Hochwertige Öle mit vielen essentiellen und ungesättigten Fettsäuren, Proteine, Vitamine und viele Mineralien in hohen Dosierungen sind geschätzte Inhaltsstoffe von Nüssen. Sie sind Windbestäuber und benötigen daher keine Insekten, um Früchte anzusetzen. Trotzdem sind die Kätzchen der Nüsse Trachtpflanzen für Bienen, wenn es wärmer wird.
Nussbäume jetzt noch Pflanzen
Walnuss, Haselnuss und Esskastanien können ab Ende August oder Anfang September in den noch warmen Boden des Sommers gepflanzt werden und wurzeln vor dem Winter noch gut ein. „Ab Ende August bis Ende September ist auch der beste Zeitpunkt für Schnittarbeiten, denn zu anderen Zeitpunkten bluten die Bäume oft sehr stark“, weiß Pflanzenexperte Elmar Mai. Allerdings beschränke sich der Schnitt fast nur auf das Entfernen störender oder abgestorbener Äste.
Haselnussbüsche sollten regelmäßig stärker ausgelichtet werden. Krankheiten sind bei allen drei Arten am richtigen Standort nicht zu befürchten. Schädlinge sind neben Eichhörnchen, Mäusen und Eichelhähern während der Erntezeit – speziell bei Haselnüssen die Haselnussbohrer, die man aber durch konsequentes Absammeln der vorzeitig abgefallenen Nüssen (mit Entsorgung in den Restmüll) gut beherrschen kann.
Walnuss
Walnussbäume können zu enormer Größe heranwachsen. Daher sind sie in Gärten wenig verbreitet. Mittlerweile gibt es aber weit über 200 Sorten, von denen sich einige hervorragend für Hausgärten eignen. Ausgewählte Sorten bleiben klein im Wuchs, blühen oft erst Mitte Mai und liefern große Früchte mit viel Fruchtfleisch, frei von Bitterstoffen. Lehmige, leicht saure bis neutrale Böden mit Weinbauklima sind für den Anbau die besten Standorte. Aber auch andere Böden werden vertragen. „Speziell vor dem Hintergrund des Klimawandels mit der Forderung, den Fleischkonsum zu reduzieren oder auf Fleisch zu verzichten, liefern Walnüsse eine große Menge wertvoller Fette und Eiweißstoffe, die den Fleischverzicht mit ausgleichen können“, erklärt Elmar Mai einen weiteren Vorteil der Walnuss.
Moderne Walnussarten tragen neben dem gewohnten grünen Laub auch rote Blätter oder weisen ein geschlitztes Laub auf. Auch in den Wuchseigenschaften gibt es Unterschiede. Während die Fruchtsorten für den Plantagenanbau oft imposante Dimensionen erreichen können, sind Gartenformen auf dem Markt, die gerade mal vier Meter hoch werden und buschförmig wachsen. „Bei den Nüssen gibt es neben Formen mit weißlichem bis gelbem Fruchtfleisch auch Sorten mit rotem Kern, der als Verzierung beim Kuchen ein echter Hingucker ist“, weiß Gartenexperte Mai. Walnussbäume liefern nebenbei ein begehrtes dunkles Möbelholz.
Haselnuss
Haselnüsse sind weit bis an den Polarkreis verbreitet und ausgesprochen kälteverträglich. Wie bei Walnüssen gilt, dass Wildformen meist unbefriedigende Fruchtergebnisse liefern. Doch auch hier stehen weit über 100 Sorten zur Auswahl, von denen eine ganze Reihe für Gärten geeignet sind. Da Haselnüsse eine Fremdbestäubung benötigen, sollten mindestens zwei zueinander passende Sorten gepflanzt werden.
Die Türkische Hasel oder Baumhasel, die aus Südosteuropa und Kleinasien stammt, bildet Bäume, die in Städten angepflanzt werden und die größere Büschel mit Früchten liefern. Die Nüsse sind sehr klein und dienen den Wildtieren als wichtiges Winterfutter. Die Bäume sind sehr robust und haben einen großen Zierwert. Die Strauchhaseln hingegen sind strauchbildende Gehölze, bis etwa fünf Meter Wuchshöhe. Für Gärten sind auf Baumhasel veredelte Sorten als kleine Hochstämmchen zu empfehlen, denn sie fruchten sehr früh und bilden überschaubare Pflanzen. Die heimische Wildform Corylus avellana ist kälteempfindlich, dafür erzeugen Züchtungen der Art Corylus maxima größere Früchte. Auch hier ist die Sortenvielfalt sehr groß und ihr Anbau hängt von der bevorzugten Verwendung ab. Einen hohen Zierwert beispielsweise haben rotlaubige Sorten.
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Esskastanie
Die Esskastanie zählt ebenfalls zu den Nüssen. Sie ist wie die Walnuss vom Anspruch her ein Waldbaum, der imposante Ausmaße annehmen kann. Es könne der Waldbaum der Zukunft werden und die Buche langfristig ablösen, so Experte Mai: „Im Rahmen des Klimawandels setzen heute viele Forstleute wegen der südlichen Herkunft auf Esskastanien, da sie hitzetolerant sind und viel Trockenheit vertragen.“ Die Kastanie ist ein traditionelles Lebensmittel, sie ist äußerst stärkehaltig (über 50 Prozent) und wird in manchen Gegenden auch Marone genannt.
Von Esskastanien gibt es ebenfalls hunderte Sorten, die meist regional eingesetzt werden. Bei der Auswahl der richtigen Sorte für den Garten hilft die Erfahrung von örtlichen Baumschulen. Die Esskastanie ist übrigens trotz der Ähnlichkeit ihrer stacheligen Früchte nicht mit der Rosskastanie verwandt. Sie gehört stattdessen wie alle vorgenannten Arten zu den Birkenartigen. Entsprechend sind die meist kerngesunden Bäume auch nicht von der Kastanien-Miniermotte gefährdet. Staunässe führt allerdings zu Pilzkrankheiten im Wurzelbereich.