Treffen mit Xi im Kreml: Putin betont "gemeinsame Ziele"

    Treffen mit Xi im Kreml:Putin über China: Haben "gemeinsame Ziele"

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    Putin hat erstmals seit Beginn des Ukraine-Krieges Chinas Staatschef Xi empfangen. Der erklärte, künftig weiter mit Russland zusammen zu arbeiten. Putin betonte gemeinsame Ziele.

    Zum Auftakt seines historischen Staatsbesuchs in Russland hat sich Chinas Präsident Xi Jinping am Montag zuversichtlich gezeigt, dass seine Moskau-Reise den bilateralen Beziehungen "neuen Schwung" verleihen wird. China und Russland seien "gute Nachbarn" und "zuverlässige Partner", sagte Xi russischen Nachrichtenagenturen zufolge bei seiner Ankunft in Moskau.
    Xi wurde auf einem roten Teppich am Moskauer Flughafen Wnukowo von Vize-Regierungschef Dmitri Tschernyschenko und einem Militärorchester begrüßt, das die Nationalhymnen der beiden Länder spielte, wie Bilder russischer Staatsmedien zeigten. Nachrichtenagenturen zitierten Xi bei seiner Ankunft:

    Ich bin zuversichtlich, dass der Besuch fruchtbar sein und der gesunden und stabilen Entwicklung der chinesisch-russischen Beziehungen neuen Schwung verleihen wird.

    Xi Jinping, Präsident Chinas

    Xi: China steht "fest an der Seite Russlands"

    China sei zugunsten eines "wahren Multilateralismus" und einer "Multipolarität in der Welt" bereit, "fest an der Seite Russlands zu stehen". Er fügte hinzu: "In einer Welt der Unbeständigkeit und des Wandels wird China weiter mit Russland zusammenarbeiten, um das internationale System mit den UN als Kern zu bewahren."
    Christian Semm mit einer Einschätzung über den Besuch von Xi in Moskau:
    Präsident Wladimir Putin seinerseits hob zum Auftakt des Staatsbesuchs die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Ländern hervor. Moskau und Peking hätten "viele gemeinsame Aufgaben und Ziele", sagte der Präsident bei einem Treffen der beiden Staatschefs am Montag im Kreml. 

    Putin zeigt sich bereit für Ukraine-Gespräche

    "Russland ist offen für eine Beilegung der Ukraine-Krise mit politisch-diplomatischen Mitteln", schrieb Putin vor dem Besuch in einem Beitrag für die chinesische Volkszeitung "Renmin Ribao". Der Kreml veröffentlichte die russische Fassung des Textes am Sonntagabend auf seiner Website.
    Der von Putin befohlene russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine dauert bereits seit gut einem Jahr an.
    Der Kremlchef dankte vor dem Treffen auch "für die ausgewogene Haltung Chinas zu den Ereignissen in der Ukraine, das Verständnis für deren Vorgeschichte und tatsächliche Gründe".

    Xi: China will Friedensverhandlungen unterstützen

    Xi betonte vor seinem Besuch in Moskau die "objektive und unvoreingenommene" Haltung Pekings zum Krieg in der Ukraine. China unternehme aktive Anstrengungen, um Friedensverhandlungen und eine Versöhnung zu unterstützen. Das schrieb Xi in einem Artikel für die russische Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta", der am Sonntag veröffentlicht wurde.
    Bei einer Beilegung des Ukraine-Konflikts müssten die Ziele und Grundsätze der UN-Charta beachtet werden, schrieb der chinesische Staats- und Parteichef. Den "vernünftigen Sorgen aller Staaten auf dem Gebiet der Sicherheit" müsse Rechnung getragen werden. Alle Bemühungen um eine Lösung der ukrainischen Krise sollten unterstützt werden. Wichtig sei, die Stabilität der globalen Produktions- und Lieferketten zu wahren.
    Ähnliche Überlegungen hatte die chinesische Führung schon zum Jahrestag des russischen Angriffskrieges im Februar geäußert. An dem damals vorgelegten "Zwölf-Punkte-Plan" gab es jedoch überwiegend Kritik.

    Russland und China wollen "gerechtere Weltordnung"

    Die russisch-chinesischen Beziehungen seien noch nie so eng gewesen wie jetzt, so Putin. "Gemeinsam mit Gleichgesinnten treten unsere Länder folgerichtig für den Aufbau einer gerechteren multipolaren Weltordnung ein, die sich auf internationales Recht stützt, nicht auf irgendwelche 'Regeln', die nur den Interessen der "goldenen Milliarde" dienen", schrieb Putin.
    Mit der "goldenen Milliarde" sind die reichen, westlich orientierten Länder gemeint. Putin warf den USA zudem vor, Russland und China eindämmen zu wollen. Auch Xi wandte sich in seinem Artikel gegen eine Weltordnung, die nur von einer Macht dominiert werde. "Die internationale Gemeinschaft sieht sehr klar, dass nicht ein Staat der Welt allen anderen überlegen ist", schrieb er, ohne die USA direkt zu erwähnen.
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    Quelle: dpa, AFP

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