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Deutschland-Saga (6/6) - Wer wir sind

Das Image der Deutschen

Sind es die „deutschen Tugenden“ wie Pünktlichkeit, Ordnung und Fleiß oder eher Eigenheiten wie das Abendbrot oder die Kehrwoche, die das Image der Deutschen prägen?

Videolänge:
43 min
Datum:
05.11.2016
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 22.03.2025

Sind es die "deutschen Tugenden" wie Pünktlichkeit, Ordnung und Fleiß oder eher Eigenheiten wie das Abendbrot oder die Kehrwoche, die das Image der Deutschen prägen? Warum wähl­ten laut einer Umfrage der BBC im Jahr 2013 Menschen aus 25 verschiedenen Nationen Deutschland zum "beliebtesten Land der Welt"? Und wie erklärt es sich, dass nichtsdestotrotz Deutsche von Karikaturisten im Ausland immer wieder als wütender Aggressor mit Hitler-Bärtchen oder als vollbusige Germania mit Pickelhaube dargestellt werden?

Bei der Frage nach den Selbst- und Fremdbildern trifft Christopher Clark auf viele amüsante, sehr unterschiedliche, manchmal widersprüchliche Befunde, aber auch auf Stereotype mit historischen Wurzeln. Zum Beispiel die vielzitierte „German Angst“, im Ausland häufig belächelt als Melancholie und Schwarzseherei der Deutschen. Dabei sehen Historiker und Psychologen ihre wahren Gründe in den vielen kriegerischen Auseinandersetzungen, die unsere Geschichte prägten – begin­nend mit dem Dreißigjährigen Krieg bis hin zu den beiden großen Weltenbränden des 20. Jahrhunderts.

Typisch deutsche Eigenschaften

Auch andere "typisch deutsche" Eigenschaften, wie die vielzitierte Sparsamkeit soll eine Folge von Krisenzeiten sein: "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not", heißt es in einem bekannten Sprichwort. Und bereits Martin Luther mahnte: "Der ersparte Pfennig ist redlicher als der erworbene!" Christopher Clark wun­dert es daher nicht, dass viele Deutsche Zahncremetuben bis auf das letzte Milligramm ausquetschen, dass sie Lampen selten unachtsam brennen lassen, Strümpfe lieber stopfen als wegwer­fen und die Angebote der Supermarktwerbeblättchen studieren wie eine Bibel.

Während die Landsleute im Ausland für eine stabile Wirtschaft und ein funktionierendes Steuer- und Sozialsystem bestaunt wer­den, löst ihr Eifer in Umweltdingen selbst bei Deutschlandfans wie Christopher Clark Rätselraten aus. Vor allem die Mülltrennung ist für Betrachter von außen ein Buch mit sieben Siegeln. Ein kom­pliziertes Pfandrückgabesystem macht die Verwirrung für so manchen Zeitgenossen perfekt.

Clark begibt sich auch ins Reich der deutschen Schrebergärten, die "kleine, umzäunte Freiheit der Deutschen", wie er es nennt. "Die Liebe der Deutschen zur Natur feiert hier fröhliche Urständ". Doch auch hier habe "alles seine Ordnung – eben eine Garten-Ordnung: Rasen statt Wiese. Unkraut, schrecklich!" Ein Wort übrigens, das es in anderen Sprachen so nicht gibt.

In Eintracht mit den Nachbarn

Die Deutschen "entschlüpfen der Definition", stellte einst der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche fest. Doch spätestens seit "die Welt" bei der Fußball-WM 2006 "zu Gast bei Freunden" war, hat sich das internationale Rätseln um die "unberechenbaren Deutschen" merklich entspannt. Die Menschen hierzulande prä­sentierten sich – so manchem Vorurteil trotzend – als überaus gastfreundlich, feierlaunig und offen. "Die Deutschen von heute wollen eben in Eintracht mit ihren Nachbarn leben, nicht über und nicht unter andern Völkern", lautet eine von Clarks Schlussfolge­rungen.

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