Klinsmann nicht mehr Nationaltrainer Südkoreas

    Erwartungen nicht erfüllt:Klinsmann nicht mehr Südkorea-Coach

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    Jürgen Klinsmann verpasst mit dem südkoreanischen Nationalteam den anvisierten Gewinn der Asien-Meisterschaft. Jetzt reagiert der Verband - und äußert deutliche Kritik.

    Jürgen Klinsmann am 15.01.2024 in Katar.
    Nicht mehr länger Nationaltrainer in Südkorea: Jürgen Klinsmann
    Quelle: Reuters

    Jürgen Klinsmann ist nicht länger Trainer der südkoreanischen Fußball-Nationalmannschaft. Diese Entscheidung gab Verbandspräsident Chung Mong Gyu am Freitag in Seoul bekannt. Damit zieht der Verband KFA die Konsequenzen aus dem überraschenden Scheitern des Teams im Halbfinale des Asien-Cups.
    Dem ehemaligen Bundestrainer fehle es an den "nötigen Führungsqualitäten" in Bereichen wie Taktik und Personalführung, Klinsmanns Einstellung sei "hinter den Erwartungen zurückgeblieben". Und überhaupt sei der Verband sich einig, ergänzte Präsident Chung Mong-Gyu am Freitag in Seoul, "dass dies in Zukunft nicht besser werden würde".

    Ein Jahr währendes Engagement

    Der 59 Jahre alte Klinsmann hatte erst vor einem Jahr den Posten als Chefcoach des WM-Vierten von 2002 übernommen. Sein Vertrag lief noch bis zum Finale der Weltmeisterschaft 2026. 
    Der Ex-Bundestrainer bedankte sich auf Instagram bei seinen Spielern, seinem Trainerteam und den Fans in Südkorea. "Danke für all eure Unterstützung, die uns bis ins Halbfinale des Asien-Cups gebracht hat und für die unglaubliche Reise in den vergangenen zwölf Monaten, in der wir 13 Spiele in Serie bis zum Halbfinale nicht verloren haben", schrieb er.
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    Fähigkeit zur Führung soll gefehlt haben

    Weiter sagte Chung: "Wir haben entschieden, den Chefcoach zu ersetzen." Dies sei nach umfassender Analyse und der entsprechenden Empfehlung der Nationalteam-Kommission beschlossen worden.
    Klinsmann sah sich nach dem Aus im Halbfinale der Kontinentalmeisterschaft in der vergangenen Woche zum Teil heftiger Kritik von Kommentatoren und Fans in Südkorea ausgesetzt. Die Südkoreaner hatten in der Endrunde in Katar nach einer schwachen Leistung gegen Außenseiter Jordanien mit 0:2 verloren und dabei kein einziges Mal aufs gegnerische Tor geschossen.
    In Südkorea hatten Fußballfans später vor dem Gebäude der KFA ein großes Banner entrollt, auf dem sie die Entlassung des Nationaltrainers forderten.
    Dem früheren Stürmer wurden auch interne Streitereien zum Verhängnis, im Team hatte es gehörig gekracht. Nach SID-Informationen war es am Vorabend des Halbfinals beim Essen zu einem Streit innerhalb der Mannschaft gekommen. Superstar Heung-Min Son und der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler Kang-In Lee mussten voneinander getrennt werden, dabei kugelte Son sich einen Finger an der rechten Hand aus. "Dieser Vorfall zeigt uns, worauf wir achten müssen, wenn es darum geht, eine Nationalmannschaft in Zukunft zu führen", sagte Chung. Eine weitere Spitze gegen Klinsmann.

    Klinsmann schon länger in der Kritik

    Klinsmann stand in Südkorea schon vor dem Asien-Cup in der Kritik. Der Weltmeister von 1990 gewann keins seiner ersten fünf Spiele mit Südkorea. Auch dass er mehr Zeit im Ausland als in Südkorea verbrachte, wurde - ähnlich wie in seiner Zeit als Bundestrainer - nicht gern gesehen.
    Allerdings schaffte Klinsmann mit der Mannschaft einen makellosen Einstand in die Qualifikation für die Fußball-WM 2026. Im November folgte nur wenige Tage nach dem 5:0 zum Auftakt gegen Singapur ein 3:0 gegen China.
    Klinsmann hatte den Job in Asien knapp drei Jahre nach dem krachend gescheiterten Trainer-Engagement beim Bundesligisten Hertha BSC übernommen. Als sein kurzfristiges Ziel hatte er den Gewinn der Asien-Meisterschaft ausgegeben.

    Nationaltrainer-Job Nummer drei

    Für Klinsmann war es der dritte Job als Nationaltrainer. Von 2004 bis 2006 hatte der Weltmeister von 1990 Deutschland betreut und das DFB-Team zum dritten Platz bei der Heim-WM geführt. Von Juli 2011 bis November 2016 war der Ex-Profi Nationalcoach der USA. 
    Quelle: dpa, SID

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