Nach tagelangem Einsatz im Erdbebengebiet in der Türkei, sind mehrere Rettungsteams zurück in Deutschland. Die Suche nach Überlebenden sei schwer gewesen - aber teils erfolgreich.
Applaus, Blumen und Pralinen für die Helferinnen und Helfer: Mehrere Such- und Rettungsteams aus Deutschland sind nach tagelangem Einsatz im Erdbebengebiet der Türkei nach Hause zurückgekehrt.
Am Flughafen Köln/Bonn landete am Montagabend ein Flugzeug mit fast 100 Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks (THW) sowie der Hilfsorganisationen I.S.A.R. Germany und BRH Bundesverband Rettungshunde.
Dankbarkeit bei den Menschen
Bei ihrer Ankunft wurden sie von Familienangehörigen, Kameraden und in Deutschland lebenden Türken mit lautem Jubel empfangen.
Cansu Güler ist mit Rosen gekommen. "Meine Heimat hilft unserer Heimat, das ist so wunderbar. Wir sind hier geboren und aufgewachsen, aber die Türkei ist auch unsere Heimat."
Die Hoffnung schwindet eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben - doch noch gelingt die Rettung Überlebender immer wieder. Indes wird das Ausmaß der Katastrophe immer deutlicher.
Angehörige empfangen Rettungsteams
Gülsah Demirhan und zwei Freundinnen halten eine deutsche und eine türkische Flagge nebeneinander. "Ich habe viele Freunde im Erdbebengebiet", erzählt Demirhan.
Mit vielen anderen Menschen bilden sie ein Spalier, als die Retter zwei Stunden später als erwartet in die Ankunftshalle treten. Ein Mädchen hält ein Schild mit der Aufschrift: "Willkommen! Du bist der beste Papa der Welt!" - ehe es seinem Vater in die Arme fällt.
Erleichterung bei THW-Einsatzleiter
Auch THW-Einsatzleiter Jörg Eger freut sich auf seine Familie.
"Aber wir sind froh, dass wir einen Beitrag leisten konnten und erleichtert, dass wir alle gesund wieder zurück gekommen sind", sagt er.
Vor einer Woche haben die verheerenden Erdbeben die Türkei und Syrien erschüttert. Das "ZDF spezial" blickt auf das unfassbare menschliche Leid und spricht mit Helfern.
Auch Hunde im Einsatz
Das THW-Team war am Mittwoch mit vier Hunden sowie 16 Tonnen Ausrüstung in der Türkei eingetroffen. In der Nacht zum Sonntag hatte es gemeinsam mit türkischen Helfern eine 88-Jährige lebend aus Trümmern im Erdbebengebiet gerettet.
Das Team der in Nordrhein-Westfalen beheimateten Organisationen I.S.A.R. und BRH war mit sieben Hunden seit vergangenem Dienstag in Kirikhan im Einsatz und hat nach eigenen Angaben dort vier Menschen lebend aus den Trümmern gerettet.
Darunter war auch eine Frau, die in einer rund 50 Stunden dauernden Rettungsaktion aus einem eingestürzten Gebäude befreit wurde.
Wie ist die Situation im Katastrophengebiet eine Woche nach dem Erdbeben? ZDF-Reporterin Britta Jäger berichtet aus dem türkischen Adana.
Helferin: "Dimension des Geschehens unvorstellbar"
Notarzt Daniel Lankers, der der verschütteten 40-Jährigen immer wieder Mut zugesprochen hatte, wird bei seiner Ankunft in Köln/Bonn von den Wartenden besonders laut bejubelt und gefeiert. Die Frau war nach ihrer Rettung im Krankenhaus gestorben.
Astrid Kalff von I.S.A.R. hatte ihre Hündin Hope immer wieder über die Trümmer geschickt.
"Die Wahrscheinlichkeit, noch jemand lebend zu finden, war äußerst gering", sagt sie. "Aber am Ende hat unser Team vier Leben gerettet - das macht uns sehr stolz."
- Spendenaufruf für Türkei und Syrien
Schwere Erdbeben haben Teile der Türkei und Syriens erschüttert. Tausende Menschen sind ums Leben gekommen, die Zahlen steigen.