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Die Sachbuch-Bestenliste für Mai 2018

Von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und DIE ZEIT

Bénédicte Savoy: Die Provenienz der Kultur. Von der Trauer des Verlusts zum universalen Menschheitserbe; Matthes & Seitz Berlin
Bénédicte Savoy: Die Provenienz der Kultur. Von der Trauer des Verlusts zum universalen Menschheitserbe; 80 S., 10,- €
Quelle: Matthes & Seitz Berlin

1 (7) Die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy plädiert im Umgang mit Kunst für eine radikal neue Perspektive, die von den Objekten und ihrer individuellen Biografie ausgeht. Nicht nur die Herkunft von Kunst soll transparent gemacht werden, fordert Savoy, sondern auch deren Kolonial- und Gewaltgeschichte. Ein Buch gegen die Abschottung und Angst vor Restitutionen – und für die Idee eines gemeinsamen Weltkulturerbes. 52 Punkte

Kate Raworth: Die Donut-Ökonomie. A. d. Engl. v. Hans Feundl u. Sigrid Schmid; Hanser; 416 S., 24,– €
Kate Raworth: Die Donut-Ökonomie. A. d. Engl. v. Hans Feundl u. Sigrid Schmid; 416 S., 24,– €
Quelle: Hanser

2 (-) Der Planet steht kurz vor dem Kollaps, sagt Kate Raworth. Mit dem Donut-Modell will die Ökonomin die Welt aus der Krise führen: Zwischen zwei Kreisen bewegt sich ihre Vision eines sinnvollen Wirtschaftens. Nach innen sollen Nationalstaaten die Armut begrenzen, nach außen die Umweltzerstörung verhindern. Ein Buch, das sich gegen das Ziel der Gewinnmaximierung wendet. 49 Punkte

Yascha Mounk: Der Zerfall der Demokratie. Wie der Populismus den Rechtsstaat bedroht; Droemer HC
Yascha Mounk: Der Zerfall der Demokratie. Wie der Populismus den Rechtsstaat bedroht; Droemer HC, 352 S., 22,99 €
Quelle: Droemer Knaur

3 (5) Die Demokratie droht zu scheitern: Rechtspopulistische Parteien wie AfD, FPÖ und Front National untergraben stabile Regierungen und führen politisches Chaos ein. Der Havard-Politologe Yascha Mounk erklärt, warum unsere westlichen Werte in Gefahr sind, für immer zu verschwinden. Klar und deutlich erklärt er die komplexen Mechanismen für die Zerstörung von Rechtstaatlichkeit – und benennt Maßnahmen für deren Rettung. 46 Punkte

Wolfram Eilenberger: Zeit der Zauberer. Das große Jahrzehnt der Philosophie. 1919 - 1929 ; Klett-Cotta
Wolfram Eilenberger: Zeit der Zauberer. Das große Jahrzehnt der Philosophie. 1919 - 1929 ; 431 S., 25,- €
Quelle: Klett-Cotta

4 (1) Die Jahre zwischen 1919 und 1929 markieren eine Epoche unvergleichlicher geistiger Kreativität, in der Gedanken zum ersten Mal gedacht wurden, die bis heute in die Gegenwart hineinreichen. Ludwig Wittgenstein, Walter Benjamin, Ernst Cassirer und Martin Heidegger prägten diese Epoche. Der Autor Wolfram Eilenberger lässt sie wiederauferstehen. 45 Punkte

Isolde Charim: Ich und die Anderen; Zsolnay; 224 S., 22,– €
Isolde Charim: Ich und die Anderen; 224 S., 22,– €
Quelle: Zsolnay

4 (-) Wir leben in einer pluralisierten Gesellschaft. Jede Kultur steht neben anderen, es gibt keine selbstverständliche Zugehörigkeit mehr. Doch was ist das überhaupt: eine pluralisierte Gesellschaft? Und was heißt es für den Einzelnen, in einer solchen zu leben? Die Philosophin Isolde Charim sucht nach einem neuen Heimatbegriff. Und stellt fest: Eine homogene Gesellschaft kann es nicht geben. 45 Punkte

Thomas Bauer: Die Vereindeutigung der Welt; Reclam; 98 S., 6,– €
Thomas Bauer: Die Vereindeutigung der Welt; 98 S., 6,– €
Quelle: Reclam

6 (-) Was haben das Verschwinden von Apfelsorten, das Auftreten von Politikern in Talkshows, religiöser Fundamentalismus und der Kunst- und Musikmarkt miteinander gemeinsam? Die These von Thomas Bauer: Überall wird Vielfalt reduziert, Unerwartetes und Unangepasstes zurückgedrängt. Der Arabist zeigt auf, was passiert, wenn wir diesen fatalen Weg weiter beschreiten. 41 Punkte

