Union fordert rasche Taurus-Lieferung an die Ukraine

    Marschflugkörper an die Ukraine:Union erhöht Druck bei Taurus-Lieferung

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    Die Unionsfraktion kritisiert die zögerliche Debatte um Taurus-Lieferungen. "Diese Marschflugkörper sollten geliefert werden", fordert Friedrich Merz auf der Unionsklausur.

    Ein Kampfjet Tornado IDS ASSTA 3.0, bestückt mit dem Lenkflugkörper Taurus, der im Rahmen der Übung «Two Oceans» über See fliegt, Südafrika, 28.03.2017
    Die Spitze der Unionsfraktion fordert schnelle Lieferungen von Taurus-Marschflugkörpern.
    Quelle: dpa

    Die Spitze der Unionsfraktion pocht vor dem Hintergrund des Zögerns von Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf eine rasche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Friedrich Merz (CDU), sagte am Rande der Klausur der Fraktionsspitze in Schmallenberg:

    Diese Marschflugkörper sollten geliefert werden, so wie Frankreich und Großbritannien ja auch Marschflugkörper bereits liefern, um der Ukraine weiter auch aus der Luft heraus zu helfen.

    Friedrich Merz, Unionsfraktionsvorsitzende

    Experte unterstützt Taurus-Lieferungen

    Carlo Masala, Politikwissenschaftler an der Universität der Bundeswehr München, der von der Union zu einer Diskussion über die Themen Außen- und Sicherheitspolitik eingeladen worden war, unterstützte die Forderung nach einer raschen Taurus-Lieferung.
    Auf der Infografik wird der Marschflugkörper Taurus gezeigt. Die Waffe findet und zerstört ihr Ziel selbstständig. Dafür wird der Flugweg mehrere Tage vorgeplant und in der Waffe abgespeichert.
    Er plädierte aber zugleich dafür, sich in der Debatte von der Fixierung auf einzelne Waffensysteme zu lösen. Die deutsche Gesellschaft fokussiere sich sehr auf technische Details einzelner Waffensysteme.

    Der zentrale Punkt ist weiterhin: Was ist das politische Ziel und was sind wir dafür bereit zu geben?

    Carlo Masala, Politikwissenschaftler der Bundeswehr-Universität München

    Taurus
    Mehr zur Debatte um Taurus-Marschflugkörper11.08.2023 | 1:45 min

    Dobrinth kritisiert fehlenden Munitionsnachschub

    CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte, die Union sei sich einig, die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern zu unterstützen. Zugleich kritisierte er die Fokussierung auf einzelne Waffensysteme als falsches Signal in die Öffentlichkeit.
    Taurus möge der Ukraine einen Systemvorteil bringen, der Krieg werde dadurch aber nicht entschieden.

    Was massiv fehlt, ist die weitere Lieferung an Munition für auch schon bestehende Systeme, die es dazu gibt.

    Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef

    Es müsse "stärker daran gearbeitet werden, dass wir insgesamt mehr und schneller liefern können, als dass wir uns ständig immer mal wieder über ein System unterhalten".
    Roderich Kieswetter
    CDU-Politiker Roderich Kieswetter meint, Taurus-Lieferungen seien "eine Frage des Vertrauens in die Ukraine".11.08.2023 | 5:11 min

    Taurus: Kuleba macht Druck

    Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte Deutschland am Vortag erneut zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern aufgerufen. "Es gibt wirklich kein einziges objektives Argument gegen diese Entscheidung", sagte er am Rande eines EU-Außenministertreffens im spanischen Toledo.
    Deutschland hat Kiew etliche Waffensysteme zur Verfügung gestellt, darunter das moderne Flugabwehrsystem Iris-T. Die Ukraine fordert seit längerem Taurus-Marschflugkörper. Kanzler Scholz äußerte sich dazu aber bisher zurückhaltend. Es gibt Befürchtungen, dass die Marschflugkörper auch russisches Territorium erreichen könnten.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Patriot-System
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    Quelle: dpa

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