Google macht ChatGPT-Konkurrenz startklar

    Künstliche Intelligenz:Bringt Google eine ChatGPT-Konkurrenz raus?

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    Google arbeitet seit Jahren an sprechender und schreibender Software. Doch der Text-Roboter ChatGPT war schneller. Das will Google so nicht stehen lassen.

    Google-Logo auf einem Gebäude in New York
    Google-Logo auf einem Gebäude in New York
    Quelle: imago/Levine-Roberts

    Google bereitet seine Konkurrenz-Software zum aktuell populären Text-Automaten ChatGPT nach jahrelangem Zögern für die öffentliche Nutzung vor. Google-Nutzer sollen "sehr bald" mit solchen Sprach-Systemen unter anderem als Ergänzung zur Websuche interagieren können, sagte Konzernchef Sundar Pichai.

    Google scheute bisher vor breiter Markteinführung

    Der Internet-Riese entwickelt schon lange Software auf Basis künstlicher Intelligenz, die sich mit Menschen unterhalten kann. Bereits im Frühjahr 2018 demonstrierte Google ein Programm, das etwa Restaurants anrief, um eine Reservierung zu machen - und dabei nicht als Computer erkannt wurde.
    Umgehend wurde Kritik laut, dass solche Technologie missbraucht werden könne. Google ließ seine Sprachsoftware in den vergangenen Jahren intern von Mitarbeiter nutzen, schreckte aber angesichts der Risiken vor einer breiten Markteinführung zurück.

    ChatGPT sorgte für Aufsehen

    Doch Ende vergangenen Jahres machte die Entwicklerfirma OpenAI ihre Software ChatGPT öffentlich, die sekundenschnell Texte formulieren kann, die auch von einem Menschen geschrieben worden sein könnten.

    ChatGPT ist ein sogenannter Chatbot. Die künstliche Intelligenz ging Ende November als kostenlose Version an den Start und ist in der Lage, Gespräche zu führen und Fragen zu beantworten, indem es auf digitale Datenbanken zurückgreift. Entwickelt wurde es vom Unternehmen Open AI - zu dessen größten Geldgebern Elon Musk und Microsoft zählen.

    Die Technologie sorgte für Aufsehen, löste aber auch Sorgen aus: Schließlich kann man versuchen, damit in Schule oder Studium zu schummeln oder in großem Stil Falschinformationen zur Verbreitung im Internet erstellen. ChatGPT gibt zudem zum Teil falsche Antworten, was für Nutzer aber nicht erkennbar ist.
    Google werde bei der Veröffentlichung seiner Sprach-Software ambitioniert, aber verantwortungsvoll vorgehen, versicherte Pichai.

    Erzrivale Microsoft will KI in Suchmaschine integrieren

    Der Internet-Konzern wurde durch chatGPT strategisch unter Druck gesehen. Denn Erzrivale Microsoft investierte Milliarden in OpenAI und wird Software des Start-ups in seine Cloud-Plattform integrieren.
    Medienberichten zufolge soll auch Microsofts Suchmaschine Bing damit verknüpft werden. Microsoft liegt im Geschäft mit der Web-Suche trotz jahrelanger Bemühungen weit hinter Google zurück.
    Prof. Robert Lepenies | Wirtschaftswissenschaftler, Karlshochschule
    "Wir brauchen auf jeden Fall weiter alte Kulturtechniken wie Schreiben. Wir können das nicht einfach an eine KI auslagern", sagt Wirtschaftswissenschaftler Prof. Robert Lepenies.24.01.2023 | 4:03 min

    Verlust von 1,6 Milliarden Dollar bei 226 Millionen Umsatz

    Im vergangenen Quartal bekam Google die Flaute im Online-Werbemarkt zu spüren. Das Anzeigengeschäft rund um die Suchmaschine und die Video-Plattform YouTube sank im Jahresvergleich um rund 3,6 Prozent auf 59 Milliarden Dollar. Zuwächse bei Cloud-Diensten und erfolgreiche Wechselkurs-Geschäfte halfen jedoch, die Lücke zu schließen.
    Investoren stellen zum Teil die hohen Kosten für potenzielle Zukunftsprojekte wie selbstfahrende Autos der Tochterfirma Waymo, Gesundheitstechnik oder Lieferdrohnen in Frage. Diese Bereiche schrieben im vergangenen Quartal einen operativen Verlust von 1,6 Milliarden Dollar bei 226 Millionen Dollar Umsatz.

    Entlassungswelle in Tech-Branche
    :Google-Mutter Alphabet streicht 12.000 Jobs

    Entlassungswelle in der Tech-Branche: Auch Google-Mutterkonzern Alphabet will Stellen streichen. 12.000 Jobs sollen wegfallen, kündigte Firmenchef Sundar Pichai in einer Mail an.
    Google-Mutter Alphabet knackt Billionen-Marke. Archivbild
    Quelle: dpa

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