Die blutigen Kämpfe um Bachmut verlagern sich offenbar mehr ins Zentrum der Stadt. Wagner-Chef Prigoschin spricht von "endlosen Reserven", die die Ukraine in die Schlacht werfe.
Die heftigen Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut verlagern sich nach Angaben beider Seiten immer mehr ins Zentrum der Stadt. Angriffseinheiten der Söldnertruppe Wagner rückten "aus verschiedenen Richtungen" verstärkt in Richtung Zentrum vor und versuchten, "die Verteidigungsstellung unserer Truppen zu durchbrechen", erklärte der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, am Montag.
Alle Versuche des Feindes, die Stadt einzunehmen, würden aber zurückgeschlagen - mit Panzern, Artillerie und anderer Feuerkraft, teilt der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, so Syrskyj.
Unterdessen teilte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in Onlinemedien mit: "Je näher wir dem Stadtzentrum kommen, umso heftiger die Kämpfe und umso mehr Artillerie gibt es."
Sowohl die russische als auch die ukrainische Seite erleiden schwere Verluste bei den Kämpfen in Bachmut. Ein ukrainisches Freiwilligenbataillone will vor Ort helfen.
Prigoschin räumte ein, dass die Ukrainer "um jeden Meter" kämpften. Die ukrainischen Truppen kontrollieren den Westen der Stadt, die russischen Söldner-Einheiten den größten Teil des Ostens. Die Frontlinie bildet nach britischen Geheimdienstangaben der Fluss Bachmutka, der durch die Stadt fließt.
Prgoschin: Ukraine wirft "endlose Reserven" in die Schlacht
Die ukrainische Armee werfe "endlose Reserven" in die Schlacht, so Prgoschin weiter. Die Söldner der Gruppe Wagner spielen in dem Kampf um Bachmut eine zentrale Rolle.
Vergangene Woche hatte die Söldnertruppe erklärt, den Ostteil von Bachmut eingenommen zu haben. Zuletzt hatte die ukrainische Armee erklärt, der erbitterte Kampf um Bachmut trage dazu bei, Zeit für die Vorbereitung einer Gegenoffensive gegen die russische Armee zu gewinnen.
Bachmut ist bereits seit dem vergangenen Sommer heftig umkämpft. Die Ukraine setzt einiges ein, um die Stadt zu verteidigen. Einige Experten stellen den Sinn weiterer Kämpfe um die Stadt in der Region Donezk in Frage - Beobachter zweifeln an der strategischen Bedeutung Bachmuts.
Sabine Adler bei "maybrit illner"
Kuleba: Bachmut leidet, damit andere Städte nicht leiden müssen
Die Stadt hat jedoch angesichts der seit Monaten andauernden Gefechte mit großen Verlusten mittlerweile für beide Seiten eine hohe symbolische Bedeutung erlangt.
Je länger Bachmut verteidigt werde, desto größer sei "die Wahrscheinlichkeit, dass andere Städte nicht das gleiche Schicksal erleiden", hatte der ukrainische Außenminister Dmytro am Samstag der "Bild am Sonntag" gesagt.
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