Angst vor Erdbeben: Tausende Istanbuler wollen Häuser testen

    Sorge vor Naturkatastrophe:Istanbul: Tausende wollen Erdbeben-Check

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    Zerstörung und Zehntausende Tote - der Metropole Istanbul droht eine ähnliche Katastrophe wie zuletzt in Syrien und der Türkei. Die Menschen wollen besser vorbereitet sein.

    Istanbul
    Istanbul
    Quelle: Imago

    Seit den verheerenden Erdbeben in der Südosttürkei mit Zehntausenden Toten steigt auch die Sorge der Menschen in Istanbul. Mehr als 110.000 Menschen hätten seitdem bei der Stadtverwaltung beantragt, ihre Wohnungen auf Erdbebensicherheit überprüfen zu lassen, sagte der Bürgermeister Istanbuls Ekrem Imamoglu.

    Schweres Erdbeben in nächsten Jahren wahrscheinlich

    Der Stadt, die offiziell 16 Millionen Einwohner hat, droht Wissenschaftlern zufolge in den kommenden Jahren ein Beben mit einer höheren Stärke als 7. Das Epizentrum des erwarteten Bebens liegt etwa 15 Kilometer vor der Stadt im Marmarameer.
    Die Erdbebenwarte Kandilli gab an, ein Beben der Stärke 7,4 bis zum Jahr 2030 habe eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent. Experten gehen von starker Zerstörung und Zehntausenden Toten aus. Ähnlich wie in der am 6. Februar zerstörten Region gilt auch die Bausubstanz in Istanbul in großen Teilen als nicht erdbebensicher.

    Bürgermeister: Keine illegalen Gebäude mehr dulden

    Imamoglu rief am Mittwoch zu einer großangelegten "Mobilisierung ohne Wenn und Aber" für die Metropole auf. Dazu zähle etwa, dass Gebäude verstärkt, das Erdbebenbudget erhöht und Gesetze geändert werden müssten. Das Budget für eine erdbebensichere Umgestaltung der Metropole Istanbul hatte er zuvor mit etwa 17 Milliarden Euro angegeben.
    Staatsführung und Politik müssten sich von Grund auf ändern, so Imamoglu. Die Erdbebenkatastrophe im Südosten des Landes habe gezeigt, dass Regierung und Opposition es nicht geschafft hätten, zusammenzuhalten.

    Wenn wir einen Feind suchen, dann ist es das Erdbeben.

    Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu

    Auch Bauamnestien müssten der Geschichte angehören. In der Vergangenheit waren darüber etliche illegal errichtete Gebäude legalisiert worden.

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    Quelle: dpa

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