Trotz Drohungen: Rheinmetall bleibt bei Panzerfabrik-Plänen

    Trotz Drohungen aus Moskau:Rheinmetall hält an Panzerfabrik-Plänen fest

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    Moskau droht, eine geplante Panzerfabrik von Rheinmetall zu bombardieren, wenn diese in der Ukraine gebaut wird. Doch der deutsche Rüstungskonzern weiß sich offenbar zu schützen.

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    Rheinmetall will sich von dem geplanten Bau einer Fabrik in der Ukraine nicht von abbringen lassen, auch wenn Moskau mit Bombardierungen droht.
    Quelle: Reuters

    Der Rüstungskonzern Rheinmetall hält trotz Drohungen aus Moskau am Plan zum Bau einer Panzerfabrik in der Ukraine fest. "Wir lassen uns von unserer Hilfe für das Land nicht abbringen", sagte der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger der "Bild" am Freitag. Die Ukraine habe zudem "wirksame Möglichkeiten zur Abwehr von Angriffen gegen sensible Ziele", fügte Papperger hinzu.
    Der Konzernchef reagierte mit seinen Äußerungen auf eine Drohung des Kreml, die von Rheinmetall geplante Panzerfabrik in der Ukraine nach der Fertigstellung bombardieren zu wollen. 

    Drohung mit Angriffen durch Marschflugkörper

    Die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, hatte die Drohung gegen das Werk kürzlich erneuert:

    Das Werk für gepanzerte Fahrzeuge von Rheinmetall wird ein legitimes Ziel in der Ukraine sein, wenn es gebaut wird.

    Marija Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums

    Der ehemalige russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew drohte schon im März, dass auf den Bau der Panzerfabrik "mit einem Salut von 'Kalibr' und anderen pyrotechnischen Gegenständen" reagiert werden würde. Kalibr ist ein russischer Marschflugkörper, der oft bei Luftangriffen auf Ziele in der Ukraine eingesetzt wird.

    Rheinmetall arbeitet eng mit Ukraine zusammen

    Rheinmetall hat ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom gegründet. In einem ersten Schritt sollen Militärfahrzeuge instandgesetzt werden, die der Ukraine über Ringtausch-Projekte der deutschen Regierung sowie durch Direktlieferungen bereitgestellt wurden. Später ist die gemeinsame Herstellung ausgewählter Rheinmetall-Produkte in der Ukraine geplant.
    Kampfpanzer Panther KF51 des Rüstungskonzerns Rheinmetall
    Der Kampfpanzer Panther KF51 gehört zu den Rüstungsgütern, die Rheinmetall in der Ukraine produzieren will.
    Quelle: dpa

    So sollen in der Ukraine Munition, gepanzerte Fahrzeuge und Kampfpanzer vom Typ Panther produzieren werden. Bis zu 400 Kampfpanzer soll so pro Jahr bereitgestellt werden können. Der Panther ist ein von Rheinmetall im vergangenen Jahr vorgestellter neuer Kampfpanzer mit einer 130-Millimeter-Kanone. Sie ermöglicht laut Unternehmen eine um 50 Prozent höhere Reichweite als bei sonst üblichen Panzern mit 120-Millimeter-Kanone. Der 59 Tonnen schwere Panzer soll vollständig digitalisiert sein und eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern haben. Der Bau der Fabrik soll etwa zwölf bis 14 Monate dauern.
    Das Werk in der Ukraine ist nicht das einzige, das Rheinmetall gerade plant. Der Ukraine-Krieg hat die Auftragsbücher gefüllt:

    Rüstungskonzern mit Rekordzahlen
    :So viel verdient Rheinmetall am Ukraine-Krieg

    Der Ukraine-Krieg beschert dem Rüstungskonzern Rheinmetall ein Rekordjahr. Viele neue Fabriken sind geplant. Vor allem bei der Artilleriemunition ist der Bedarf riesig.
    von Nils Metzger
    Konzernzentrale Rheinmetall in Düsseldorf

    Die Panzerfabrik soll sich selbst schützen

    Konzernchef Papperger kündigte in der "Bild" an, das Werk in der Ukraine mit Luftabwehr aus eigener Produktion zu schützen. Papperger glaubt, dass mit Hilfe moderner Artillerieanlagen und Flugabwehrraketensysteme die Produktionsanlagen des Unternehmens wirksam geschützt werden können.
    Flugabwehrsystem vom Typ Skynex von Rheinmetall
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    Gemeint ist damit vermutlich das Flugabwehrsystem vom Typ Skynex. Es wurde entwickelt für den Nächstbereichsschutz, wo Lenkwaffen nicht effektiv wirken können. Im Laufe des Jahres soll die Ukraine zwei Exemplare des hochmodernen Flugabwehrsystems im Wert von knapp 200 Millionen Euro erhalten. 
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    Quelle: dpa, AFP, ZDF
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