde Daria Dugina von einer Autobombe getötet - die Tochter des Nationalisten Alexander Dugin. Im April tötete eine Explosion in einem Café den Militärblogger Wladlen Tatarski.
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    Quelle: AFP, AP, dpa, Reuters
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