DFB-Präsident zum WM-Aus: "Nicht unser Anspruch"

    Interview

    Neuendorf zum WM-Aus der Frauen:DFB-Präsident: "Nicht unser Anspruch"

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    Das frühe Ausscheiden der deutschen Frauen bei der WM hat viele Fragen aufgeworfen, auf die der DFB Antworten finden muss. Präsident Bernd Neuendorf bezieht Stellung im ZDF.

    SGS Bernd Neuendorf - Christian Sievers
    DFB-Präsident Bernd Neuendorf ist vom frühen Aus der Frauen bei der WM enttäuscht. Dennoch genieße die Bundestrainerin weiter das Vertrauen des DFB. 03.08.2023 | 6:31 min
    Beim DFB hat offenbar niemand so recht mit einem frühen Ausscheiden der Frauen-Nationalmannschaft gerechnet. Auch Präsident Neuendorf hatte ursprünglich geplant, erst zur K.o.-Runde zur WM nach Australien anzureisen. In Frankfurt hatte er deswegen praktisch schon auf gepackten Koffern gesessen. Darüber wie er und der DFB nun mit der Pleite der deutschen Fußballerinnen umzugehen gedenken, spricht er im heute journal.
    Sehen Sie das ganze Interview oben im Video oder lesen Sie hier Auszüge:
    Das sagt Bernd Neuendorf …

    … zum ersten Gespräch mit der Bundestrainerin nach dem WM-Ausscheiden

    Neuendorf habe unmittelbar nach dem Spiel mit der Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg telefoniert und sei sich mit ihr einig gewesen, dass es noch zu früh sei, so kurz nach der Partie Schlüsse zu ziehen. Zu viele Emotionen seien noch im Spiel.

    Wir haben uns auf jeden Fall verabredet, nach ihrer Rückkehr, dass wir uns treffen.

    Bernd Neuendorf, DFB-Präsident

    Die Bundestrainerin genieße aber auch jetzt nach wie vor das Vertrauen, das man ihr auch nach der kürzlich erfolgten Vertragsverlängerung entgegengebracht habe.
    Vom Erreichen des Achtelfinales seien alle ausgegangen. Das frühe Ausscheiden sei "ehrlich gesagt nicht unser Anspruch".

    ... zu den möglichen Folgen des WM-Aus für den Frauenfußball

    Zu den möglichen Konsequenzen äußert sich Neuendorf sehr zurückhaltend und verweist stattdessen auf die positive Entwicklung und den Boom des deutschen Frauenfußballs in der jüngeren Vergangenheit. Mehr Zuschauer bei den Bundesliga-Spielen und volle Stadien beim DFB-Pokal seien Belege für die Fortschritte, so Neuendorf. Die nächsten Ziele im Frauenfußball umreißt er klar:

    Wir wollen die Frauenfußball-Weltmeisterschaft ja nach Deutschland holen, 2027.

    Bernd Neuendorf

    Neuendorf weiter: "Wir haben ein ganz tolles Konzept hier beim DFB, was wir vorantreiben Richtung Frauenfußball."

    ... zu den schlechten Leistungen der Männer und der U21

    Auf weitere Misserfolge, wie etwa das Scheitern der Flick-Elf bei der WM in Katar und auch der U21-Nationalmannschaft bei der EM angesprochen, wiegelt Neuendorf ab und verweist stattdessen auf Erfolge anderer DFB-Nachwuchsteams in der jüngeren Vergangenheit wie etwa die EM-Finalteilnahme der U19-Frauen, den EM-Titel der U17-Männer, den EM-Titel bei den U17-Frauen im vergangenen Jahr.

    ... zur Vorfreude auf die EM 2024 in Deutschland

    Fehlende Vorfreude bei den Menschen auf die bevorstehende Männer-EM in Deutschland im kommenden Jahr befürchtet er angesichts der schlechten Leistungen der Auswahlteams nicht, räumt aber ein, dass der sportliche Erfolg auf dem Platz nötig sei.

    Am 3. Oktober beginnt der Vorverkauf für die Fußball-Europameisterschaft. Ich bin ganz sicher, dass die Tickets sehr schnell vergriffen sein werden.

    Bernd Neuendorf, DFB-Präsident

    Nach dem bitteren WM-Aus
    :Die Leere nach der Lehrstunde

    Dass sich nach den DFB-Männern auch die deutschen Fußballfrauen aus der Weltelite verabschieden, ist nur folgerichtig, kommentiert ZDF-Sportreporterin Claudia Neumann das WM-Aus.
    Claudia Neumann, Brisbane
    Alexandra Popp, Lena Oberdorv, Nicole Anyomi und Lena Lattwein (l-r)
    Kommentar
    Quelle: ZDF
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