Pistorius: Erste Leopard-2-Panzer bis April in der Ukraine

    Verteidigungsminister bei Truppe:Pistorius: Erste Panzer bis April in Ukraine

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    Bis Anfang April will der Bundesverteidigungsminister die ersten Leopard-2-Panzer an die Ukraine geliefert haben. Das sagte Pistorius bei seinem Antrittsbesuch bei der Bundeswehr.

    Verteidigungsminister Boris Pistorius will die erste ukrainische Kompanie mit deutschen Kampfpanzern Leopard schnell einsatzbereit haben. Angepeilt sei, dass diese bis "Ende März, Anfang April" in der Ukraine sei, sagte der SPD-Politiker an diesem Donnerstag in Sachsen-Anhalt. Pistorius absolvierte dort seinen ersten Besuch bei Soldaten.
    Der Minister wies Fragen zurück, ob die Bundesregierung zu zögerlich gewesen sei und verwies auf nötige Gespräche mit Verbündeten.

    Wir haben nicht gezögert, wir haben verhandelt.

    Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius

    Pistorius kam am Morgen auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow an, wo ihm gezeigt werden sollte, wo Männer und Frauen des Logistikbataillons 171 mit Handfeuerwaffen und Panzergrenadiere im scharfen Schuss mit dem Schützenpanzer Puma üben.

    Pistorius: Lücken bei der Bundeswehr schließen

    Die Bundesregierung will die durch Waffenlieferungen an die Ukraine entstehenden Lücken bei der Bundeswehr möglichst rasch schließen. Pistorius kündigte dazu am Mittwochabend Gespräche mit der Rüstungsindustrie an, die womöglich schon kommende Woche stattfinden sollen.
    Matthias Fornoff im Gespräch mit Sönke Neitzel
    17.01.2023 | 2:46 min
    Verteidigungsminister Boris Pistorius müsse eine Neugründung der Streitkräfte gelingen, sagt Militärexperte Sönke Neitzel im ZDF:
    Aus SPD und Union kommen zugleich Forderungen, die Rüstungsproduktion in Europa besser zu koordinieren.
    Zu den bisherigen deutschen Lieferungen gehören das Flugabwehrsystem Patriot, Gepard-Panzer zur Flugabwehr und das Luftabwehrsystem Iris-T. 

    Ausrüstung für eine Milliarde Euro in die Ukraine

    Pistorius hatte vergangene Woche Lieferungen von Waffen und Ausrüstung an die Ukraine im Wert von einer Milliarde Euro im Frühjahr angekündigt. Damit steige der Gesamtumfang der deutschen Militärhilfe seit Beginn des Kriegs auf 3,3 Milliarden Euro.
    Oberst André Wüstner | Vorsitzender Deutscher Bundeswehrverband
    25.01.2023 | 5:18 min
    Der Chef des Bundeswehrverbands Oberst André Wüstner sieht die Einsatzbereitschaft der Truppe gefährdet:
    Der Verteidigungsminister sagte am Mittwochabend in der ARD, die Lücken durch Abgabe von Waffen an die Ukraine kämen zu den Wiederbeschaffungsdefiziten hinzu, die in den vergangenen Jahren "ordentlich aufgehäuft" worden seien.

    Wir tun jetzt alles, damit schnell wiederbeschafft wird.

    Boris Pistorius, Bundesverteidigungsminister

    Er wolle mit der Rüstungsindustrie dazu sehr bald Gespräche führen, wahrscheinlich schon in der nächsten Woche. Pistorius fügte hinzu: "Wir brauchen mehr Rüstungsindustrie in Deutschland, aber, wie ich finde, auch konzertiert in Europa."
    Welche Truppenteile Pistorius an diesem Donnerstag besucht:



    Der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Florian Hahn, nannte es "fundamental wichtig für die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands, umgehend Leopard-Panzer, Munition und alles weitere nachzubeschaffen, was die Bundeswehr abgeben musste".
    Olaf Scholz möchte die Bundeswehr wieder so ausrüsten, dass sie zur Landesverteidigung fähig sei. Das sagte der Kanzler am Mittwoch im ZDF-Interview "Was nun, Herr Scholz":
    Pistorius hatte das Amt vergangene Woche übernommen, nachdem Vorgängerin Christine Lambrecht um Entlassung gebeten hatte. Ihre kurze Amtszeit war begleitet von Dauerkritik und Zweifeln, ob sie der Aufgabe gewachsen ist, aus den heruntergewirtschafteten Streitkräften wieder eine breit gefechtstaugliche Truppe zu machen.

    Lambrechts Scherbenhaufen
    :Was Pistorius bei der Bundeswehr bewegen muss

    Die Ausrüstung der Bundeswehr ist trotz Sondervermögen schlecht und bald steigen die Nato-Anforderungen deutlich. Verteidigungsminister Pistorius steht vor kaum lösbaren Aufgaben.
    von Ulrich Stoll, Nils Metzger
    Bergen: Soldaten der Bundeswehr bei einer Übung mit dem Schützenpanzer Marder.
    mit Video
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    Quelle: dpa

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