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Ankündigung von Putin : Russland stationiert Atomwaffen in Belarus

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Laut Russlands Präsident Wladimir Putin ist es kein Verstoß gegen internationale Verträge: Moskau stationiert im Nachbarland Belarus Atomwaffen.

Russlands Präsident Putin bei einem Treffen mit Transportminister Vitaly Savelyev in Moskau
Russlands Präsident Wladimir Putin.
Quelle: AP

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Stationierung taktischer Atomwaffen in der ehemaligen Sowjetrepublik Belarus angekündigt. Darauf hätten sich Moskau und Minsk geeinigt, sagte Putin am Samstagabend im Staatsfernsehen. Russland verstoße damit nicht gegen internationale Verträge, betonte der Kremlchef. Putin verwies auf die Stationierung von Atomwaffen der USA auf dem Gebiet von deren Verbündeten in Europa.

Zudem kündigte der russische Präsident an, in der Ukraine Geschosse mit abgereichertem Uran einzusetzen, falls Kiew solche Munition vom Westen geliefert bekomme.

Russland führt seit mehr als einem Jahr einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Belarus und dessen Machthaber Alexander Lukaschenko gehören zu Moskaus engsten Verbündeten.

Das Auswärtige Amt kritisiert Russlands Ankündigung, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren. Das sei ein weiterer Versuch der nuklearen Einschüchterung.

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ZDF-Korrespondent: "Reaktion auf Ankündigung Großbritanniens"

"Putins Ankündigung ist eine direkte Reaktion auf die Ankündigung Großbritanniens, abgereicherte Uranmunition an die Ukraine zu liefern", sagt ZDF-Korrespondent Christian Semm:

"Dass es eine Reaktion geben würde, war klar. Und sie zeigt deutlich, dass der Westen weiter davon ausgehen muss, dass Putin von seinen Zielen in der Ukraine keinen Milimeter zurückweichen wird, ganz im Gegenteil. Belarus wird Russland dabei helfen. Sein Verbündeter, der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko, steht weiter eng an Putins Seite.
Christian Semm, ZDF-Korrespondent in Moskau

Putins Ankündigung, Atomwaffen in Belarus zu stationieren, sei eine direkte Reaktion auf die Ankündigung Londons, Uran-Munition in die Ukraine zu liefern, meint Christian Semm.

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Iskander-Raketenkomplexe an Belarus übergeben

Taktische Atomwaffen haben eine geringere Reichweite als Interkontinentalraketen. Damit reagiert Russland auf die Spannungen mit der Nato im Zuge von Putins Krieg gegen die Ukraine. Konkret handele es sich um eine Reaktion auf die mögliche Lieferung von Uranmunition aus Großbritannien an die Ukraine. Die Geschosse mit abgereichertem Uran haben eine besondere Durchschlagskraft, um etwa Panzer zu zerstören.

Der belarussische Machthaber Lukaschenko habe schon lange darum gebeten, atomare Waffen auf seinem Staatsgebiet zu stationieren, sagte Putin im Fernsehen. Dem Nachbarland seien auch schon Iskander-Raketenkomplexe übergeben worden. Am 1. Juli werde der Bau eines Schachts für die Atomwaffen in Belarus abgeschlossen sein, kündigte der Kremlchef an. Aus Minsk gab es dazu zunächst keine Angaben.

Putin fordert immer wieder Abzug von Atomwaffen aus Deutschland

Putin hatte die USA in der Vergangenheit immer wieder aufgefordert, Atomwaffen aus Deutschland abzuziehen, weil Moskau sich dadurch in seiner Sicherheit bedroht sieht. Russland stationiert keine strategischen Atomwaffen in Belarus, die etwa auch die USA erreichen könnten. Die Reichweite taktischer Atomwaffen wird mit mehreren Hundert Kilometer angegeben. Die Sprengwirkung liegt demnach zwischen 1 und 50 Kilotonnen TNT.

Berlin: Putin betreibt "nukleare Einschüchterung"

Die Ankündigung Putins ist bei der Bundesregierung auf Kritik gestoßen. Im Auswärtigen Amt in Berlin war am Samstagabend von einem "weiteren Versuch der nuklearen Einschüchterung" die Rede. Weiter hieß es: "Der von Präsident Putin gezogene Vergleich zur Nuklearen Teilhabe der Nato ist irreführend und kann nicht dazu dienen, den von Russland angekündigten Schritt zu begründen. Zudem habe sich Belarus international in mehreren Erklärungen darauf festgelegt, frei von Nuklearwaffen zu sein.

Die US-Regierung sieht erst einmal keinen Handlungsbedarf. "Wir haben keine Gründe gesehen, unsere eigene strategische nukleare Haltung anzupassen, noch irgendwelche Hinweise darauf, dass Russland den Einsatz einer Atomwaffe vorbereitet", sagte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Adrienne Watson, am Samstag. Man werde die Auswirkungen von Putins Bekanntgabe im Auge behalten.

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10.06.2023
von Christoph Wiesel
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