Lettland nicht grundsätzlich gegen Bodentruppen in Ukraine

    Debatte über Einsatz in Ukraine:Riga nicht grundsätzlich gegen Bodentruppen

    |

    Eine Truppenentsendung in die Ukraine nicht ausschließen? Die Überlegung von Frankreichs Präsident Macron stoßen auf breite Ablehnung - aber nicht überall.

    Lettische Flagge
    Lettland betont, dass es seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine militärische Unterstützung leiste.
    Quelle: picture alliance / Russian Look

    Lettland steht einem Einsatz westlicher Bodentruppen in der von Russland angegriffenen Ukraine nicht grundsätzlich abweisend gegenüber. "Lettland prüft weiterhin viele verschiedene Möglichkeiten, die Unterstützung für die Ukraine zu stärken", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums des baltischen EU- und Nato-Landes der dpa.

    Sollte es zu einer Einigung der Nato-Verbündeten über die Entsendung von Truppen in die Ukraine kommen, würde Lettland eine Teilnahme in Betracht ziehen.

    Sprecher des Verteidigungsministeriums Lettland

    Der Ministeriumssprecher verwies darauf, dass Lettland seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine militärische Unterstützung leiste. Die Hilfe umfasse nicht nur Waffenlieferungen, sondern auch die Ausbildung ukrainischer Soldaten in Lettland und bei Verbündeten, sagte er.
    Macron lädt zu Unterstützer-Konferenz für die Ukraine
    Bundeskanzler Scholz bleibt bei seinem Nein zur Taurus-Lieferung an die Ukraine. Frankreichs Präsident hingegen will nun sogar den Einsatz von Bodentruppen nicht mehr ausschließen.27.02.2024 | 3:25 min

    Macron: Es "darf nichts ausgeschlossen werden"

    Auch Litauens Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas hatte zuvor die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass das baltische EU- und Nato-Land Soldaten in das von Russland angegriffene Land entsenden könnte. Zugleich betonte er, dass die nur für Ausbildungszwecke infrage käme, nicht für eine Beteiligung an Kampfhandlungen.
    Auslöser der Debatte: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte sich am Montag zum Entsenden westlicher Bodentruppen in die Ukraine geäußert. "Es gibt heute keinen Konsens darüber, offiziell Bodentruppen zu entsenden", sagte er nach einer Ukraine-Hilfskonferenz in Paris. "Aber in der Dynamik darf nichts ausgeschlossen werden. Wir werden alles tun, was nötig ist, damit Russland diesen Krieg nicht gewinnen kann."
    Die Überlegungen von Macron stießen am Dienstag in Europa auf breite Ablehnung. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erteilte dem Ansinnen eine klare Absage. Auch andere westliche Verbündete äußerten sich ablehnend.
    Militärexperte Oberst a.D. Wolfgang Richter bei ZDFheute live 
    Westliche Bodentruppen in die Ukraine zu schicken, sei enorm gefährlich, so Oberst a.D. Richter.27.02.2024 | 23:50 min

    USA: Keine Soldaten in Kampfeinsatz in der Ukraine

    Für Deutschland sagte Bundeskanzler Scholz, auch für die Zukunft gelte, "dass es keine Bodentruppen, keine Soldaten auf ukrainischem Boden gibt, die von europäischen Staaten oder Nato-Staaten dorthin geschickt werden". Auf diese Haltung hätten sich auch die Teilnehmerstaaten der Ukraine-Konferenz geeinigt.
    Aus dem Weißen Haus in Washington erklärte Adrienne Watson, Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, US-Präsident Joe Biden habe "deutlich gemacht, dass die USA keine Soldaten in den Kampfeinsatz in der Ukraine schicken werden". 
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Patriot-System
    Liveblog
    Quelle: dpa, AFP
    Thema

    Aktuelle Nachrichten zur Ukraine