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Zwei Gruppen bekennen sich : Rechtsextreme Milizen Angreifer von Belgorod?

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Wer verübte die Anschläge auf die russische Region Belgorod? Zwei rechte, militante und angeblich russische Gruppen bekennen sich dazu. Das ist bisher bekannt.

Moskau beschuldigt die Ukraine, das russische Belgorod angegriffen zu haben. Dazu bekannt hat sich aber eine putinfeindliche russische Gruppe. Timm Kröger mit einer Einschätzung.

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Wer sind die Mitglieder der Milizen?

  • Das "Russische Freiwilligenkorps" trat im März mit der Behauptung in Erscheinung, in der Grenzregion Brjansk erstmals nach Russland eingedrungen zu sein. Angeführt wird es von Denis Nikitin (eigentlich Kapustin), einer bekannten Figur in der russischen Hooligan- und rechtsextremen Szene. Er organisierte in der Ukraine Kampfsport-Veranstaltungen und hatte eine eigene Modemarke. Russland stuft ihn als "Terroristen" ein.
  • Auch die Anfang 2022 gegründete Miliz "Freiheit Russlands" wird von Moskau als "terroristisch" eingeordnet. Ihr politischer Anführer ist der ehemalige russische Parlamentsabgeordnete Ilja Ponomarjow, der 2014 als einziger gegen die Annexion der Krim gestimmt hatte und anschließend in die Ukraine auswanderte.
Karte: Russland, Ukraine, Belgorod
Quelle: ZDF
  • In der Berichterstattung der ukrainischen Medien über den jüngsten Angriff in Belgorod stand ein Vertreter der Miliz mit Decknamen "Caesar" im Vordergrund. Die Nachrichtenagentur AFP hatte ihn im Dezember an der Ostfront der Ukraine interviewt. Er kämpfe "gegen das Regime von Wladimir Putin", sagte er damals und bezeichnete sich als russischen Patrioten und "rechten Nationalisten". Er stamme aus St. Petersburg und sei Physiotherapeut.

Das russische Investigativ-Portal Agentstvo rechnet ihn der rechtsextremen nationalistischen Szene zu. Beide Gruppen geben an, über hunderte Kämpfer zu verfügen.

Was sind die Ziele der Gruppen?

  • Erklärtes Ziel beider Gruppen ist es, Putin zu stürzen. Das Russische Freiwilligenkorps unternimmt eigenen Angaben zufolge Aufklärungs- und Sabotageaktionen auf russischem Gebiet. Die Einsätze in der Ukraine würden mit der ukrainischen Armee koordiniert, auf russischem Territorium agiere das Korps unabhängig, hatte ein Kämpfer mit Decknamen Fortune im März AFP gesagt. Das Korps kämpfe für "einen russischen Nationalstaat auf dem Gebiet der mehrheitlich von ethnischen Russen bewohnten Regionen", sagte einer seiner Vertreter, Wladimir "Kardinal", dem unabhängigen russischen Onlinemedium Sota im April.
  • Die Miliz "Freiheit für Russland" bezeichnet sich selbst als eine Gruppe von "Partisanen", die "ein neues, freies Russland" aufbauen wolle. Auf ihrer Website heißt es, die Gruppe organisiere Anschläge auf die russische Militär- und Eisenbahninfrastruktur. "Caesar" kündigte nach dem Angriff in Belgorod im ukrainischen Fernsehen an, das Ausmaß der Einsätze würde "mit der Zeit zunehmen".

Zu den Kämpfen in der russischen Grenzregion Belgorod gibt es widersprüchliche Meldungen. Die Behörden behaupten, die Angriffe seien vorbei. Rebellenvertreter weisen das zurück.

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Wie sind die Gruppen ausgerüstet?

Kiew spricht von einem "internen" Problem Russlands und schweigt über mögliche Verbindungen zu den beiden Gruppen, die selbst auch keine Auskunft über ihre Finanziers geben. Ponomarjow sagte dem britischen Radiosender LBC diese Woche, dass die Ukrainer "uns bei der Ausbildung unserer Streitkräfte helfen und uns mit der notwendigen Ausrüstung versorgen". Die Miliz gab auf Twitter an, über französische RT61-Mörser zu verfügen.

Bei dem Angriff in der Region Belgorod waren den russischen Behörden zufolge Mörser, Artillerie und Drohnen im Einsatz. Die Angreifer selbst veröffentlichten Videos aus einem gepanzerten Truppentransporter, der angeblich vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB stammt, der die Grenzschutztruppen kontrolliert.

Gehen die Gefechte in Belgorod weiter?

Die Behörden behaupten, die Angriffe seien vorbei. Rebellenvertreter weisen das zurück.

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Wie reagiert der Kreml darauf?

Der Kreml betonte, es handele sich bei den Angreifern um ukrainische Kämpfer und nicht um russische Aufständische. Moskau beschuldigt Kiew, den Überfall geplant zu haben, um von der angeblichen Niederlage im ostukrainischen Bachmut abzulenken. Jewgeni Prigoschin, der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, warf Moskau angesichts der Angriffe auf russischem Gebiet Versagen vor. Er sagte:

Es fehlt an Führung, Wille und Menschen, die bereit sind, ihr Land zu verteidigen.
Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnergruppe Wagner

Der ehemalige Separatistenführer Igor Strelkow spottete im Onlinedienst Telegram: "Ein durchschlagender militärischer Erfolg! Meine Glückwünsche an den Generalstab."

Der populäre Telegram-Kanal Rybar erklärte zu den Angriffen, die Ukraine verfolge damit das Ziel, in Russland "Panik zu verbreiten".

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06.06.2023
von Farah Schlink
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