Vorwurf der Waffenlieferung: Südafrikas Heereschef in Moskau

    Nach Vorwurf der Waffenlieferung:Heereschef von Südafrika zu Besuch in Moskau

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    Der Heereschef von Südafrikas Militär besucht Moskau um die Kampfbereitschaft der Armeen zu stärken. Zuvor beschuldigte die USA Südafrika, Waffen an Russland geliefert zu haben.

    Moskau, Kreml
    Die Streitkräfte von Russland und Südafrika wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten.
    Quelle: Reuters

    Nach Berichten zu möglichen Waffenlieferungen aus Südafrika an Russland ist der südafrikanische Heereschef Lawrence Mbatha russischen Angaben zufolge zu Gesprächen nach Moskau gereist.
    Bei den Verhandlungen gehe es um die bilaterale Zusammenarbeit, teilte das russische Verteidigungsministerium der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Im Hauptquartier des russischen Heeres seien Fragen der Militärkooperation besprochen worden, "um Projekte zu verwirklichen, deren Ziel die Erhöhung der Einsatzfähigkeit der Streitkräfte beider Länder ist", heißt es.

    Besuch in Moskau inmitten von Spannungen nach möglichen Waffenlieferungen

    Während der Visite sei die Besichtigung von Militärakademien und Rüstungsbetrieben vorgesehen. Gemeinsam mit dem Chef der russischen Landstreitkräfte, Oleg Saljukow, habe Mbatha einen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten in Moskau niedergelegt, teilte das Ministerium mit. Es sei vereinbart worden, die Kooperation zwischen den Heeren beider Länder zu verstärken.
    Der Besuch findet inmitten von Spannungen zwischen den USA und Südafrika statt. Vergangene Woche hatte der US-Botschafter in Pretoria Südafrika vorgeworfen, im Dezember Waffen und Munition auf einen russischen Frachter geladen zu haben. Die südafrikanische Regierung kündigte daraufhin an, die mutmaßliche Lieferung untersuchen zu lassen.
    Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock nannte die Berichte "besorgniserregend". Wer Waffen an Russland liefere, verlängere einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, warnte sie.

    Südafrika will im Ukraine-Krieg neutral bleiben

    Bislang hat Südafrika den russischen Angriffskrieg in der Ukraine nicht verurteilt. Die Regierung in Pretoria erklärte, sie wolle neutral bleiben. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa sagte, sein Land lasse sich im Hinblick auf die Ukraine nicht "in einen Wettbewerb zwischen Weltmächten" hineinziehen, obwohl Südafrika einem "außergewöhnlichen Druck" ausgesetzt sei, eine Seite zu wählen.
    Ramaphosa hatte am Freitag mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Dem Kreml zufolge hätten sich beide geeinigt, ihre Zusammenarbeit zu vertiefen.
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