FC Arsenal: Comeback der "Unbesiegbaren"?

    FC Arsenal unter Trainer Arteta:Comeback der "Unbesiegbaren"?

    von Ralf Lorenzen
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    Zwanzig Jahre nach der letzten Meisterschaft ist Arsenal in England wieder ein Titelkandidiat. Letztes Jahr knapp gescheitert, will Trainer Arteta diesmal vor seinem Lehrer landen.

    Premier-League-Trainer-Duell zwischen Arteta und Guardiola.
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    Viele Fußballklubs haben von ihren Fans liebevolle Bezeichnungen erhalten: die "Knappen", "Fohlen", "Reds", "Blues" oder "die alte Dame". Die "Gunners" von FC Arsenal haben sich sogar einen zweiten Ehrentitel erspielt, der inzwischen allerdings verblasst ist. "The Invincibles, die Unbesiegbaren" wurde das damalige Team von Trainer-Legende Arsène Wenger getauft, als es vor zwanzig Jahren 49 Mal in Folge ungeschlagen blieb den bislang letzten von insgesamt 13 Meistertiteln für Arsenal holte.

    Enges Rennen um den Premier-League-Titel

    Nachdem Arsenal in der vergangenen Saison im Endspurt um die Meisterschaft noch von Manchester City abgefangen wurde, befinden sich die "Gunners" jetzt erneut "auf der Mission 'Zurück in die Zukunft'", wie Moderatorin Lili Engels im aktuellen Bolzplatz sagt. Vor dem Traditionsderby gegen die "Blues" vom Londoner Stadtrivalen Chelsea am Samstag rangieren sie punktgleich mit Tabellenführer Tottenham Hotspur auf Platz zwei.
    Hauptgegner wird nach Meinung aller Experten wieder Manchester City werden, das fünf der letzten sechs Titel geholt hat. "Du brauchst ein City, das aus irgendwelchen Gründen ein bisschen schwächer ist", sagt Premier-League-Experte Raphael Honigstein im Bolzplatz, in dem es um die aktuellen Meisterschaftschancen der "Gunners" geht. "Das kann ich momentan noch nicht sehen. Ich fürchte, aus Sicht von Arsenal und allen anderen, dass City letztlich doch wieder zu konstant ist."

    Guardiolas Schüler

    Immerhin zeichnet sich wieder ein enges Rennen ab - und nicht nur das ist eine Parallele zur laufenden Bundesliga-Saison: Die Trainer der jeweiligen Meisterjäger sind nicht nur beide Basken, sondern auch Schüler von Pep Guardiola. Bayer Leverkusens Trainer Xabi Alonso hat bei Bayern München zwei Jahre unter ihm gespielt, Mikel Arteta war in Manchester drei Jahre lang Guardiolas Assistent. 
    "Es ist alles sehr, sehr strukturiert und sehr genau geplant", sagt Shkodran Mustafi über Arteta, der zwei Jahre lang bei Arsenal sein Trainer war, im Bolzplatz. "Die Laufwege, die Zonen-Aufteilung, wo die Spieler sich aufhalten müssen, welche Option jeder Spieler braucht, um eben das Spiel nach vorne zu tragen." Das klingt sehr nach der Handschrift von Guardiola.
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    Arteta bastelt sich den Kader zu seinem Spielsystem

    Gar als "vermenschlichten Pep Guardiola" sieht TV-Reporter Uli Hebel den Arsenal-Coach. "Einer, der auch X und O aufmalen kann, aber vielleicht noch etwas mehr anzündet und teilweise theatralischer an der Seitenlinie ist."
    Dabei hat Arteta, der fünf Jahre lang von 2011 bis 2016 unter Wenger selbst Spieler bei Arsenal war, eine lange Anlaufzeit in Richtung Titelkampf mit den Plätzen acht und fünf gebraucht. Doch der Klub hielt an ihm fest - mit Erfolg. "Arteta musste sich lange Zeit den Kader erst so hin basteln, dass er zu seinem Spiel passt", sagt Honigstein.

    Arsenals Achillesferse: Die Ersatzbank

    Im Kader steckt eine gelungene Mischung aus eigenen Nachwuchsspielern wie Bukayo Saka, bewährten Kräften wie Martin Ödegaard sowie Neuzugängen wie Kai Havertz und Damian Rice. Diesen Kader lässt sich Besitzer Stan Kroenke etwas kosten. Die "Gunners" haben mit 1,1 Milliarden Euro nach City den zweitwertvollsten Kader der Premier League. Seit 2019 haben nur Chelsea und Manchester United eine schlechtere Transferbilanz als Arsenal.
    Im Sommer wurden allein 191 Millionen Euro für Havertz und Rice ausgegeben. Experten sehen die Gefahr, dass diese Investition auf Kosten der Kaderbreite geht. Dass den "Gunners" am Ende der letzten Saison die Luft ausging, wird auch mit mangelnden Alternativen von der Bank begründet. "Da sehe ich noch Luft nach oben", sagt Mustafi und meint Spieler, die ohne Qualitätsverlust eingewechselt werden könnten.
    Artetas erste Elf hat in der noch jungen Saison dagegen schon zweimal gegen City im Community Shield (englischer Supercup) und in der Premier League gewonnen. "Das braucht eine junge Mannschaft, um mit breiter Brust in die nächsten Spiele zu gehen", sagt Mustafi.

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