Luftangriffe: Klitschko zog Evakuierung von Kiew in Erwägung
Russische Luftangriffe im Winter:Klitschko zog Evakuierung Kiews in Erwägung
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Kiew evakuieren: Das hat Vitali Klitschko, Bürgermeister der Stadt, nach eigenen Angaben im Winter in Erwägung gezogen. Grund seien die massiven russischen Luftangriffe gewesen.
Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, erklärt, man sei "nah dran" gewesen, die Menschen in der Hauptstadt zu evakuieren. (Archivbild)
Quelle: dpa
Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hat nach eigenen Angaben wegen der massiven russischen Luftangriffe auf die Infrastruktur im Winter die Evakuierung der ukrainischen Hauptstadt in Betracht gezogen. Klitschko sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND):
"Der schlimmste Blackout dauerte 14 Stunden. Da gab es keinen Strom, kein Wasser, keine Heizung", so Klitschko weiter. Glücklicherweise sei das Wetter mild gewesen.
Die Infrastruktur der Stadt mit ihren knapp drei Millionen Einwohnern sei nur durch "sehr viel Kraft und Energie" vor dem Zusammenbruch bewahrt worden, erklärte Klitschko weiter. Die Mitarbeiter der kommunalen Unternehmen hätten rund um die Uhr gearbeitet.
Klitschko: Ampel trifft Entscheidungen zu langsam
Über das deutsche Luftverteidigungssystem Iris-T sagte Klitschko: Das Abwehrsystem habe bei den Luftangriffen auf Kiew "Tausende" Menschenleben gerettet. "Unsere Militärs sind von Iris-T begeistert. Jeder Schuss ist ein Treffer, keiner geht vorbei."
Klitschko dankte den Deutschen, übte aber auch Kritik an der Bundesregierung: "Deutschland ist einer der größten Unterstützer der Ukraine, was die finanzielle Hilfe und was Waffenlieferungen betrifft", sagte Klitschko.
Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe hilft Menschen in der Ukraine und auf der Flucht. Gemeinsam sorgen die Organisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und UNICEF Deutschland für Unterkünfte und Waschmöglichkeiten, für Nahrungsmittel, Kleidung, Medikamente und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Auch psychosoziale Hilfe für Kinder und traumatisierte Erwachsene ist ein wichtiger Bestandteil des Hilfsangebots.
Klitschko äußerte sich zugleich siegesgewiss. "Wir sind sehr, sehr motiviert. Wir gewinnen diesen sinnlosen Krieg. Russland hat keine Chance." Er warnte vor den Konsequenzen einer Niederlage. "Sollten wir verlieren, würde Putin Polen angreifen."
Klitschko: Putin will altes sowjetisches Imperium aufbauen
Ziel des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei, das alte sowjetische Imperium aufzubauen. "Dazu gehörte viele Jahre lang auch ein Teil Deutschlands. Deswegen ist es so wichtig, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen."
Phoebe Gaa über die Pläne Putins ein Jahr nach dem Angriff auf die Ukraine:
"Einen Strategiewechsel lässt der russische Präsident nicht erkennen", so ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa. Das hätten seine Worte bei der 'Rede zur Lage der Nation' und beim 'Tag des Vaterlandsverteidigers' gezeigt.24.02.2023 | 2:14 min
Zu möglichen Verhandlungen mit dem Kreml sagte er: "Wir sind bereit dazu, Kompromisse zu finden, aber erst dann, wenn der letzte russische Soldat das Gebiet der Ukraine verlassen hat." Einen Teil der Ukraine an Russland zu übergeben, sei aber kein Kompromiss. Zur Ukraine gehöre auch die Schwarzmeer-Halbinsel Krim, die Moskau 2014 völkerrechtswidrig annektiert hatte.
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