Champions League: Personalie Kroos scheint bei Real geklärt

    Champions-League-Viertelfinale:Personalie Kroos scheint bei Real geklärt

    von Florian Haupt
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    Mit guten Neuigkeiten reist Real Madrid zum Viertelfinal-Rückspiel beim FC Chelsea: Spielmacher Toni Kroos hat bei den Königlichen wohl noch ein Jahr drangehängt.

    Toni Kroos von Real Madrid während des UEFA Champions League-Viertelfinale
    Toni Kroos will bei Real noch einmal durchstarten
    Quelle: imago/Pressinphoto

    Toni Kroos hatte am Wochenende Pause vom Ligabetrieb mit Real Madrid. Wie sie einer halt mal braucht nach über 15 Jahren Profifußball mit 659 Partien allein auf Vereinsebene. Und vor der Champions League: Am Dienstag, 21 Uhr, tritt Titelverteidiger Real mit einem 2:0-Vorsprung zum Viertelfinal-Rückspiel beim FC Chelsea an.
    Marco Asensio (r) von Real Madrid feiert seinen zweiten Treffer mit Federico Valverde während des Viertelfinal-Hinspiels der UEFA Champions League zwischen Real Madrid und Chelsea FC am 12.04.2023 in Madrid.
    Souveräne Vorstellung des Titelverteidigers: Nach Treffern von Benzema und Asensio gewinnt Real Madrid gegen Chelsea mit 2:0. Bei der besten Gästechance reagiert Courtois glänzend.12.04.2023 | 2:59 min
    Das Hinspiel entschied Real klar für sich:

    Real Madrid – oder nichts

    Die Madrilenen reisen mit Neuigkeiten nach London. Nach Informationen der klubnahen Sportzeitung "Marca" hat Kroos eine Entscheidung über seine Zukunft getroffen: Er hängt noch mal ein Jahr dran am Königshof.
    Der deutsche Ex-Nationalspieler ist seit 2014 im Verein und hat immer betont, dass er mit einem Ausscheiden bei Real auch seine Karriere beenden würde. Gewartet hat er mit seinem Entschluss so lange, weil er auf der Höhe seiner Kunst gehen möchte. Er wollte testen, ob er weiter Spitzenniveau vorfindet. Bei sich wie auch im Klub.

    Kroos und Modric unverzichtbar

    Beides lässt sich bejahen. Real hat in der Meisterschaft zwar elf Punkte Rückstand auf den FC Barcelona, liegt aber auf Kurs zum sechsten Champions-League-Titel in Kroos’ Karriere (bisher vier mit Real, einer mit dem FC Bayern). Am 6. Mai im spanischen Pokalfinale gegen Osasuna könnte er außerdem die einzige Trophäe gewinnen, die ihm in seinen Madrider Jahren noch fehlt.

    Kroos ist für diese Erfolge wichtig wie eh und je. Zwar wird er in weniger wichtigen Partien wie am Samstag in Cádiz (2:0) immer öfter geschont. Aus Reals Galamittelfeld ist der 33-Jährige aber ebenso wie sein kongenialer Kompagnon Luka Modric nicht wegzudenken. Junge Positionskollegen wie Eduardo Camavinga oder Aurélien Tchouaméni bleiben da vorerst nur Ergänzungen.

    Ancelotti setzt auf Erfahrung der Veteranen

    Die Energie der Jungen ist wichtig, aber die Art und Weise der Spiellenkung unserer Veteranen ist unbezahlbar.

    Carlo Ancelotti, Trainer Real Madrid

    Das meint Trainer Carlo Ancelotti über das Doppelhirn seiner Elf. Und weiter: "Kroos und Modric spielen, weil sie es verdienen, nicht wegen ihrer Karriere."
    Daran würde wohl nicht mal eine Verpflichtung von Jude Bellingham etwas ändern. Mit dem Dortmunder wird Real hartnäckig in Verbindung gebracht.
    Auch Modric, 37, soll wie Angriffsführer und Goldener-Ball-Gewinner Karim Benzema, 35, vor einer weiteren Vertragsverlängerung um ein Jahr stehen. Wie Kroos rufen beide umso zuverlässiger ihre Topform ab, je wichtiger die Matches werden. Ihre offiziell noch unklare Zukunft macht solche Routiniers ebenso wenig nervös wie das Klubumfeld.
    Chelseas Reece James und Borussia Dortmunds Jude Bellingham am 07.03.2023.
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    Chelsea im Achtelfinale noch im Glück:

    Großes Fragezeichen hinter Ancelotti

    Anders verhält es sich nur mit einer Personalie – der von Ancelotti. Sein Vertrag läuft noch bis 2024 und ist derzeit das meist diskutierte Fragezeichen in Madrid.
    Als einziger Trainer mit vier Champions-League-Siegen und Meisterschaften in allen fünf großen Ligen ist Ancelotti, 63, begehrt. Der brasilianische Fußballverband würde ihm nach fünf verpatzten WM-Turnieren in Serie gern die Ehre zukommen lassen, als erster Ausländer die "Seleção" zu verantworten. Das könnte durchaus klappen.

    Bei Real herrscht Erfolgszwang

    Denn Real hat im laufenden Jahrhundert noch nie nach einer titellosen Saison an einem Trainer festgehalten. Mindestens der Pokalsieg muss es für Ancelotti also wohl schon sein. Die Erfolge im europäischen Supercup und Klub-WM gelten als bloße Veredelung des Champions-League-Titels der Vorsaison.
    Ancelotti spürt die Zweifel und hat daher in den letzten Tagen ungewohnt forsch seine eigene Arbeit gelobt.

    Wenn wir den Königspokal gewinnen, hätten wir binnen zwei Jahren alle verfügbaren Titel geholt. Das schaffen andere Klubs in einem Leben nicht.

    Carlo Ancelotti, Trainer Real Madrid

    Ancelottis Entscheidung steht fest

    En passant hat Ancelotti auch verkündet, wie er selbst sich die Zukunft vorstellt. Das brasilianische Angebot ehre ihn, aber "ich möchte meinen Vertrag in Madrid erfüllen". Auf ein weiteres Jahr mit Toni Kroos und den anderen.
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