Wäsche richtig waschen: Tipps für Dosierung und Programm

    Tipps für Dosierung und Programm:Wäsche waschen, Umwelt und Geldbeutel schonen

    von Luca Kissel und Franziska Laßotta
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    Wer umweltbewusst waschen will, sollte nicht nur auf das Waschmittel achten. Vor allem auf einen Punkt kommt es an. Und damit lässt sich auch noch Geld sparen.

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    Die Auswahl an Waschmitteln - ob Pulver, Flüssigkeit oder Kapsel - ist immens und stellt Konsumenten oft vor eine Herausforderung. Worauf muss man noch achten, um beim Waschen auch die Umwelt zu schonen?

    Worauf kommt es beim Waschmittel an?

    Marcus Gast, Experte beim Umweltbundesamt, bietet Orientierung für effizientes und umweltfreundliches Wäschewaschen. Er empfiehlt vorrangig Waschpulver für den besten Wascheffekt. Für spezielle Anforderungen wie Buntwäsche, Vollwäsche oder Textilien aus Wolle und Seide rät Gast zu entsprechenden Waschmitteln. Diese sind darauf ausgerichtet, die Farben zu erhalten und empfindliche Materialien schonend zu reinigen. 
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    Flüssigvollwaschmittel und Universalwaschmittelkapseln enthalten häufig optische Aufheller. In der Vergangenheit sei vereinzelt Mikroplastik nachweisbar gewesen. Doch damit dürfte bald ganz Schluss sein, wie Gast betont: "Mikroplastik wird in den kommenden Jahren in der EU ohnehin in Waschmitteln verboten werden, entsprechend handelt es sich um ein endliches Thema." 

    Waschmittelarten im Vergleich






    Wie man auf Nachhaltigkeit achten kann

    Für umweltbewusste Verbraucher ist die Wahl von Waschmitteln mit anerkannten Umweltsiegeln, wie dem vom Umweltbundesamt vergebenem Blauen Engel, eine empfehlenswerte Option. Ein wichtiges Vergabekriterium stelle hier auch die Wirksamkeit dar, wie der Experte betont: "Waschmittel, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind, müssen neben der Erfüllung hoher Umweltstandards auch eine Waschleistung aufweisen, die mit herkömmlichen Produkten vergleichbar ist." 

    Siegel für nachhaltiges Waschen






    Wie stark Waschmittel die Umwelt belastet

    Für diejenigen, die bereits mit ihrer Waschmittelwahl zufrieden sind oder sich von der großen Vielfalt überwältigt fühlen, gibt es gute Nachrichten.

    Die größte Umweltbelastung durch Chemikalien bei Wasch- und Reinigungsmitteln geht nicht vom Produkt aus, sondern von Fehlern bei der Dosierung.

    Marcus Gast, Umweltbundesamt

    Eine korrekte Dosierung werde oftmals vernachlässigt. Indem man die Dosierungsempfehlungen beachtet, könne man der Umwelt effektiver helfen, als sich lediglich auf die Auswahl des Waschmittels zu konzentrieren.
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    Wäsche oft geringer verschmutzt als gedacht

    Die Gründe für diese Fehleinschätzung bei der Dosierung von Waschmitteln sind vielfältig. Häufig dosieren Menschen aus dem Gefühl heraus, ohne eine Dosierungshilfe zu verwenden, oder sie schätzen den Verschmutzungsgrad ihrer Wäsche falsch ein.
    Marcus Gast erklärt, dass die meisten Haushaltswäschen heutzutage tatsächlich nur leicht verschmutzt sind. Eine normale Verschmutzung liege beispielsweise bei sichtbaren Flecken von der Gartenarbeit vor. "Selbst die Alltagskleidung von Berufstätigen ist in der Regel nur leicht verschmutzt."  

    Allgemeine Waschempfehlungen: 
    • Normal verschmutzte Kleidung: üblich bei 40 Grad, aber 30 Grad sind oft ausreichend.  
    • Stark verschmutzte Wäsche: üblich bei 60 Grad, aber 40 Grad können genügen. Moderne Waschmittel entfalten bereits bei 30 Grad ihre volle Waschkraft. 

    Anspruchslose Wäsche: 
    • Unterwäsche und Socken können bei niedrigeren Temperaturen gewaschen werden.  

    Desinfektion und besondere Fälle:  
    • Wichtig bei Küchenutensilien und in Haushalten mit erhöhtem Risiko für Infektionskrankheiten (z. B. Magen-Darm-Erkrankungen, Fußpilz, geschwächtes Immunsystem).  
    • In solchen Fällen: Waschen bei 60 Grad mit Vollwaschmittel empfohlen.  

    Hinweis für gesunde Menschen: Ein intaktes Immunsystem kann mit den Keimen im Haushalt umgehen. Häufiges Waschen bei hohen Temperaturen und mit antibakteriellen Waschzusätzen ist meist nicht erforderlich.  

    Mit dem richtigen Waschprogramm Ressourcen schonen

    Die Entscheidung für ein Eco-Programm bei der Waschmaschine hat positive Auswirkungen auf die Umwelt. Gast erklärt, dass diese Programme zwar längere Laufzeiten als herkömmliche Waschgänge haben, genau darin aber ihr umweltschonender Vorteil liegt.

    Das Drehen der Waschtrommel verbraucht deutlich weniger Energie als das Erhitzen des Wassers.

    Marcus Gast, Umweltbundesamt

    Er zieht einen Vergleich zum Autofahren: "Wer ständig auf dem Gaspedal steht, mag zwar schneller ans Ziel kommen, verbraucht aber auf der gleichen Strecke mehr Sprit." Daher sind insbesondere Schnellwaschgänge keine Energiesparprogramme, da sie ihre kurze Dauer mit einer höheren Temperatur kompensieren müssten, um das gleiche Waschergebnis zu erzeugen. 

    Geld auch beim Weichspüler sparen

    Auch beim Weichspüler lässt sich einfach Geld sparen - indem man ihn weglässt. "Weichspüler verwenden viele Menschen wegen des Dufts", so Gast. Diese Duftstoffe seien aber nicht gut biologisch abbaubar und belasteten die Gewässer, verweist Gast auch auf die mangelnde Umweltfreundlichkeit der Weichspüler.
    Für alle, die gar nicht auf den Duft von Weichspüler verzichten wollen, empfiehlt er Produkte ohne Parfüm. "Da können ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzugegeben werden. Am besten füllt man das erst kurz vor Ende des Programms in die Einlauftrommel."
    Durch verringerten Energieverbrauch und die sparsame Dosierung von Waschmittel und Co gewinnen viele Seiten. Das Wäschewaschen wird so zu einem umweltbewussten Ritual, das nicht nur die Umwelt, sondern auch den eigenen Geldbeutel schont. 

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