Knapp ein Jahr nach der russischen Invasion spricht Olena Selenska über die Belastungen des Krieges, die Unterstützung aus dem Westen und ihre Hoffnung auf einen Sieg der Ukraine.
Die Frau des ukrainischen Präsidenten, Olena Selenska, spricht über die psychischen Belastungen des Krieges. Und über die Hoffnung: "Wir kämpfen für das Leben unseres Landes!"
Wenige Tage vor dem Jahrestag der russischen Invasion in die Ukraine hat die ukrainische First Lady Olena Selenska im ZDF heute journal über die Strapazen des Krieges, die Unterstützung aus dem Westen und ihren Mann im Präsidentenpalast gesprochen.
Lesen Sie hier Auszüge aus dem Interview, das ganze Gespräch sehen Sie oben im Video. Das sagt Selenska über ...
... über die Hoffnung, den Krieg gegen Russland zu gewinnen und damit zu beenden:
"Wir glauben an den Sieg", sagt die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Diese Zuversicht und Hoffnung sei die Grundlage des Kampfes seit einem Jahr:
In Märchen würde immer das Gute über das Böse siegen, und die Ukraine sehe sich klar auf der Seite des Guten.
... über die Unterstützung der USA:
Selenska sagt, man sei allen Unterstützern sehr dankbar. An sich sei das die gesamte demokratische Welt, wobei manche Länder eben vorangehen und mehr Hilfe leisten. Gerade die USA seien dabei ein Vorbild für andere Länder. Sie hoffe, dass diese Unterstützung auch in der Zukunft weiter bestehen bleibt.
Kurz bevor sich der russische Angriff auf die Ukraine jährt, setzte Biden mit seinem Blitzbesuch in Kiew ein deutliches Zeichen.
... über den Jahrestag der russischen Invasion
Niemand wisse, was Russland am Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine tun werde, so Selenska.
Man könne nur abwarten und sich gefasst machen. Viele Menschen hätten Angst und würden überlegen, die Ukraine am 24. Februar zu verlassen. Doch die meisten würden bleiben und ihr Leben weiterleben, trotz Krieg. Sie gehen arbeiten oder kümmern sich um ihre Kinder.
Trotzdem seien die Menschen seit einem Jahr sehr angespannt. Um dieser Anspannung auch professionell zu begegnen, habe man mit Expertinnen und Experten Maßnahmen zur psychologischen Unterstützung entwickelt. Das "gesamtukrainische Programm für die mentale Gesundheit" soll sich um Kinder und Erwachsene kümmern, die schreckliches erlebt haben und so Traumata bearbeiten. Das Programm für Kinder nennt sich "Durch Liebe heilen". Man könne vielleicht nicht alle Wunden der Kinder heilen, aber helfen den Schmerz auszuhalten, den sie gerade spüren.
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... über ihren Mann im Präsidentenpalast:
Viele Menschen in der Ukraine sind aktuell von Ihren Familienangehörigen getrennt. Weil entweder Teile der Familie ins Ausland geflohen sind oder Männer und Frauen an der Front kämpfen, während Kinder mit anderen Familienmitgliedern im Hinterland geblieben sind. Das sei eine schwere Situation. Selenskas Situation sei anders. Sie wisse wenigstens, dass ihr Mann in der Nähe ist.
Wolodymyr Selenskyj sei gealtert und habe sich verändert. Aber jede Falte markiere einen Lebensabschnitt, in dem er einen Sieg errungen habe. Und kluge Menschen seien stolz auf ihre Falten.
Das Interview führte heute-journal-Moderatorin Marietta Slomka.
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