Stoltenberg: Putin soll verstehen, dass er nicht gewinnt

    Stoltenberg in Washington:Kiews Gegenoffensive ist Zeichen an Putin

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    Nato-Generalsekretär Stoltenberg sprach in Washington über Fortschritte der ukrainischen Gegenoffensive. Er sieht darin einen Weg, Russland an den Verhandlungstisch zu zwingen.

    Joe Biden (r), Präsident der USA, trifft sich mit Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär, im Oval Office des Weißen Hauses.
    US-Präsident Joe Biden unterhält sich mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg über den Krieg in der Ukraine.
    Quelle: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa

    Die ukrainischen Truppen machen nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei ihrer Gegenoffensive Fortschritte. Das stärke die Verhandlungsposition der Ukraine, falls sich eine Möglichkeit biete, den russischen Invasionskrieg diplomatisch zu beenden, sagte Stoltenberg am Dienstag bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken.
    "Wir wissen, dass die Ukrainer am Verhandlungstisch umso bessere Karten haben werden, je mehr Land sie befreien können", fügte er hinzu. Eine starke Position bei den Verhandlungen mache es wahrscheinlicher, dass Kremlchef Wladimir Putin begreife, "dass er diese Schlacht nie und nimmer gewinnen wird".
    Es sei noch zu früh für ein Urteil, räumte Stoltenberg ein, betonte aber:

    Die Unterstützung, die wir gemeinsam für die Ukraine leisten, macht sich jetzt, während wir hier sprechen, auf dem Schlachtfeld bemerkbar.

    Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär

    US-Außenminister sichert weitere Unterstützung zu

    Blinken hat der Ukraine mit Blick auf den im Juli geplanten Nato-Gipfel in Vilnius weitere Unterstützung in Aussicht gestellt. "Ich gehe davon aus, dass man im Zuge des Gipfels ein starkes Paket an politischer und praktischer Unterstützung für die Ukraine sehen wird", sagte Blinken.
    Der Gipfel des Verteidigungsbündnisses ist für den 11. und 12. Juli in der Hauptstadt Litauens geplant.
    Stoltenberg traf Selenskyj in Kiew:

    Treffen mit Biden im Weißen Haus

    Nach dem Treffen mit Blinken traf Stoltenberg wenig später US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus. Dort machte er deutlich, dass der russische Angriffskrieg in der Ukraine auch ein Angriff auf die Grundwerte freier Menschen sei.
    Deshalb dürfe Putin den Krieg nicht gewinnen - dies würde die Welt "gefährlicher" machen und die Botschaft an autoritär geführte Staaten in der ganzen Welt senden, dass sich die Anwendung militärischer Gewalt auszahle, warnte er.

    15 Monate Krieg

    Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 15 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg. Die auch mit westlichen Waffen ausgerüstete ukrainische Armee befindet sich seit einigen Tagen in der Anfangsphase einer riskanten Gegenoffensive, bei der sie hofft, den Kriegsverlauf erheblich zu ihren Gunsten ändern zu können. Die Nato unterstützt die Ukraine zwar, will aber nicht selbst in den Krieg hineingezogen werden.
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    Quelle: dpa, AP
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