Weltklimakonferenz: Regierung verursacht 308 Tonnen CO2

    Flüge zur Weltklimakonferenz:Bundesregierung verursacht 308 Tonnen CO2

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    Durch Flüge der Bundesregierung zur Weltklimakonferenz wurden 308 Tonnen CO2 ausgestoßen. Das Auswärtige Amt erklärt, es gebe einen Ausgleich. Kritik bleibt jedoch nicht aus.

    Annalena Baerbock am 17.11.2022 in Scharm El Scheich
    Zur Reise zur Weltklimakonferenz hat Annalena Baerbock eine Maschine der Flugbereitschaft in Anspruch genommen.
    Quelle: dpa

    Bei Hin- und Rückflügen im Zusammenhang mit der Weltklimakonferenz im ägyptischen Sharm el Scheich haben Mitglieder der Bundesregierung sowie deren Mitarbeiter etwa 308 Tonnen Kohlenstoffdioxid ausgestoßen.
    Das geht aus einer aktuellen schriftlichen Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Frage der ehemaligen AfD-Abgeordneten Joana Cotar hervor.
    Die Klimakonferenz fand vom 6. bis zum 18. November in dem ägyptischen Badeort statt. Wie das Auswärtige Amt mitteilt, umfasst der genannte Ausstoß alle Flüge, die im Kontext der Konferenzteilnahme der Bundesregierung angefallen sind.

    Außenministerium: CO2-Ausgleich wurde veranlasst

    Dazu gehören den Angaben zufolge Flüge mit drei Maschinen der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums sowie An- und Abreisen von Regierungsmitgliedern und deren Mitarbeitern mit zivilen Flügen. Inbegriffen ist auch der CO2-Fußabdruck, den Weiterflüge in andere Länder, etwa um die Maschinen dort zu parken, verursacht haben.
    Das Außenministerium betont, dass "für alle durch Dienstreisen der Bundesregierung verursachten CO2-Emissionen" über das Umweltbundesamt ein entsprechender Ausgleich veranlasst werde.

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    Als Mitglieder der Bundesregierung, die die drei eingesetzten Maschinen der Flugbereitschaft in Anspruch genommen hätten, werden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sowie Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) samt ihren mitreisenden Mitarbeitern genannt.
    Andere Regierungsvertreter hätten samt Begleitung zivile Flüge für die An- und Abreise genutzt, hieß es.

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    Joana Cotar, parteilos

    Das sei in Zeiten von Videokonferenzen absurd und eine riesige Verschwendung von Steuergeld. Deutschland brauche "eine rationale Realpolitik, keinen aktionistischen Klimawahn", erklärte sie.
    [Anmerkung der Redaktion, 2.12.2022: In einer früheren Fassung des Artikels stand die Zahl "308 Millionen Tonnen CO2" im Text. Richtig ist jedoch die Angabe: "308 Tonnen". Der Artikel wurde entsprechend korrigiert.]