Russische Militärflugzeuge nahe Polen abgefangen

    Nato:Russische Kampfjets nahe Polen abgefangen

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    Nahe Polen haben niederländische Jets drei russische Militärflugzeuge abgefangen. Ministerpräsident Morawiecki rief zu Wachsamkeit und Ruhe auf. Aus Moskau gab es keine Reaktion.

    Schweden, Gotland: Ein Blick auf russische Kampfjets, die den Luftraum östlich von Gotland, Schweden, verletzen. Schweden sagt, dass vier russische Kampfjets am Mittwoch seinen Luftraum über der Ostsee verletzt haben. (Symbolbild)
    Russische Kampfjets sollen laut Nato nahe Polen abgefangen worden sein. (Archiv-Bild)
    Quelle: dpa

    Niederländische Kampfflieger haben drei russische Militärflugzeuge nahe dem polnischen Luftraum abgefangen. Die beiden F-35 hätten die russischen Maschinen identifiziert, begleitet und dann einem anderen Nato-Partner übergeben, teilte das niederländische Verteidigungsministerium am Montagabend in Den Haag mit. Zuerst hatte es geheißen, dass die Flugzeuge über Polen abgefangen worden seien.

    Kampfjets näherten sich Nato-Gebiet

    Demnach näherten sich die Flugzeuge aus Richtung Kaliningrad der Grenze des polnischen Nato-Luftraums. Bei den russischen Maschinen habe es sich um ein Aufklärungsflugzeug sowie zwei flankierende Jagdflugzeuge gehandelt. Zum Schutz des Nato-Luftraumes sind für Februar und März acht niederländische F-35 in Polen stationiert.

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    Immer wieder kommt es im Luftraum über der Ostsee zu Zwischenfällen zwischen Nato-Streitkräften und Russland. Die Eskortflüge sind dabei auch eine Art Machtdemonstration.
    von Jan Schneider
    Russischer Kampfjet SU-27
    "Nach der Identifizierung stellte sich heraus, dass es sich um drei Flugzeuge handelte: eine russische IL-20M Coot-A, die von zwei Su-27 Flankern begleitet wurde. Die niederländischen F-35 übergaben den Geleitschutz an die Nato-Partner."

    Polen ruft zu Ruhe und Wachsamkeit auf

    Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki reagierte gelassen: "Putin und der Kreml werden weitergehen - zu immer mehr Provokationen. Sie werden die Wachsamkeit, den Zusammenhalt und die Einheit der Nato auf die Probe stellen", sagte er. "Deshalb müssen wir ruhig bleiben und schnell - aber einig - mit unseren Verbündeten reagieren. Hier haben alle Prozeduren noch einmal funktioniert."

    Was die russischen Provokationen betrifft, so muss sich jeder der russischen Bedrohung bewusst sein und sie wahrnehmen. Sie ist da, und sie wird da sein, leider, solange der Konflikt in der Ukraine nicht mit einem ukrainischen Sieg endet.

    Mateusz Morawiecki, Ministerpräsident Polens

    In diesem Zusammenhang erinnerte Morawiecki an einen Vorfall vom 15. November letzten Jahres, als während des russischen Raketenbeschusses auf die Ukraine eine Rakete auf polnischem Gebiet nahe der polnisch-ukrainischen Grenze in Przewodów einschlug. Bei der Explosion starben zwei Menschen.

    Keine Reaktion aus Moskau

    Das russische Verteidigungsministerium reagiert nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme. Kaliningrad ist eine russische Enklave an der Ostseeküste, die zwischen den Nato- und EU-Mitgliedern Polen und Litauen liegt. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine sind die Nato-Staaten besorgt.
    Zur Zeit wird diskutiert, ob die Ukraine Kampfjets von den Nato-Staaten bekommt. Vor Beratungen der westlichen Verbündeten über weitere Waffenlieferungen in die Ukraine hat Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bekräftigt, dass die Bereitstellung von Kampfjets für die Bundesregierung derzeit kein Thema sei.
    Zuletzt hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für Kampfjets beworben, wie ZDF-Korrespondent Ulf Röller berichet. Deshalb übe er weiter Druck auf die EU aus:
    Anmerkung der Redaktion: Zunächst hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, die russischen Kampfflugzeuge seien über Polen abgefangen worden. Die Jets hatten sich jedoch nur dem polnischen Luftraum genähert.
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    Quelle: ZDF, Reuters, dpa
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