Ex-Bundestrainer Löw: "Selbstzweifel" schon nach WM-Triumph

    Ex-Bundestrainer in Podcast:Löw: "Selbstzweifel" schon nach WM-Triumph

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    Den Absprung zu spät geschafft - diesen Vorwurf macht sich Joachim Löw. Spätestens nach der WM 2018 hätte er aufhören sollen, so der Ex-Bundestrainer in einem Podcast.

    Joachim Löw wird verabschiedet.
    Nach 15 Jahren und 198 Länderspielen wird Löw im November 2021 offiziell verabschiedet.
    Quelle: epa

    Selbstzweifel in der ersten Zeit nach dem WM-Triumph 2014, ein verpasster Rücktritt nach der WM-Blamage 2018: Joachim Löw hat über entscheidende Momente in seiner Zeit als Bundestrainer gesprochen.

    Löw: Bei WM 2018 vieles schiefgelaufen

    Im Podcast "Spielmacher - Der EM Talk von Sebastian Hellmann und 360Media" sagt der 63-Jährige im Rückblick auf das Vorrunden-Aus 2018 in Russland, dass es ein Turnier war, in dem vieles schiefgelaufen sei. "In dem Moment müsste man normalerweise den Weg frei machen, gerade wann man auch so lange Trainer war wie ich. Und einem neuen Trainer die Möglichkeit geben, neue Impulse zu geben", sagt Löw in dem Beitrag, der am Donnerstag veröffentlicht werden soll.
    Er habe sich ein paar Tage nach dem WM-Aus 2018 aber mit dem damaligen Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff unterhalten. "Wir wollten eigentlich dieses Schiff nochmals zum Laufen bringen", berichtet Löw von dem Gespräch. Es sei nur ein Turnier gewesen, in dem sie in allen Bereichen schlecht gewesen seien und die Erwartungen nicht erfüllt hätten. "Das wollten wir beim nächsten Turnier wiedergutmachen", so Löw.

    Löw mit angekündigtem Rückzug nach EM 2021

    Bei der EM 2020, die wegen der Corona-Pandemie 2021 stattfand, scheiterte Löw mit seiner Mannschaft dann aber schon im Achtelfinale - mit einem 0:2 gegen England. Zuvor, im März 2021, hatte er bekannt gegeben, seinen Posten nach der EM aufzugeben und nicht wie geplant und vertraglich festgeschrieben, bis zu WM Ende 2022 weiterzumachen.

    Im Nachhinein wäre es für mich wahrscheinlich auch besser oder richtig gewesen, 2018 zu sagen: Ok, es müssen wieder neue Kräfte ran.

    Ex-Bundestrainer Joachim Löw

    Götze und Klose
    Die Sehnsucht nach dem WM-Titel ist groß gewesen: 18 Jahre hatte das DFB-Team keine Trophäe in der Hand, das sollte sich bei der WM 2014 ändern. Manu Thiele blickt zurück.13.12.2022 | 17:34 min
    Dabei hatte Löw schon nach dem WM-Erfolg 2014 Selbstzweifel bei sich ausgemacht. Er habe "irgendwie eine gewisse Leere gefühlt in mir, weil ich auf ein Ziel so lange hingearbeitet und es erreicht hatte".

    Löw 15 Jahre Bundestrainer

    Er habe sich gefragt, was ihn nun nach dem Titelgewinn noch antreibe, noch motiviere und wie er die Mannschaft weiter verbessern könne. Das sei schwer zu beantworten gewesen:

    Das hat in mir so ein bisschen auch in der Zeit zumindest gewisse Selbstzweifel ausgelöst. Die hatte ich vorher in acht Jahren nie.

    Ex-Bundestrainer Joachim Löw

    Löw hatte im August 2004 unter dem damaligen Nationalcoach Jürgen Klinsmann als dessen Co-Trainer beim DFB begonnen. Nach der Heim-WM 2006, bei der Deutschland Dritter wurde, hatte er Klinsmann als Bundestrainer abgelöst.

    • EM 2008: Zweiter / Finale Deutschland - Spanien 0:1
    • WM 2010: Dritter / Halbfinale Deutschland - Spanien 0:1
    • EM 2012: Halbfinale Deutschland - Italien 1:2
    • WM 2014: Sieger / Finale Deutschland - Argentinien 1:0 n.V.
    • EM 2016: Halbfinale Deutschland - Frankreich 0:2
    • WM 2018: Aus in Vorrunde
    • EM 2020: Achtelfinale Deutschland - England 0:2

    Quelle: dpa

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