Jens Hacke: Existenzkrise der Demokratie; Suhrkamp; 452 S., 26,– €
Jens Hacke: Existenzkrise der Demokratie; 452 S., 26,– €
Quelle: Suhrkamp

7 (-) Auch zwischen den Weltkriegen geriet die Demokratie in die Krise: Kommunismus und Faschismus boten alternative Modelle. Jens Hackes brillante ideengeschichtliche Studie führt vor Augen, wie sich in den 1920er Jahren Ideen dagegen entwickelten, die bis heute wirken: die Totalitarismus-Theorie, das Konzept der wehrhaften Demokratie und die Vorstellung von einem gezähmten Kapitalismus. 35 Punkte

Wendy Brown: Mauern; A. d. amerikanischen Englisch v. Frank Lachmann; Suhrkamp; 253 S., 28,– €
Wendy Brown: Mauern; A. d. amerikanischen Englisch v. Frank Lachmann; 253 S., 28,– €
Quelle: Suhrkamp

8 (-) Warum bauen immer mehr Staaten eine Mauer, wo doch zugleich im Zeichen von Globalisierung und digitaler Vernetzung eine Welt ohne Grenzen beschworen wird? Woher kommt das Bedürfnis nach Isolation und Einfachheit? Die amerikanische Politikwissenschaftlerin Wendy Brown geht dieser paradoxen Entwicklung auf den Grund. Und bietet eine Analyse von wohltuender Nüchternheit. 32 Punkte

Thea Dorn: Deutsch, nicht dumpf; Knaus; 336 S., 24,– €
Thea Dorn: Deutsch, nicht dumpf; 336 S., 24,– €
Quelle: Knaus

9 (-) Deutschland streitet. Und der Ton wird immer rauer: Befördert wird die Rede von Heimat und Verwurzelung. Wohin soll diese Rhetorik führen? Zu einem Erhalt von Zivilisation und Identität oder zu Chauvinismus, Rassismus und Nationalismus? Die Schriftstellerin Thea Dorn stellt sich den aktuellen Schicksalsfragen unserer Gesellschaft – differenziert, unaufgeregt und dennoch leidenschaftlich. 31 Punkte

Martin Mosebach: Die 21. Eine Reise ins Land der koptischen Märtyrer; Rowohlt
Martin Mosebach: Die 21. Eine Reise ins Land der koptischen Märtyrer; 272 S., 20,– €
Quelle: Rowohlt

10 (9) Im Frühjahr 2017 reist Martin Mosebach nach Ägypten. Er besucht im Dorf El-Or die Familien der 21 koptischen Männer, die zwei Jahre zuvor von IS-Terroristen an einem Strand in Libyen ermordet wurden. Das Buch zur Reise reflektiert Mosebachs Begegnungen mit einer fremden Gesellschaft und einer Kirche, die sich den Glauben und die Liturgie der frühen Christenheit bewahrt hat. 28 Punkte

Jedes Jury-Mitglied der Sachbuch-Bestenliste vergibt monatlich an vier Sachbücher je einmal 15, 10, 6 und 3 Punkte.

Die Jury der Sachbuch-Bestenliste: René Aguigah (Deutschlandfunk Kultur), Peter Arens (ZDF), Susanne Billig (Deutschlandfunk Kultur), Ralph Bollmann (F.A.S.), Stefan Brauburger (ZDF), Alexander Cammann (DIE ZEIT), Gregor Dotzauer (Der Tagesspiegel), Heike Faller (DIE ZEIT), Daniel Fiedler (ZDF), Svenja Flaßpöhler (Philosophie Magazin), Jenny Friedrich-Freksa (Kulturaustausch), Manuel J. Hartung (DIE ZEIT), Thorsten Jantschek (Deutschlandfunk Kultur), Inge Kutter (DIE ZEIT), Hannah Lühmann (DIE WELT), Ijoma Mangold (DIE ZEIT), Tania Martini (taz), Susanne Mayer (DIE ZEIT), Christoph Möllers (HU Berlin), Jutta Person (freie Literaturkritikerin), Bettina von Pfeil (ZDF), Jens-Christian Rabe (Süddeutsche Zeitung), Christian Rabhansl (Deutschlandfunk Kultur), Anne Reidt (ZDF), Anna Riek (ZDF), Stephan Schlak (Zeitschrift für Ideengeschichte), Hilal Sezgin (freie Autorin), Catrin Stövesand (Deutschlandfunk), Elisabeth von Thadden (DIE ZEIT), Julia Voss (Leuphana-Uni Lüneburg)

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