Flüchtlingskosten: Faeser skeptisch bei Rufen nach mehr Geld

    Flüchtlingskosten in Kommunen:Faeser skeptisch bei Rufen nach mehr Geld

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    Faeser lehnt einen Aufnahme-Stopp von Flüchtlingen ab. Und ist skeptisch bei Forderungen nach mehr Unterstützung. Allerdings würden vermehrt Tatverdächtige aus der Ukraine stammen.

    Geflüchteter in Unterkunft
    Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind eine Million Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Kommunen stoßen an ihre Grenzen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser lehnt eine Obergrenze ab.06.04.2023 | 2:06 min
    Bundesinnenministerin Nancy Faeser kann Forderungen der Kommunen nach mehr Geld vom Bund für die Unterbringung von Flüchtlingen und Migranten nicht nachvollziehen.
    "Ich finde es seltsam, wenn jetzt schon - Anfang April dieses Jahres - gesagt wird, das Geld für dieses Jahr reiche nicht aus", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

    Der Bund hat schon im vergangenen Jahr sehr viel Geld zur Verfügung gestellt - 4,4 Milliarden Euro. Außerdem haben wir die Sozialleistungen für die Flüchtlinge aus der Ukraine übernommen.

    Nancy Faeser, Bundesinnenministerin

    Für dieses Jahr habe der Bund den Ländern und Kommunen frühzeitig 2,75 Milliarden Euro an zusätzlicher Unterstützung zugesagt. Faeser verwies auf einen Bund-Länder-Gipfel mit Kanzler Olaf Scholz (SPD), bei dem am 10. Mai über die Flüchtlingskosten beraten werden soll.

    SPD: Lage in den Kommunen muss gemeinsam bewältigt werden

    Faeser räumte ein, dass die Situation der Kommunen sehr schwer sei. Die Lage müsse gemeinsam bewältigt werden. Die Zahl der Flüchtlinge zu begrenzen, lehnte sie ab.
    "Wir erleben einen furchtbaren Krieg mitten in Europa. Acht von zehn Geflüchteten kommen aus der Ukraine. Da kann es keine Höchstgrenzen für Menschlichkeit geben."

    Faeser: Vermehrt Tatverdächtige aus der Ukraine

    Kinder und Jugendliche unter den Kriegsflüchtlingen müssten "bestmöglich" betreut werden, auch, damit sie nicht straffällig würden, mahnte Faeser. "Menschen, die aus dem Krieg geflüchtet sind, bringen furchtbare Erfahrungen mit. Solche Gewalterfahrungen können nachwirken."
    Ein Drittel der mehr als eine Million geflüchteten Ukrainer in Deutschland sei unter 18 Jahre alt. Das werde auch in der Kriminalstatistik sichtbar. "Im letzten Jahr hatten wir über 3700 tatverdächtige Kinder und Jugendliche aus der Ukraine. 2021, vor Putins Krieg, waren es wenige hundert", sagte die Ministerin.
    Auf dem Bild sind mehrere Polizeibeamten im Einsatz zu sehen, welche eine Person festgenommen haben.
    Die heute vorgestellte polizeiliche Kriminalstatistik zeigt: die Anzahl der Straftaten ist deutschlandweit wieder gestiegen. Besonders stark war der Anstieg bei Taschendiebstahl, Ladendiebstahl, Wohnungseinbrüchen und Wirtschaftskriminalität.30.03.2023 | 2:02 min

    Ministerin: Straftäter müssen konsequent abgeschoben werden

    In Europa werden nach Auffassung Faesers ausländische Straftäter noch nicht konsequent abgeschoben.
    "Das Kernproblem ist, dass Herkunftsstaaten ihre Bürger nicht zurücknehmen. Ich bin sehr aktiv unterwegs für ein gemeinsames europäisches Asylsystem und für gemeinsame Regeln bei den Rückführungen. Dazu dienen Migrationsabkommen mit Herkunftsstaaten, über die wir jetzt verhandeln."
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    Quelle: dpa,KNA
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