Update am Abend: Ostern marsch?

Spinat oder Brunnenkresse - der Brauch will es, dass am Gründonnerstag grüne Speisen auf den Tisch kommen. Dabei hat der Gründonnerstag mit der Farbe wohl wenig zu tun - der Name stammt vermutlich aus dem althochdeutschen "grunen" - also "greinen" oder "weinen". Am Donnerstag vor Ostern erinnert die Kirche an das Letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern, dem Neuen Testament zufolge verbrachte er die Nacht zum Karfreitag in Todesangst.

Greinen und Weinen - im Hier und Jetzt kein völlig entrückter Gemütszustand. Im Gegenteil: "Die Weltlage ist so, dass die Straßen eigentlich voll sein müssten", sagt Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative in der "Frankfurter Rundschau". Traditionell an Ostern trägt die Friedensbewegung ihre Anliegen in die Öffentlichkeit. Einst zu Hunderttausenden, in jüngeren Jahren eher mit überschaubaren Teilnehmerzahlen, aktuell könnte der Zulauf wieder größer werden.

Das Thema ist brennender denn je. Aber die Antworten zum Ukraine-Krieg sind nicht leicht - und umstritten. Bei vielen der bundesweiten Aktionen stehen ein Waffenstillstand und Friedensverhandlungen im Zentrum der Forderungen, mitunter - wie in Berlin - auch ein Ende von Waffenlieferungen und Sanktionen. Der Frankfurter Friedensforscher Bruno Schoch nennt die Bewegung ein "ziemliches Gemisch". Eine besondere Herausforderung dürfte auch die Abgrenzung zu rechten pro-russischen Gruppen werden.

In Berlin rufen Ukrainerinnen und Ukrainer bereits zu einer Alternativkundgebung auf. Waffenlieferungen seien "der einzige Garant für Frieden und Freiheit", sagt eine Sprecherin. Frieden schaffen mit Waffen? Harter Tobak für viele in der Friedensbewegung. "Den Frieden gewinnen - nicht den Krieg" setzt die Friedenskooperative dem als Berliner Ostermarsch-Motto entgegen.

Ein Satz, dem sie sich unmittelbar anschließen könne, sagt die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Annette Kurschus, im ZDF. Allerdings: Wenn das Völkerrecht derart massiv gebrochen werde, brauche es zu "einer nachhaltigen Friedensarbeit" auch Waffen. Auch, damit sie "möglichst schnell schweigen" und Gespräche auf Augenhöhe möglich seien. Und die Wahrheit sei auch: "Waffen alleine werden Frieden nicht schaffen."

Es ist ein schwieriger Spagat. Sie selbst werde sich Ostern mit den Passionsgeschichten beschäftigen, sagt Kurschus - Geschichten "durchzogen von Krieg und Gewalt", die zum Nachdenken über die Frage anhielten: "Was lernen wir daraus?"

Wie Russland Härte an einem Kind demonstriert: Mascha hat ein Bild gemalt und darauf den Krieg in der Ukraine kritisiert. Ihr Vater wurde festgenommen und sie kam in ein Kinderheim. Jetzt soll er das Sorgerecht verlieren.

Kiew deutet Verhandlungen über Krim an: Nach der geplanten Frühjahrsoffensive sei die Ukraine bereit, "die diplomatische Seite zu öffnen" - vorausgesetzt man erreiche die strategischen Ziele und stoße bis an die Verwaltungsgrenzen der Halbinsel vor, sagt der Vize des Präsidentenbüros in Kiew.

Laut London ranghoher russischer Kommandeur gefeuert: Nach Informationen von britischen Geheimdiensten hat Russland einen wichtigen Generaloberst in der Ostukraine entlassen. Grund seien militärische Misserfolge in der Region.

Macron und von der Leyen in Peking: Bei Gesprächen mit Staats- und Parteichef Xi macht Frankreichs Präsident klar, dass er bei der Suche nach einer Ukraine-Lösung auf China zählt. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen warnt Peking vor Waffenlieferungen an Russland und appelliert an Xi, das direkte Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu suchen.

Debatte über die Kindergrundsicherung: Viele sozial benachteiligte Kinder werden nicht satt, sagt Wolfgang Büscher vom Hilfswerk "Arche". Eine Schande sei es, dass die Koalition noch über die Kindergrundsicherung streite: "2025 hilft wenig, wir brauchen sie heute."

Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

29 Prozent mehr Fahrgäste in Bussen und Bahnen - diesen Zuwachs zählt das Statistische Bundesamt für 2022 im Linienverkehr im Vergleich zum Vorjahr. Die Fahrgastzahl erhöhte sich auf fast 10,2 Milliarden. Das waren allerdings immer noch 14 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019.

Künstliche Intelligenz durchdringt immer mehr unser Leben. Wohin geht die Reise? Digitalexperte Sascha Lobo über Chancen von KI - und Risiken, wenn wir die Entwicklung verschlafen.

Mit seinem Tiny House ist der Tierfilmer Andreas Kieling in der Eifel unterwegs und berichtet von seinen eindrücklichsten Erlebnissen mit Bären, Primaten und Elefanten. Kielings wilde Welt - die Jubiläumsstaffel mit drei neuen Folgen. (à 58 Minuten)

Jakob Fabian lebt Anfang der 1930er Jahre in Berlin. Tagsüber arbeitet er als Werbetexter in einer Zigarettenfabrik, nachts zieht er mit seinem besten Freund Labude durch Kneipen, Bordelle und Künstlerateliers. Bei einem Besuch im Cabaret lernt er Cornelia kennen. Fabian oder der Gang vor die Hunde - die preisgekrönte Roman-Verfilmung mit Tom Schilling. (vier Folgen à ca. 40-50 Minuten)

Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!